Schattenlagen

Wenn ein Grundstück im Schatten liegt, unterscheidet man in schattige Lagen und halbschattige Lagen. Als halbschattige Lagen gelten Nordseiten von Häusern oder Mauern, obwohl sie nur wenige Sonnenstrahlen abbekommen. Diese Lage reicht für viele Pflanzen wie Geißbart, Astilbe (Foto), Glockenblume, Hortensie und Stauden-Lerchensporn, der monatelang in schönen Farben blüht, sehr gut aus.

Schattige Lagen sehen kaum Sonnenlicht.

Waldboden

Mehr zu kämpfen haben Pflanzen in schattigen Lagen unter Bäumen. Dort haben sie kaum Sonne und Licht und zudem noch den gravierenden Nachteil der Wurzelkonkurrenz, denn die großen, schattenspendenden Bäume durchwurzeln eine großen Teil der Erde bis zur Oberfläche.

Aber auch für eine derartige Bodenbeschaffenheit gibt es Spezialisten unter den Pflanzen, die sich erfolgreich behaupten können. Neben Farnen - besonders geeignet sind Filigran- und Glanzschildfarn - und Funkien zählen dazu Herbst-Anemonen, Elfenblumen, Maiglöckchen, Mandelwolfsmilch, Steinsame und Rauling. Ideal ist auch Balkan-Storchschnabel. Die Sorten "Czakor", "Spessart" und "Ingwersen" sind echte "Hungerkünstler", denn sie benötigen weder viel Wasser noch viele Nährstoffe und sind außerdem wintergrün. Auch in kalten Monaten tragen sie oft noch Laub.

Im frühen Frühjahr, wenn noch Licht unter die laubwerfenden Gehölze fällt, können dort Frühblüher wie Lenzrosen, Krokusse, Winterlinge und Scilla gedeihen.

Nadelboden

Besonders schwierig ist für alle Pflanzen der trockene, saure und dunkle Bereich unter Nadelgehölzen, weil sich der aus Nadeln entstehende Humus kaum als gute Grundlage für Stauden eignet. Hier hilft nur das Einbringen von Kompost, abgelagertem Rinder- und Pferdemist und Rindenmulch.

 

Staudenteppiche aus Bodendeckern

Für größere Teile des Gartens im Schatten empfiehlt es sich, einen Teppich aus Bodendeckerstauden zu pflanzen, weil das Unkraut weniger Chancen hat, sich auszubreiten. Geeignet sind unter anderem Waldmeister, Taubnessel, Balkan-Storchschnabel und Funkie (Foto). Schöne Akzente lassen sich mit Schaublatt setzen, die Pflanze ist mit ihren großen Blättern ein typisches Schattengewächs.

Pflanzen im Schatten müssen reichlich Fotosynthese betreiben. Deshalb tragen viele Pflanzen, die sich für schattige Standorte eignen, entweder sehr große oder sehr viele kleine Blätter. Nur so haben sie genügend Blattoberfläche, um ausreichend Fotosynthese betreiben können.

Auch Schattenpflanzen brauchen Wasser

Zwar trocknet der Boden an schattigen Plätzen nicht so schnell aus wie in der Sonne und man muss die Pflanzen dort seltener gießen als an sonnigen Standorten. Dennoch brauchen auch Schattengewächse regelmäßig Wassernachschub.

Ist eine Staude bereits völlig ausgetrocknet, hilft nur ein radikaler Rückschnitt. Diese Radikalkur ist auch zu empfehlen, um ältere Stauden zu verjüngen, sodass sie wieder kräftig neu austreiben. Nach dem Schnitt humose Gartenerde um den Wurzelstock herum verteilen und angießen, eventuell mit Hornspänen düngen.

Wie viel Pflanzen pro Quadratmeter?

Wer möchte, dass die bepflanzte Fläche möglichst schnell dicht bewachsen ist, sollte beim Pflanzen auf die benötigte Anzahl der Jungpflanzen achten, denn diese breiten sich unterschiedlich stark aus. Während man für einen Quadratmeter mit Rauling nur drei Pflanzen benötigt, sind es beim Balkan-Storchschnabel circa sieben.

Nähere Hinweise und Auskünfte über die tatsächlich benötigte Anzahl von Pflanzen pro Quadratmeter gibt jeder gute Gartenbaubetrieb. Auch das Nachschlagen von Gartenratgebern ist lohnenswert.

Nicht jeden schönen Schattenplatz bepflanzen

Nicht alles sollte bepflanzt werden. Besser ist es, einige Stellen im Schattenbereich unbepflanzt und daher begehbar zu lassen.

Helle Sitzmöbel, Steine, Tonfiguren und schön bepflanzte Zinkwannen kommen in dunklen Ecken des Gartens besonders gut zur Geltung. Ganz dunkle Stellen bieten sich für einen behaglichen Sitzplatz an, wenn es in der Sonne besonders heiß ist.

Schattige Stellen im Garten dienen auch Tieren als Rückzugsort. Vom Sitzplatz aus läßt sich der Flugverkehr zu Nistkästen für Vögel und Fledermäuse hervorragend beobachten, und herumliegende Stämme und Äste, aufgeschichtetes Schnittgut und Laub sind ein idealer Rückzugsort für Nützlinge wie beispielsweise Igel, die den Garten auf ganz natürliche Weise beleben und bereichern und Schädlinge vernichten.

Welche Blumen wachsen gern im Schatten?

Es gibt eine Reihe an Blumen, denen es durchaus auch im Schatten gefällt. Zudem lässt sich durch geschickte Farbkombination sogar richtig Farbe in den Schatten bringen. Blaue Blüten mit gelben kombiniert ergeben immer einen einen schönen Kontrast.

Dieser Artikel würde mit der detaillierten Beschreibung aller Schattenblumen viel zu weit gehen; deshalb nur die nachfolgende alphabetische Aufzählung der beliebtesten Schattenpflanzen: 

Akelei, Astilbe, Braunelle, Clematis, einige Arten des Fingerhuts, Gedenkemein, Kletterhortensie, 

Leberblümchen, Lerchensporn, Lobelie, Löwenmäulchen, einige Arten der Nelken, Prachtspiere, 

Primeln, Rauling, Silberblatt, Storchschnabel, Veilchen, Vergißmeinnicht und Waldmeister

Diese Aufzählung ist keineswegs abschließend.

 

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