Bäumchen rüttel dich..

Am Wochenende war es so weit! Die Äpfel haben so laut gerufen, dass wir die Nachbarn alarmiert haben, um gemeinsam die Äpfel zu ernten.

Zum Glück war ein echtes Kaiserwetter und so trafen wir uns um 9 Uhr. Vier Erwachsene und drei Jugendliche, viele Kübel, Plastikfolien und ein Traktor nebst Anhänger.

Ach ja, um es nicht zu vergessen, eine sehr lange Stange mit Enterhaken zum Schütteln war auch dabei! Solche Stangen nannte man bei uns zu Hause Mondschieberstangen!! Klar war nur, die Äpfel werden geschüttelt und nicht gerührt, um sie anschließend gleich in Apfelsaft und etwas später in Most zu verwandeln.

Wir haben in drei Stunden über 400 Kilo Äpfel gesammelt!

Apfelbaum

So geht es zu bei der Apfelernte

Unser großer Obstgarten hat eine Menge alter Apfelbäume der verschiedensten Sorten. Für den Apfelsaft ist dass egal, denn man bekommt nach dem Pressen ja sowieso nicht den Saft der eigenen Äpfel, sondern den von den "Vorgängern".

Also, der Nachbar bringt seine Äpfel zur Presse, 2-3 Tage vor uns. Die werden gepresst und verarbeitet, wenn wir unsere Äpfel bringen, bekommen wir "seinen" Saft und der Nächste in der Reihe bekommt unseren Saft. Alles klar?

Natürlich wird streng darauf geachtet, das der Nachbar auch rein biologische Äpfel aus der Region liefert.

Unter den Bäumen haben wir große Plastikfolien aufgelegt, damit die Äpfel nicht im Gras verschwinden und leichter eingesammelt werden können. Dann wird mit der "Mondschieberstange" kräftig an den Ästen gerüttelt. Vorsicht, Kopf einziehen!

Apfelernte

Ab in die Apfelpresse

Von der Plane in den Kübel, vom Kübel auf den Anhänger des Traktors. Mit dem Traktor zur Presse und zum Mostheurigen, aber das ist die berühmte andere Geschichte.

Die Äpfel werden in große Holzkisten umgefüllt und auf die Waage gefahren. Immerhin haben wir über 400 Kilo gesammelt und auf den Bäumen ist immer noch genug geblieben, damit wir die Äpfel für den Winter einlagern können.

Von der Holzkiste geht es direkt in die Presse, da kann man schon den ersten frischen Saft verkosten. Einfach Super!

In diesem Stadium ist der Saft sehr trüb, fast braun und wir müssen uns entscheiden, ob Naturtrüb oder Klarsaft. Wir nehmen beides, allerdings braucht der Naturtrübe noch einige Zeit.

Von den vielen Äpfeln bleibt viel Saft und eine Menge gepresster Rest, den die Jäger gerne an die Rehe verfüttern. Ob die davon einen Rausch bekommen, wurde nicht diskutiert. Das Foto ist leider etwas unscharf, aber der Vollständigkeit halber stell ich es doch hier dazu.

Der Saft wandert in Flaschen in den Keller und wartet dort auf die Genießer!

Apfelpresse

Schöne Äpfel

Bei den vielen tausend Äpfeln, die einem wortwörtlich durch die Hand gehen, gibt es immer wieder ein paar ungewöhnliche, die man im Supermarkt nicht findet, leider, da ist alles genormt, dabei bietet die Natur eine Fülle von herrlichen Formen und Farben!

Nachfolgende Bilder zeigen das sehr schön.

Zwillingsapfel

Eine kleine Rechnung zur Apfelernte

Was viele Konsumenten nicht wissen, sind die Preise, die der Bauer oder in diesem fall ich, für die Äpfel bekommen. Ich gehe einmal davon aus, das ich nicht erklären muss, das die Äpfel am Baum und nicht im Supermarkt wachsen.

Für unsere 400 Kilo Äpfel bekommen wir 40,-€ Ja, man höre und staune, pro Kilo 10 Cent!!

Wenn ich also meine Äpfel zum Pressen bringe geht das so:

Ich hab die Äpfel gebracht, abzüglich der Kosten für Pressen und Bearbeiten und Pfand für die Flaschen hab ich für 50 Flaschen Saft und 10 Flaschen Most 47,-€ gezahlt!

Das heißt, finanziell ist das Ganze ein "Draufzahler", zumal ich eigentlich noch die Kosten für 4 Erwachsene und 3 Jugendliche Helfer mitrechnen müsste.

Na ja, es hat sehr viel Spaß gemacht und es ist ja "unser" Saft. Bio und Logisch noch dazu.

Noch ein paar Apfelbilder!

Apfel

Einfaches Rezept für Apfelmus

Sie suchen ein einfaches rezept für Apfelmus? Schon gefunden!

Ich nehme ein paar Kilo Äpfel, besonders solche, die bei der Ernte leicht "angeschlagen" worden sind.

- Vierteln

- Gehäuse entfernen

- NICHT schälen.

- kleinschneiden, bis ein großer Topf voll ist.

- ein viertelliter Wasser dazu

- lange und langsam kochen

Mit lange kochen meine ich mindestens 2-3 Stunden, ganz nach ayurvedischer Vorstellung.

Kein Zucker!!

Keine Zusatzstoffe!!

Durch das lange kochen entsteht eine wunderbare Süße und das Mus wird haltbar gemacht.

Wenn sie es fein lieben, dann noch im heißen Zustand pürieren.

Fertig!

Essen sie gerne Kuchen?

Es muss ja nicht immer Zwetschge sein!

Zwetschgenkuchen

bernd49, am 03.10.2011
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Bildquelle:
a.sansone (Kapern - Woher sie kommen, wie sie aussehen und wo sie besonders gu...)

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