Wie es dazu kam..

Die Idee, menschliche Strukturen als Modell herzustellen kam den Menschen schon sehr früh - früher noch wurde an echten Strukturen verstorbener Lebewesen gelehrt: um unangenehme Begleiterscheinungen, wie Zerfall, den daraus resultierenden Geruch und Unübersichtlichkeit konservierter Strukturen zu eliminieren, stellte man farbige Organe und Skelette 3-dimensional aus verschiedenen Stoffen her, um Studenten, Schüler und Patienten fachgerecht aufklären zu können. Auch hier sind wir in der Entwicklung mittlerweile sehr weit: 

 

Anatomische Modelle werden heute aus Kunststoffen hergestellt und coloriert - teilweise sind sie zerlegbar, mehrteilig oder fest montiert - meist in Lebensgröße. 

Das Organmodell

Organmodelle sind Nachbildungen von Organen und deren Erkrankungen. Sie zeigen je nach Modell entweder nur äußere Strukturen in physiologischer oder pathologischer Form, oder sie zeigen als Schnittmodell zum Beispiel einen Querschnitt durch das Organ, um auch die inneren Strukturen darzustellen. Die einzelnen Teile sind dem echten Aufbau in Farbe und Struktur täuschend echt nachgestellt, so dass eine einfache Zuordnung und Beschreibung möglich ist. Anatomische Modelle werden zur Ausstellung auf einen Sockel gestellt und können so ebenso für die themenbezogene Praxisdekoration verwendet werden. 

Modell eines Hundeherzens mit Herzwurmbefall (Dirofilaria immitis) (Bild: http://www.praxisdienst-vet...)

Skelettmodelle

Skelettmodelle haben einen besonders hohen Nutzen für den Tierarzt. Röntgenbilder von Knochen sind für besorgte Tierbesitzer schon sehr hilfreich - leider kann aufgrund der 2-dimensionalen Sichtweise nicht jeder Punkt - zB OP-Techniken - erklärt werden. Anatomische Modelle von Skeletten helfen dem Tierarzt, bestimmte Erkrankungen der Knochen, das Zusammenspiel verschiedener Knochen und Gelenke sowie OP-Techniken zu demonstrieren und das Verständnis des Patienten zu verbessern. Mit dem Verständnis des Patientenbesitzers für das Krankheitsbild wächst meist auch das Verständnis für die Notwendigkeiten bestimmter Therapien - was wiederum einen potentiell sichereren Erfolg verspricht!

 

Skelettmodelle sind entweder Teilskelette von bestimmten Arealen, wie der Wirbelsäule oder dem Kniegelenk. Skelettmodelle gibt es aber auch vom gesamten Tier, je nach Bedarf beweglich, starr oder demontierbar. Anatomische Modelle, speziell Skelettmodelle wirken oft beeindruckend auf die Besucher tierärztlicher oder tierphysiotherapeutischer Einrichtungen und werden deshalb gerne als Dekoration in der Praxis verwendet. 

Hundeskelett (groß) (Bild: http://www.praxisdienst-vet...)

Übungsmodelle

Übungsmodelle sind besondere anatomische Modelle, die Strukturen nicht sehr genau darstellen, sondern dem Einüben bestimmter Techniken dienen. 

Auf dem Markt sind Übungsmodelle erhältlich, die der Haut nachempfunden sind und für das Studium der Wundnaht verwendet werden. Studenten können hier das Nähen auf verschiedene Arten üben. 

Übungsmodell Haut

Übungsmodell Haut (Bild: http://www.praxisdienst-vet...)

Was ist jetzt zu tun?

Als Patientin und Patientenbesitzerin kann ich allen Ärzten nur empfehlen: legen Sie noch mehr Wert auf die Aufklärung Ihrer Patientenbesitzer. Der Wille die empfohlene Therapie zu unterstützen, bzw. durchzuführen, wird oft von fehlendem Verständnis gebremst. Lehrmittel wie die anatomischen Modelle helfen dem Kleinhundebesitzer zum Beispiel die Patella Luxation und den Aufbau des Kniegelenks besser zu verstehen und den Sinn einer Operation oder einer ruhigstellenden Schiene zu sehen. Für einen besseren Therapieerfolg! 

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