Babybett oder Elternbett: Wo schläft der Säugling sicher und gut?
Den meisten Eltern stellt sich die Frage, wo ihr Baby des Nachts am besten aufgehoben ist. Sowohl das eigene Bettchen wie das Elternbett haben ihre Vor- und Nachteile.Das Neugeborene ist erst wenige Stunden alt, doch bereits stellt es die frischgebackenen Eltern vor entscheidende Fragen. Oft wurde bereits vor Wochen oder gar Monaten, das Bettchen für den neuen Erdenbürger hergerichtet und mit liebevollen Details versehen. Ist das Baby aber erst einmal auf der Welt, bedarf es oftmals Mamas Nähe, um friedlich in den Schlaf sinken zu können. Dieses Nähebedürfnis ist völlig normal und uns allen in mehr oder weniger hohem Mass angeboren.
Vorteile des gemeinsamen Familienbettes
Für den Säugling ist die Welt noch unbekannt, neu und zeitweise auch erschreckend. Die Nähe der Eltern hingegen bietet Wärme, Sicherheit und Geborgenheit. So verwundert es nicht, dass die meisten Babys, welche im Elternbett nächtigen dürfen, also das sogenannte Co-Sleeping geniessen, oftmals einfacher und schneller in den Schlaf finden als diejenigen im separaten Bettchen. Nicht selten schlafen diese gar früher durch.
Ein weiterer Vorteil des gemeinsamen Familienbettes ist zudem, dass die Mutter beim kleinsten Anzeichen von Hunger oder Unruhe des Säuglings, sofort zur Stelle ist. So kann der Nachwuchs umgehend versorgt werden, ohne zuvor lästige Gänge durchs Schlafzimmer zu tätigen. Oft kann so sogar vermieden werden, dass sich das Neugeborene überhaupt erst durch Schreien oder Quengeln bemerkbar machen muss.
Auch das Stillen wird wesentlich vereinfacht und für beide angenehmer. Niemand muss extra aufstehen und das Baby muss auch nicht aus seinem Bettchen genommen werden. Dies macht besonders die unruhigen Nächte in der Anfangszeit, um einiges erholsamer. Zudem wird von Wissenschaftlern allgemein angenommen, dass Säuglinge, die bei ihrer Mutter schlafen dürfen, als Erwachsene einen selbständigeren, extrovertierteren und zuversichtlicheren Charakter entwickeln.
Vorteile des separaten Babybettchens - Der plötzliche Kindstod und spontane Schäferstündchen
Wie es aber fast überall ist, hat auch das gemeinsame Familienbett seine Schattenseiten, die natürlich ebenfalls erwähnt werden müssen. Aufgrund einer Studie aus dem Jahre 2004, die ein leicht erhöhtes Risiko des plötzlichen Kindstodes (SIDS) diagnostizierte, wird mittlerweile in etlichen Fachzeitschriften vom Familienbett abgeraten und für ein separates Babybettchen appelliert.
Auch die spätere Umgewöhnung in ein eigenes Kinderbett, kann unter Umständen zu einem schwierigen und langwierigen Prozess ausarten. Ein weiterer wichtiger Punkt ist zudem die Privatsphäre des Elternpaares, die durch einen Mitschläfer im Bett unweigerlich etwas eingeschränkt wird. Obwohl Säuglinge, wenn sie denn schlafen, meist nicht so leicht wieder erwachen, ist ein gemütliches Schäferstündchen nun nicht mehr ohne weiteres möglich.
Babys Sicherheit im Familienbett
Ganz egal, ob der Nachwuchs nun im Elternbett mit schläft oder im eigenen Bettchen, ein grosses Augenmerk sollte auf jeden Fall auf die Sicherheit des Babys gelegt werden. Denn obwohl viele Mütter bei der kleinsten Unruhe des Säuglings instinktiv aus dem Schlaf schrecken, können sich Babys und Kleinkinder manchmal erstaunlich schnell fortbewegen und in Gefahr geraten. Schliesslich sind Stürze noch immer die am weitesten verbreitete Unfallursache in diesem Alter. Auch Eltern von Neugeborenen, die noch lange nicht Krabbeln können, sind davor keineswegs sicher, denn auch durch Rollen und Robben kommt man ganz gut vorwärts. Deshalb ist es wichtig, die Bettkante zu sichern, damit ein Rausfallen vermieden werden kann. Dies ist sicherlich ein weiterer Vorteil des separaten, vergitterten Babybettes.
Auch der plötzliche Kindstod muss hier noch einmal angesprochen werden. Um jegliches Risiko weitgehend zu umgehen, sollte auf unnötige Kleinigkeiten, wie Plüschtiere und Kissen (ein solches braucht das Baby noch nicht) sowohl im Babybett wie im Familienbett verzichtet werden. Zudem ist es ratsam im ersten Lebensjahr einen Schlafsack zu verwenden, anstelle einer Decke, um die Gefahr des "darunter Rutschen" zu bannen.
Babybay - das Bett am Bett
Seit einiger Zeit gibt es noch eine weitere Variante neben Baby- oder Familienbett, um den Säugling schlafen zu legen. Das sogenannte Babybay stellt eine Art seitliche Erweiterung des Elternbettes dar, in die der Säugling zum schlafen gelegt werden kann. So kann zwar mit etwas Körperverenkung zum Stillen, ein extra Aufstehen verhindert werden, allerdings kann sich das Baby des Nachts auch hier aus seinem Babybay-Bettchen bewegen. Dadurch kann es ungeplant doch im Elternbett landen, wo erneut die Gefahr des aus dem Bett fallen auftaucht. Ausserdem eignen sich diese Bettchen meist nur in den allerersten Monaten, bevor sie schon bald zu klein werden.
Ob nun der Nachwuchs im Elternbett oder im eigenen Kinderbett schläft, ist schlussendlich von den Angewohnheiten und Bedürfnissen der Eltern und des Kindes selbst abhängig. Auf alle Fälle aber sollte das Baby während den ersten Monaten im elterlichen Schlafzimmer übernachten. Sie brauchen die Sicherheit und Geborgenheit, die nur die Anwesenheit der Eltern vermitteln kann.
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(Wer gute Beziehungen möchte, sollte "Giraffensprache" sprechen: Gew...)