Wie ich zum Atlasprofilax® kam:

Ca. 10 Jahre später schilderte mir eine befreundete Mama von ihren Problemen mit dem Kiefergelenk. Da ich viel in den alternativen Methoden suche und recherchiere, ist mir das im Zusammenhang mit dem Atlas, dem ersten Halswirbel schon untergekommen. Ich kramte meinen Link hervor, und fand auch noch weitere Seiten, die sich mit der Atlastherapie beschäftigen. Ich schickte ihr ein paar Links, und fand auch einen Therapeuten, der zufällig ein paar Kilometer entfernt seine Physiotherapie-Praxis hatte, und dort auch das Atlasprofilax praktizierte. Da sich viele der Symptome mit ihren deckte, beschloss Sie kurzerhand, einen Termin zu vereinbaren. Die Schmerzen ließen nach der Behandlung tatsächlich nach.

Da sich in letzter Zeit meine leichte Skoliose irgendwie verschlimmerte, und Schmerzen im Lendenbereich dazukamen, hatte ich schon im Hinterkopf, dass ich das irgendwann in Angriff nehmen sollte. Chron. Zeit- und Geldmangel hinderten mich dann noch einige Wochen. Als ich nach einer absolut schrecklichen und langen Zahnbehandlung dermassen verspannt aus der Praxis lief, und eine Woche später immer noch extrem verspannte Muskulatur im Gesicht, Nacken und Schultern hatte, machte auch ich einen Termin.

Der Atlas

Der Atlas ist der erste Halswirbel. Er trägt den Kopf und ist für die Balance und die Aufhängung der Wirbelsäule zuständig. Durch seine besondere Form ist er anfällig für Verschiebungen. Sitzt der Atlas nicht optimal, kommt es zu Verengungen des Wirbelkanals und Schädellochs, was zu jeder Menge Probleme im ganzen Körper führen kann. Rückenmark, Hirnnerven, diverse Blutgefäße (z.B. Halsschlagader) und Lymphbahnen können dadurch eingeengt werden.  Mit einem verschobenen Atlas werden diverse Rückenleiden z.B. steifer Nacken, Migräne, Kopfschmerzen, Beckenschiefstand, Verspannungen, Bandscheibenvorfall, Schwindel u.v.m in Verbindung gebracht. Auch meine Skoliose führe ich aufgrund einer Verschiebung des Atlas, vor allem durch diverse Stürze vom Pferd, zurück.

Atlasprofilax® - die Behandlung

Die Behandlung geht auf den Schweizer René-Claudius Schümperli zurück. Dieser ist aufgrund seines eigenen Leidensweges auf diese spezielle Therapie gekommen, und hat diese weiterentwickelt. Mit einem speziellen Massagegerät wird die Muskulatur so massiert, dass der Atlas in seine physiologische Lage gleiten kann. Die Behandlung muss nur einmal durchgeführt werden. Nach einem Beratungsgespräch und der Feststellung, dass mein Atlas um einiges verschoben ist, geht es dann auch gleich los. Die Behandlung mit dem Gerät ist schon relativ schmerzhaft, aber mir war diese allemal lieber, wie frühere diverse Versuche bei Chiropraktikern, diesen wieder einzurenken.

Direkt nach der Behandlung war ich leicht benommen, hatte ein leichtes Schwindelgefühl, und irgendwie einen verschleierten Blick. Aber im Allgemeinen war ich ok. Ein weiterer Blick auf meine schiefe Wirbelsäule ließ aber gleich eine leichte Aufrichtung und somit Verminderung der Skoliose erkennen. Da meine Muskulatur aber nach jahrelanger Fehlhaltung zeimlich verkürzt und unterschiedlich aufgebaut ist, sind hier natürlich keine Wunder zu erwarten. Ich bin gespannt, wie sich die Geschichte weiterhin entwickelt.

Die nächsten Tage merkte ich eindeutig, wie die Verspannungen im Nacken viel besser wurden, und meine ständigen blockierten Wirbel der Halswirbelsäule überhaupt kaum mehr auftraten. Früher konnte ich diese immer "klacken" lassen, und somit entblockieren. Das hat sich bis auf ein Minimum reduziert. Auch die Schmerzen im Becken ließen erst mal nach. In letzter Zeit werden diese jedoch wieder deutlich mehr, sodass ich morgens manchmal kaum aus dem Bett komme. Bei der Kontrolluntersuchung nach 4 Wochen stellte der Therapeut fest, dass sich im Halswirbelbereich alles im Lot befindet, und dass meine Probleme an der Hüfte durch das Hohlkreuz und damit verkürzte und verhärtete Faszien und Muskulatur verursacht würden. Hier wäre eine manuelle Therapie und Fango zur Unterstützung angeraten, um den Selbstheilungsprozess, der durch die Atlastherapie angestoßen wurde, noch weiterhin zu unterstützen. In diesen ersten 4 Wochen hatte ich zweimal migräneartige Kopfschmerzen, die erst von der linken Halsseite hochzogen, und dann später von der rechten Seite. Seitdem hatte ich keine Probleme mit Kopfschmerzen mehr.

