Autismus - Kooperation von Fachkräften und Mutter in der Pflege
Autistische Kinder brauchen Verständnis und Rituale im Alltag. Mangelnde Fachkenntnisse über Autismus erschweren die Kooperation mit Lehrern und Ärzten.Koordination der Pflege läuft über die Hauptpflegeperson
Da die Mutter durch den täglichen Umgang und die Pflege aber die einzige Person ist, die die Eigenheiten, die speziellen Fähigkeiten, die durch Behinderung beeinträchtigten Aktionsmöglichkeiten und die besondere Stressanfälligkeit durch sensorische Reize ihres Kindes kennt, sieht sie oft keine andere Wahl als diese Rolle als Mediator auszufüllen. Niemand ist dafür besser geeignet, der dieses umfassende Wissen über dieses spezielle Kind hat, es ist eine Notwendigkeit im Bereich der Pflege, endlich die Mutter auch als Fachkraft für ihr Kind zu sehen.
Missverständnisse und mangelndes Fachwissen
Der Umgang mit Ärzten, Therapeuten, Erziehern und Lehrern ist für Eltern autistischer Kinder schon durch die Einschränkungen in der Kommunikationsfähigkeit des Kindes schwierig. Missinterpretationen und mangelndes Fachwissen über Störungen im Bereich des Autismusspektrums behindern häufig eine konstruktive, im Interesse des Kindes liegende Zusammenarbeit. Ein Ruhigstellen mit Medikamenten zum Beispiel für die Eingewöhnung in neue Einrichtungen sollte gut überlegt werden, mit Verständnis für die Kindesbedürfnisse ist ein sanfter, langfristig gesehen erfolgreicher Übergang sinnvoller. Eine Förderung in einer heilpädagogischen Tagesstätte hat nur Sinn für das Kind, wenn es bereit ist, diese zuzulassen und anzunehmen. Der menschliche Zugang zum Kind führt ausschließlich über eine Vertrauensbasis.
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Körperpflege autistischer Kinder
Meist sind die aus der Hypersensibilität mancher Autisten entstehenden Schwierigkeiten in der Grundpflege schon ein Auslöser für Missverständnisse in der Pflege an sich. Wenn Berührungen am Kopf oder gar im Mundbereich für das autistische Kind schwer oder gar nicht zu ertragen sind, leiden Haar- und Zahnpflege darunter. Haareschneiden und Zähneputzen können für autistische Kinder eine Tortur sein. Wichtig ist immer der Blickwinkel auf das Kind und seine Interessen. Ist es wirklich so schlimm, die Haare nicht so oft zu schneiden? Beim Zähneputzen steht natürlich auch die Zahngesundheit auf dem Spiel, aber auch da sind Geduld und ein behutsames, langsames Vortesten besser als das Vertrauen des Kindes zu verspielen. Spätestens wenn Zahnbehandlungen oder auch Prophylaxemaßnahmen anstehen, sieht man die Erfolge langjähriger Rücksichtnahme. Die belastbare vertrauensvolle Bindung an die Hauptpflegeperson kann verhindern, dass spätere Zahnbehandlungen nur unter Narkose möglich sind.
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Rituale helfen bei der Zahnpflege autistischer Kinder
Am Besten wirkt sich das Einführen geeigneter Rituale aus, autistische Kinder brauchen immer wiederkehrende Abläufe und orientieren sich streng an Regeln. In Gemeinschaft mit größeren Geschwistern, den Eltern oder zur Not dem Teddy lernen sie täglich etwas mehr Spielraum für Pflegehandlungen zuzulassen. Die selbe Zeit im Tagesablauf, der selbe Ort, die selbe Zahnpasta, oder anfangs auch gar keine, und eine Vertrauensperson, die immer wieder die Abläufe kindgerecht erklärt, sind ein wichtiges "Geländer" für das Kind, um sich an regelmäßige Zahnpflege zu gewöhnen.
Bitte beachten Sie, dass ein Suite101-Artikel generell fachlichen Rat - zum Beispiel den eines Arztes - nicht ersetzen kann.
Bildquelle:
von Loeper Literaturverlag, Karlsruhe
(Kleine Brötchen backen? Buchvorstellung)
von Loeper Literaturverlag, Karlsruhe
(Emil ständig unter Strom - eine Rezension)