Augengrippe - die hochansteckende Form der Bindehautentzündung
Das Auge juckt, tränt und ist rot unterlaufen. Dann kann es sich um die gefährliche Keratoconjunctivitis epidemica handeln.Adenoviren sind die Auslöser der infektiösen Bindehautentzündung. Die Augenerkrankung ist extrem ansteckend und gehört zu den meldepflichtigen Infektionen. Die Augengrippe ist weltweit verbreitet. Während in Asien hauptsächlich Kinder betroffen sind, ist prinzipiell eine Erkrankung in allen Altersgruppen und zu jeder Jahreszeit möglich. Gehäuft tritt die hochansteckende Bindehautentzündung in Schulen, Kindergärten, Altenheimen oder Großbetrieben auf.
Symptome und Krankheitsverlauf
Die Inkubationszeit der Augengrippe beträgt zwischen 5 und 12 Tage. Krankheitsbeginn ist meist ein einseitig rotes, juckendes Auge. Nach einiger Zeit treten beidseitig Erkrankungssymtome von Bindehaut oder Augenhornhaut auf. Typisch sind starker Tränenfluss, rote Augen, Jucken und Lichtempfindlichkeit der Augen. Der Übergang auf das zweite Auge kann sehr schnell eintreten, aber auch mehrere Tage dauern. Häufig verläuft die Infektion des zweiten Auges weniger stark. Möglicherweise wird sie auch gar nicht bemerkt. Auch allgemeine Krankheitssymptome wie Kopf- und Gliederschmerzen sind möglich. Die akute Krankheitsphase kann bis zu 6 Wochen andauern.
Ansteckung und Übertragung
Die Übertragung der Erkrankung erfolgt durch Schmierinfektion. Virushaltige Tränenflüssigkeit kann durch Händeschütteln von Mensch zu Mensch übertragen werden. Aber auch die indirekte Übertragung über Gegenstände ist möglich. Die Viren sind sehr resistent und überleben lange Zeit bei unterschiedlichsten Bedingungen. Auch auf Handtüchern, Türgriffen oder Tastaturen kann das Virus längere Zeit überleben. Durch Reiben der Augen gelangt das Virus nach Kontakt zu seinen Wirtszellen. Die Krankheit betrifft zunächst nur ein Auge, tritt aber nach kurzer Zeit auf das andere Auge über. Ansteckend ist die Krankheit bis etwa 2 Wochen nach Übertritt auf das zweite Auge.
Sterillium® med - Händedesinfektion - bakterizi... | Desinfekitontücher und Reinigungstücher in der ... | Vibasept Reise Desinfektions- und Hygiene- Set |
Behandlung
Eine medikamentöse Behandlung der Augengrippe gibt es nicht. Auch eine Impfung ist nicht möglich. Die Erkrankung muss selbstständig ausheilen. Behandeln lassen sich lediglich die Symptome und Begleiterscheinungen wie Abgeschlagenheit oder Juckreiz. Um eine zusätzliche bakterielle Infektion zu vermeiden, sollte die Augengrippe unbedingt von einem Arzt untersucht und beobachtet werden. Bakterielle Superinfektionen sind mit Salben oder Tropfen behandelbar. Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr sollten Betroffene bis 14 Tage nach Übertritt der Symptome auf das zweite Auge krankgeschrieben werden.
Vorbeugende Maßnahmen
Durch fehlende Behandlungsmöglichkeit und die Stabilität des Virus sind vorbeugende Maßnahmen extrem wichtig. Das Virus ist leider auch stabil gegen viele Desinfektionsmittel. Lediglich viruzide Desinfektionsmittel kommen dem Adenovirus bei. Da die Übertragung durch kontaminierte Hände, Gegenstände und Flächen erfolgt, sollten diese konsequent sauber gehalten werden.