Gelenkschmerzen durch Verschleiß - Welche Gelenke sind am häufigsten betroffen?

Arthrose gehört zu den degenerativen Gelenkerkrankungen und geht mit dem Untergang der Knorpel einher. Überbeanspruchung und Fehlbelastungen fördern den schmerzhaften Verschleiß der Gelenke, aber auch Übergewicht und genetische Veranlagung können die Entstehung einer Arthrose beschleunigen. Machen sich die Beschwerden anfangs durch Spannungsgefühle und Gelenksteifigkeit bemerkbar, kommen später Schmerzen beim Treppensteigen und beim Gehen bzw. beim Heben von Lasten hinzu. Wenn der Leidensdruck für die betroffenen Patienten zu groß wird, sind Gelenkimplantate oft der letzte Ausweg. Etwa 95 Prozent aller operativen Eingriffe auf diesem Gebiet betreffen die Knie- und Hüftgelenke. Statistisch gesehen führen schmerzhafte Kniegelenke mit 61 Prozent die traurige Bilanz der Arthrose an, gefolgt von der Hüfte mit 38 Prozent. Die Fingergelenke sind zu 29 Prozent betroffen und Schultern und Lendenwirbelsäule zu jeweils 27 Prozent. 26 Prozent der Arthroseschmerzen betreffen die Halswirbelsäule und 11 Prozent die Sprunggelenke. Die Ellbogen sind immerhin mit 8 Prozent ebenfalls beteiligt.

Arthrose, Knieschmerzen (Bild: iStockphoto.com/kamil)

Bewegung heißt das Zauberwort - Gelenkfreundliches Verhalten kann man lernen

Bewegung spielt bei der Vorbeugung der schmerzhaften Gelenksteife eine zentrale Rolle. Es sollte am besten damit angefangen werden, bevor überhaupt Beschwerden auftreten. Eine Arthrose lässt sich bei den für die Entstehung vorhandenen Voraussetzungen nicht verhindern, aber durch entsprechende Maßnahmen zur Vorbeugung mindestens hinaus zögern. Übergewicht, einseitige Belastung und das Einnehmen von Schonhaltungen sind nicht gut für die Gelenke, stattdessen sollten sich Arthrosepatienen auf das alte Sprichwort "Wer rastet - der rostet" besinnen und im Alltag beherzigen. Regelmäßige Gymnastik und Spaziergänge halten fit und Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Nordic Walking sind für die Betroffenen auf jeden Fall besser als Tennis oder Joggen. Auf welche Art sich der Einzelne ausreichend und regelmäßig gesunde Bewegung verschaffen möchte, kann nur er selbst entscheiden. Wichtig dabei: Es muss Spaß machen.

Was hilft ?

Arthrose ist nicht heilbar, aber schmerzlindernde Medikamente können oft die Symptome verringern. Salben mit schmerzstillenden Wirkstoffen oder pflanzliche Entzündungshemmer gehören zu den meist gut verträglichen Präparaten, die bei leichten Beschwerden in Frage kommen. Sogenannte Knorpelschutzpräparate helfen unter Umständen dabei, den weiteren Abbau hinaus zu zögern, können allerdings den bereits zerstörten Knorpel nicht wieder aufbauen. Gerötete oder geschwollene Gelenke lassen sich oft mittels Kälteanwendungen in Form von mit einem Gel gefüllten Kompressen oder einfach durch kühlende Umschläge günstig beeinflussen, wobei in entzündungsfreien Zeiten eher Wärmeanwendungen in Frage kommen. Gut geeignet sind Wärmeflaschen oder Rotlichtlampen. Auch wärmende Pflaster oder Salben können wirksam sein und sogenannte Rheumabäder fördern die Durchblutung. Erst wenn die Lebensqualität wirklich sehr eingeschränkt ist, sollte an die Möglichkeit einer Operation und den Einsatz von Kunstgelenken gedacht werden.

Quelle: Apotheken Umschau April 2011

Bildnachweis: istockphoto.com/kamil

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