Babytragen im Praxistest

Vorteile des Tragens

Einem Baby das zu geben, was es am Anfang braucht, ist gar nicht so schwer. Nahrung und ganz viel Liebe. Liebe erfahren Neugeborene durch menschliche Nähe - und diese fordern Sie rund um die Uhr. Sobald ein Säugling abgelegt wird, fängt er spätestens nach 10 - 20 Minuten an zu weinen. Diese Zeit ist evolutionär bedingt. Primatenbabys sind hilflos. Werden sie vergessen, sind sie vollkommen schutzlos ihrer Umwelt ausgeliefert. In 10 Minuten ist eine umherziehende Primatenmutter so weit von ihrem Kind entfernt, dass sie sein Weinen nicht mehr hören kann. Die Mutter würde ihr Kind nicht wieder finden. Auch Menschenbabys sind in gleicher Weise hilflos. Nur wissen sie nicht, dass sich ihre Mutter im Normalfall höchstens ein paar Zimmer weit von ihm entfernt. Damit Eltern ihre Bewegungsfreiheit behalten und trotzdem ihrem Kind die nötige Nähe geben können, sind Babytragen ein hervorragendes Hilfsmittel. Das Kind ist immer dabei, doch die Mutter hat die Hände für Hausarbeiten oder andere Tätigkeiten frei. Die ständige Nähe läßt ein Kind ruhig und zufrieden sein. Zusätzlich wird durch die ständige Bewegung das Bäuchlein des Babys massiert und dadurch Krämpfe und Blähungen verringert. Auch der Gleichgewichtssinn des Babys wird durchs Tragen gefördert.

Merkmale einer guten Babytrage

Eine Babytrage soll Mutter und Kind unterstützen. Um das optimal leisten zu können. muss eine Babytrage verschiedene Kriterien erfüllen. In den ersten Monaten sollten Babys unbedingt in der Anhock-Spreiz-Stellung getragen werden. In dieser Stellung sind Knie und Po auf einer Höhe. Nur so können Fehlstellungen der Hüfte vermieden werden. Da Babys zunächst ihren Kopf nicht selbst halten können, sollte dieser durch die Babytrage gestützt werden. Auch bei einem schlafenden Kind ist die Kopfstütze von Vorteil. Der kindliche Rücken muss ebenfalls in der Trage sicher und gestützt sein. Um Haltungsschäden von Mutter oder Vater zu vermeiden, sollte die Last des Kindes auf dem tragenden Körper verteilt werden. Eine gute Babytrage ist außerdem verstellbar. So wächst sie mit dem Kind mit und kann lange verwendet werden.

Tragetuch

Ein Tragetuch richtig zu binden, erfordert einige Übung. Vorteil des Tuches ist es, dass das Baby in den ersten Wochen liegend getragen werden kann. Ich persönlich fand diese Tragweise sehr angenehm und meine Tochter hat gut und lange im Tragetuch geschlafen.

Mein größtes Problem mit dem Tragetuch war, dass ich meine Tochter im Freien nicht gut in das Tuch hinein oder aus dem Tuch heraus bekam. Die lange Stoffbahn war für mich nicht zu bewältigen. Immer hing das halbe Tuch im Dreck. Solange es draußen trocken war, war das kein großes Problem. Aber bei nassem oder matschigem Wetter hätte ich meine Tochter nicht in das Tuch hinen oder aus dem Tuch heraus bekommen, ohne dieses komplett zu verschmutzen. Wer aber die Technik eines Tragetuchs beherrscht, der hat damit unglaublich viele Möglichkeiten. Die verschiedenen Bindetechniken erlauben es, ein Kind in den verschiedensten Stellungen zu tragen.

Manduca

Die Manduca kann von Geburt an bis zu einem Kindgewicht von etwa 20 Kilogramm genutzt werden. Der integrierte Sitzverkleinerer ermöglicht die Verwendung bereits bei Neugeborenen. Dieser Sitzverkleinerer unterstützt die richtige Beinhaltung bis zum Alter von 3 Monaten. Aber auch ohne Sitzverkleinerer ist die Anhock-Spreiz-Stellung gewährleistet. Das Gewicht des Kindes wird beim tragenden Elternteil auf Schultern, Rücken und Hüften verteilt.

Hoppediz Bondolino

Besonderes Merkmal des Bondolino ist, dass er aus dem querelastischen Stoff eines Tragetuchs hergestellt wird. Das ermöglicht die optimale Anpassung an den Körper des Babys. Wie die Manduca wächst auch der Bondolino mit und ist von Geburt an zu verwenden. Der Bondolino stellt einen Kompromiss zwischen Tragetuch und Babytrage dar. Komfortabel wie ein Tragetuch, aber unkompliziert in der Anwendung wie eine Babytrage.