Vorkommen - wo sich der Wiedehopf niederlässt

Der Wiedehopf ( Upupa epops ) mag es warm und er liebt offene Landschaften. Da wo es freie Flächen für die Bodenjagd auf Insekten und gleichzeitig alte Bäume mit Höhlen zur Brut gibt, wird der Wiedehopf heimisch. Auch Kiefernwälder mit Lichtungen sind möglich oder steppenartige Landschaften. Das Land Brandenburg ist klimatisch und räumlich also durchaus für den schillernden Vogel geeignet. Trockenheit schadet nicht, solange der Lebensraum genug Insekten als Nahrung bietet.

In Europa bevorzugt der Wiedehopf warme Weinanbaugebiete und Streuobstwiesen. Weiter südlich sind es Olivenhaine und Korkeichenwälder, die dem Vogel Lebensraum bieten. In Skandinavien und den britischen Inseln fehlt der Wiedehopf - dort ist es ihm zu kalt.

Gar nicht scheu - vielleicht ein ...

Gar nicht scheu - vielleicht ein Jungvogel? (Bild: H. Nedo)

Was frisst er - was braucht der Nachwuchs?

Besonders größere Insekten, wie Heupferde, Grillen, große Käfer und Spinnen müssen den langen spitzen Schnabel des Wiedehopfes fürchten. Das Vorkommen dieser Kleintiere bestimmt auch, ob sich der Vogel niederlässt oder nicht. Unsere intensive Landschaft lässt den Bestand an Insekten immer mehr schrumpfen. So ist es nicht verwunderlich, dass der Wiedehopf trotz wärmerer Sommer im Bestand gefährdet ist.

Zur Aufzucht seiner Jungen sucht sich der Wiedehopf Astlöcher in alten Bäumen, Felsenhöhlen oder auch einen Unterschlupf unterm Dach alter Schuppen oder Gebäude. Das Weibchen legt 5 bis 8 Eier. Im Mai haben wir den Balzruf jeden Morgen gehört - hub, hub, hub - Pause - hub, hub, hub. Laut und regelmäßig. 

Laut NABU brüten in Deutschland noch etwa 310 bis 460 Brutpaare. Umso größer war unsere Freude, dass wir in diesem Sommer mehrfach die hübschen Vögel beobachten konnten.

Schützenswerter Wiedehopf - ich liebe meinen Garten

Warum hatten wir das Glück, diesen seltenen Vogel zu beobachten? Wir wohnen in einem Landschaftsschutzgebiet im Süden Berlins, Land Brandenburg. Vor der Haustür haben wir eine große Koppel, auf der im Jahreslauf für einige Wochen Pferde stehen. Die Fläche versteppt im Sommer bei Hitze. Daneben ein Graben mit Baumbestand, hohen und niedrigen Wildsträuchern und in unserer Straße einigermaßen große Grundstücke, Gehöfte mit Nebengebäuden, alte Obstbäume, Wiesen und Gärten.

Die Gärten unserer Nachbarn sind überwiegend aufgeräumt, kurz geschorener Rasen, geschnittene Hecken, ein paar Blumen, wenig Kräuter und Gemüse. Mein Garten ist anders. Unaufgeräumt, bepflanzt mit einheimischen Sträuchern, die herrliche Wildfrüchte bringen, Rasen, der reichlich Wildwuchs in sich birgt, und ein Durcheinander von Zier-, Nutz-, und Wildpflanzen. Seit diesem Jahr stehen endlich auch wieder einige Bienenstöcke im Garten. Kurz, es ist ein Naturgarten, der hoffentlich für Insekten und Vögel attraktiv ist. 

Ich würde mir wünschen, dass in unseren Dörfern wieder mehr Unordnung zugelassen wird. Dass wir der Natur mehr Raum geben und somit für Käfer, Bienen, Schmetterlinge, Spinnen und all das Kleingetier Platz lassen, so wie wir als Menschen uns selbstverständlich den Platz nehmen, den wir meinen zu brauchen.

Genug Platz für die Jagd am Boden. (Bild: H. Nedo)

Autor seit 13 Jahren
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