Atlasprofilax® - Fünf Wochen danach

Nun sind 5 Wochen vergangen, und ich habe das Gefühl, dass meine "starke Seite", die versucht hat, den Körper vermehrt zu stützen, etwas entlastet ist, und die "schwache Seite" mehr gefördert wird. Wär ich nicht so faul, würde ich diesen Prozess natürlich mit Training unterstützen... Nun denn, auf jeden Fall werde ich versuchen, von meiner Ärztin ein Rezept für Manuelle Therapie zu bekommen, da schon die Kosten für die natürlich schulmedizinisch nicht anerkannte Therapie von 180 Euro nicht von der Krankenkasse bezahlt werden.

Auf der Suche nach den Ursachen

Ich hatte in jungen Jahren sehr viele gesundheitliche Probleme, dazu gehörten auch mehrere Atlasblockaden, die meist chiropraktisch gelöst wurden, aber eigentlich sofort wieder auftraten. Meine gesamte Wirbelsäule war komplett verspannt, und meine Wirbel blockiert. Orthopäden meinten nur, dass diese leichte Skoliose nicht die Ursache für meine Probleme sein könnten, und ich wurde zum Teil als Simulant, bzw. das ganze wurde als psychosomatisch abgetan. Ich hatte in diesem Zuge auch Sitzungen beim Psychologen. Meine feste Überzeugung war aber immer, dass es körperliche Ursachen haben musste. Ich hatte Massagen, Fango, Krankengymnastik, aber nichts half. Dann fand ich die Dorn Therapie, aber danach ging es mir leider auch nicht besser. Die Wirbel blieben nicht an ihrem Platz, obwohl ich vom Prinzip her die Dorn Therapie als logisch empfand.

Irgendwann kam ich auf die Schwermetallbelastung, welche ich dann auch ausleitete. Mein Körper war komplett übersäuert, und so kam es zu diesen massiven Verspannungen der Muskulatur, wodurch mir sogar die Wirbel aus der richtigen Position gezogen wurden. Nach Entsäuerung und Entgiftung ging es mir gesundheitlich massiv besser, und auch mein Rücken gab Ruhe. Bis eben vor Kurzem.

Meine Erkenntnis

Auf Dauer bringt alles nichts, wenn nicht die Ursache gefunden wird. Bei mir lag es zum einen an der chronischen Vergiftung, aber zum anderen kann ich mir nun erklären, warum mit der Dorn Therapie bei mir nichts erreicht wurde. Wenn der oberste Halswirbel nicht an seinem Platz sitzt, wird sich die Wirbelsäule immer wieder falsch ausrichten. Es ist dann ein ewiger Kampf gegen den Körper.

Bei der Skoliose wird z.B. bei Jugendlichen mit Korsett und Schroth-Therapie versucht, die Verkrümmung aufzuhalten. Die Muskulatur muss ständig trainiert werden, um nicht wieder abgebaut zu werden. Das verlangt eine Menge Disziplin. Man kämpft ständig gegen die Zeit. (Bei mir wurde die Skoliose so spät entdeckt und war wenig ausgeprägt, dass sie als nicht behandlungsbedürftig eingestuft war) Was aber, wenn man mit einer einzigen Behandlung einen Wirbel richtig positioniert, und sich die Wirbelsäule nicht mehr verkrümmen muss? Ich würde sagen, einen Versuch ist es wert, auch wenn das ganze umstritten ist und etwas kostet. Ich habe bei meinen Recherchen und Vergleichen, welche der verschiedenen Atlas-Therapieformen nun die richtige ist, so einige negative Stimmen gefunden, sogar von anderen alternativen Atlasbehandlern. Man ist sich zwar einig, dass der Atlas verschoben sein kann, aber jede Methode redet von der anderen schlecht. Darum wollte ich hier mal meine Erfahrungen mit dem Atlasprofilax® zum Besten bringen, um noch mehr Menschen auf eine, sehr einfache und vielleicht sehr effektive, aber relativ unbekannte Methode aufmerksam zu machen. Diese Methode bewirkt keine Wunder, und sollte auch mit anderen Methoden ergänzt werden, schafft aber eine wunderbare Ausgangsbasis. Jeder, der schon einen Unfall mit Schleudertrauma hatte, sollte eine Atlasbehandlung unbedingt in Erwägung ziehen.

