Alte Heilmittel
Eine Zusammenfassung fast vergessener Heilmittel unserer Ahnen.Die fast vergessenen Heilmittel unserer Ahnen
Schafsläuse bei Lebererkrankungen
Besonders das Thema "Schafsläuse" ist hoch interessant. Eine Frau Jahrgang 1907 hat mir eines Tages davon erzählt, dass dieses Mittel zunächst bei Soldaten mit Lebererkrankungen angewendet wurde und besonders zu Zeiten des ersten Weltkrieges bekannt war. Sie vermutete, dass die Kontakte zu den damaligen "Feinden" im Ausland der Grund für dieses erworbene Wissen war. Wie auch immer - hier meine damaligen Erfahrungen dazu:
Einem Freund von mir wurde eine niederschmetternde Diagnose gestellt: aufgrund eines unbehandelten Darmkrebses hatten sich Metastasen gebildet und besonders die Leber in Mitleidenschaft gezogen. Der damalige Internist sprach von einer durchgehenden Verhärtung des Organs und aufgrund der Krebsdiagnose wurde eine Teiltransplantation nicht durchgeführt.
Durch Zufall erfuhr ich also von den Schafsläusen. Bei weiteren Recherchen fanden sich noch andere Personen, die ebenfalls dieses Mittel kannten und näheres berichten konnten. Ganz wichtig: die Tiere müssen lebendig eingenommen werden. Den Grund dafür kenne ich nicht, möglicherweise ein Inhaltsstoff, der nur bei lebenden Tieren aktiv ist oder freigesetzt wird, wenn sie sterben? Wie gesagt, ich habe wirklich keine Ahnung. Nun, dennoch hielten wir uns daran.
Also lebendige Insekten einnehmen... mal abgesehen von dem Ekel - wie soll das in der Praxis überhaupt funktionieren? Nun, die Lösung ist simpel: einfach leere Kapseln aus der Apotheke besorgen, die Tiere (5-8 Stück am Tag war die empfohlene Dosis, mein Freund nahm aber mindestens 12-14 Tiere ein) nach dem Einsammeln reinstecken und einnehmen. Bei Kontakt mit der Magensäure sterben sie sofort ab.
Und wo kann man diese Tiere - übrigens eine Zeckenart - finden? Wie der Name schon sagt: im Fell und auf der Haut von Schafen. Schwierig in der heutigen Zeit, in der die Bauern ihre Tiere mit Chemie behandeln, um die unliebsamen Gäste zu vernichten. Aber wir wurden bei einem Bauern fündig und durften uns die Schafsläuse kostenlos besorgen (mit viel Brot und Leckereien beim Leithammel war das nach ein paar Tagen kein Problem mehr). Die Tiere wurden also angelockt und die Schafsläuse, die in Unmengen vorhanden waren, quasi "abgepflückt", um direkt vor Ort eingenommen zu werden. Und tatsächlich verbesserten sich die Leberwerte recht schnell enorm. Das Organ wies außerdem bei den Untersuchungen weniger Raumforderungen auf. Wir waren begeistert und posteten dieses Heilmittel in Krebs- und Gesundheitsforen mit dem Hinweis, es bei den Biobauern in der Umgebung zu versuchen, um die Tiere zu erhalten. Positive Rückmeldungen anderer Patienten bestätigten die heilsame Wirkung bei Lebererkrankungen. Nebenbei: es dauerte nicht lange und plötzlich fanden sich in den Foren Personen, die die Schafsläuse zu horrenden Preisen verkauften. Mit Krankheiten, Ängsten und Hoffnungen von sterbenskranken Patienten lässt sich eine Menge Geld verdienen. Nebenwirkungen: keine uns bekannten.
Insektenlarven bei chronischen bzw. nekrotischen Wunden.
Ebenfalls aus sehr lang zurück liegenden Zeiten - und auch hier spielen Soldaten zur Überlieferung des Heilmittels eine große Rolle - stammt die Maden- oder Larventherapie, die in der Naturheilkunde bekannt ist und teilweise noch angewandt wird. Besonders die Larven der Goldfliege werden dafür benutzt. Diese Tiere reinigen Wunden und bauen Nekrosen ab. Dies geschieht einerseits durch ausgeschiedene antibakteriell Stoffe wie Ammoniak und andererseits durch Nahrungsaufnahme des nekrotischen Gewebes und der zugehörenden Bakterien durch die Larven. Die Wunden verheilen durch den Verdauungskreislauf der Larven mit einer weit geringeren Dosis Antibiotika als üblicherweise eingenommen wird. Allerdings gibt es Nebenwirkungen: diese Therapie kann schmerzhaft sein.
Die Speisestärke bzw. Kartoffelmehl bei Verbrennungen ersten Grades und Insektenstichen
Als Kind hatte ich häufiger damit zu tun - wie Oma immer sagte: "Du hast süßes Blut!" Ein diesbezügliches Ereignis bleibt mir wahrscheinlich ewig in Erinnerung: als wir noch Grundschüler waren, zogen meine Freunde und ich nachmittags nur zu gern durch die Wiesen und Felder. Eines Tages warf einer der Jungs seinen Stock weg - geradewegs in einen Bienenstock. Die Folgen sind klar: mit wütendem Gesumme hatten wir plötzlich einen Bienenschwarm buchstäblich am Hals. Die Viecher verfolgten uns bis nach Hause. Das Ende der Geschichte: zwei Kinder landeten beim Arzt und in der Notaufnahme. Da ich mit 9 Stichen zu den glücklichen gehörte, die "kaum" etwas abbekommen hatten, wurde ich zunächst wegen etwaiger im Haar eingefangenen Bienen abgeduscht und anschliessend von Kopf bis Fuß mit Kartoffelmehl eingestäubt. Die Schmerzen liessen schnell nach, das Jucken hielt sich in Grenzen und nach wenigen Tagen war von den Stichen nichts mehr zu sehen. Auch bei Verbrennungen kam die Speisestärke zum Einsatz - wie ich heute noch weiß, war das "Mondamin" immer schnell zur Hand. Der Effekt war stets der gleiche: weniger Schmerzen und schnelles Abheilen.
Hammelfett, Honig und Salz bei Lungen - und Bronchialerkrankungen
Dieses Rezept habe ich von einem "alten Russen", meinen langjährigen über sechzig-jährigen Freund Rudolf. Und der hat es wiederum von seiner Mutter, die ihn als Kind damit behandelt hat. Seine einfache, aber irgendwie logische Erklärung: Honig für die bekannte Wirkung als Hustenlöser, Salz zieht die Entzündung raus und Hammelfett sorgt für die erforderliche Hitze. Wer nun glaubt, diese Rezeptur wird oral eingenommen, irrt. Nachdem das Fett erhitzt und flüssig geworden ist, fügt man Salz und Honig hinzu - jeweils eine Tasse. Diese Paste wird auf ein sauberes Leinentuch gestrichen und auf die Brust gelegt. Beim Selbstversuch war ich positiv überrascht, wie wirksam diese Methode ist und wie schnell meine fiebrige Erkältung verschwand. Einziges Problem: das Hammelfett muss bei den meisten Metzgern bestellt werden. Aber beim freundlichen Türken nebenan habe ich es bereits nach ein paar Stunden bekommen.
Nebenwirkungen: Vorsicht, man verschätzt sich leicht mit der Temperatur. Das Hammelfett speichert Hitze enorm und es dauert relativ lange, bis die Masse soweit abgekühlt ist, dass man den Umschlag auf die Brust legen kann. Und: das Zeug stinkt bestialisch. Aber wenn' s hilft....
Nun, das ist meine bescheidene Kenntnis zu diesem Thema - viel mehr habe ich noch nicht entdeckt, abgesehen vom Aderlass oder Blutegel. Falls jemand von euch mehr weiß, freue ich mich über weitere Beiträge.