Mein Fazit: Bevor andere Methoden wie Dorn-Therapie, Manuelle Therapie, Chirotherapie dauerhaft was bringen können, muss der Atlas richtig positioniert werden, sonst geht irgendwann alles wieder in den ursprünglichen Zustand zurück. Und nein, ich mache keine Ausbildung zum Atlasprofilax® Therapeut, und erhalte auch keine Provision. Nach meinen ganzen Erfahrungen bin ich lediglich für mich zu dieser Erkenntnis gekommen. Ob diese stimmt oder nicht, weiß ich natürlich auch nicht.

Ich werde weiterhin berichten, wie es mir im Laufe der Zeit so ergeht...

Update 3/4 Jahr später

So, nun ist ca. ein 3/4 Jahr seit der Atlasreposition vergangen, und ich muss sagen, ich bin weiterhin voll zufrieden. Ich hatte 2 - 3 mal Spannungskopfschmerzen, welche ich aber eher auf Probleme mit den Zähnen (mal wieder) zurückführe. Mein Genick ist weiterhin frei beweglich, und es knackt weiterhin nichts. Ein paar Mal hatte ich Sehbeschwerden, die ich nicht einordnen kann. Es war, wie wenn bei einem alten Fernseher das Bild grieselig wird. Ich habe keine Ahnung, ob das im Zusammenhang mit der Behandlung steht. Die Schmerzen in der Lendenwirbelsäule sind meist weg. Ich habe weiterhin das Gefühl, dass ich gerader werde, obwohl ich immer noch kein bisschen mehr Sport mache. Auch Schmerzen in der Brustwirbelsäule, wenn ich z.B. auf hartem Boden lag, treten im Moment nicht auf. 

Update 1,5 Jahre später - Besuch bei der Osteopathin

Vor kurzem habe ich für meine Kinder nach einer fähigen Osteopathin gesucht und zum Glück fündig geworden. Die Behandlung der Kinder verlief super, und in meiner Begeisterung habe ich mich nun dazu entschlossen, mal wieder was für mich zu tun. In letzter Zeit bin ich wieder sehr verspannt und bin vor allem neugierig darauf, was die Osteopathin zu meinem Atlas sagt. Mittlerweile weiß ich auch, dass meine Muskelprobleme auch viel von meiner Hashimoto-Schilddrüsenerkrankungen kommen. Dennoch sind die ganz bösen Probleme, die ich vor der Atlastherapie hatte, nach wie vor weg.

Beim Vorgespräch mit der Osteopathin kam deutlich raus, dass sie die Aussagen der Atlastherapeuten oftmals nicht nachvollziehen kann und eher daran zweifelt, jedoch aber auch viele Menschen kennt, denen es nachher deutlich besser ging. So war ich also gespannt auf Ihr Urteil.

Und siehe da, mein Atlas sitzt an der richtigen Stelle und ist frei beweglich, so wie es sein soll. Nach wie vor habe ich natürlich immer noch Probleme mit meiner erhöhten Grundspannung und der Skoliose. Meine zwei Seiten sind komplett unterschiedlich ausgeprägt, und da steckt doch einiges an Arbeit drin. Nach der ersten Behandlung war ich sehr benommen und fühlte mich total geschafft. Ein Tag später merke ich leichte muskelkaterähnliche Schmerzen. Es arbeitet.

Mein Fazit: Die Atlastherapie hat auf jeden Fall nicht geschadet und ich kann sie weiterhin bei extremen Problemen weiterempfehlen. Jedoch muss man ganz klar sagen, dass es kein Allheilmittel ist und man hinterher auf jeden Fall weiterarbeiten muss. Bei weiterhin bestehenden unklaren Problemen lohnt sich auch ein Blick auf die Schilddrüse. Diese Zusammenhänge erschließen sich mir erst gerade und erklären auch ganz viele meiner Symptome. Tipps für Hashimoto-Erkrankte gibt es hier:

ATLASPROF® in Ihrer Nähe

In Deutschland gibt es nicht viele ATLASPROF®s. Über die offizielle Atlasprofilax-Seite können Sie Therapeuten in ihrer Nähe finden: http://www.atlasprofilax.de/ihren-atlasprofr-finden/

Ich habe auch schon eine weitere alternative Methode ins Auge gefasst, die genau richtig für meine Probleme mit dem Hohlkreuz und den verhärteten Faszien wäre. Kennt jemand vielleicht schon die LNB Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht? Nein? Ich schon, zumindest theroretisch:

Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht


Wie sagt man doch so schön: Die Informationen in diesem Artikel ersetzen nicht den Rat und Besuch eines Arztes, Apothekers oder Heilpraktikers und spiegeln meine persönliche Meinung/ Erfahrung dar.

SusanneEdele, am 23.02.2012
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