Einführung

In der Kräutermedizin des Mittelalters galt der Baldrian als wirksames Mittel gegen Schlaflosigkeit und Unruhezuständen. Als Heilpflanze nutzen ihn bereits die Römer und Griechen. Heute ist Valeriana officinalis, so der wissenschaftliche Name, ein beliebtes Mittel bei Ein- und Durchschlafstörungen. Der folgende Artikel soll diese Pflanze vorstellen, außerdem werden die verschiedenen Anwendungsgebiete beschrieben. 

 

Allgemeines zur Baldrianpflanze

Baldrian wächst in Mitteleuropa auf feuchten und schattigen Böden. Man findet die Pflanze unter anderem in Wäldern, an Bächen und auf Wiesen. Die Pflanze kann eine Höhe von mehr als einen Meter erreichen. Ihre Stengel sind kräftig und von innen hohl. Baldrian blüht in den Monaten Mai bis Juli. Die in der Regel kleinen Blüten haben eine weiße und roserne Farbe (siehe Bild oben). Die arzneirelevanten Inhaltsstoffe (ätherische Öle, Alkaloide, beruhigende Valerensäuren) werden aus dem Wurzelstock der Pflanze gewonnen. Dieser wird im September ausgegraben, gewaschen und anschließend zum Trocknen aufgehängt. Heute werden die Inhaltsstoffe nur noch aus Kulturen gewonnen, der in der Natur vorkommende Baldrian dient in erster Linie dem Natur- und Artenschutz.

Anwendungsgebiete

Die Anwendungsgebiete und Therapieempfehlungen für Valeriana officinalis sind vielfältig. Die arzneirelevanten Inhaltsstoffe dienen in erster Linie der Linderung nervös bedingten Ein- und Durchschlafstörungen und Unruhezuständen. Auch "psychisch" bedingte Herz- und Kreislaufbeschwerden lassen sich mit Hilfe dieser Pflanze therapieren. Baldrian läßt sich ebenfalls bei Kindern mit Lern- und Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit, Angst- und Spannungszuständen einsetzen. Im weiteren wirkt die Pflanze ausgleichend und entkrampfend. Die volle Wirkung entfaltet Baldrian - wie bei vielen phytotherapeutischen Mitteln üblich- bei regelmäßiger Einnahme erst nach ein paar Wochen. Valeriana officinalis zeigt in der Regel keinerlei Nebenwirkungen, auch höhere Dosen werden vertragen. Anders als bei vielen synthetischen Mitteln ist bei Baldrian keine Abhängigkeit zu befürchten. Valeriana officinalis läßt sich  hervoragend mit anderen beruhigenden Pflanzen kombinieren. So verstärkt zum Beispiel die Mellisse den Einschlafeffekt, die Einnahme von  Johanniskraut lindert psychisch bedingte Angstzustände. Die Aufnahme erfolgt meistens als Tee oder Pressaft, manchmal auch als Fertigpräparat. Äußerlich läßt sich Baldrian als Öl zum Beispiel nach einem Vollbad einsetzen. 

Teezubereitung

Zunächst werden die getrockneten und kleingeschnittenen Wurzeln (ein TL pro Tasse) in kaltem Wasser angesetzt. Anschließend werden diese etwa eine Stunde geköchelt. Anders als anderen Teesorten üblich, erfolgt das Ziehen über einen Zeitraum von mindestens zwei Stunden. Deshalb macht es Sinn, gleich eine größere Menge zu zubereiten. Aufbewahren läßt sich der Tee am besten im Kühlschrank. Bei Bedarf wird eine bestimmte Menge erwärmt und mit Honig nachgesüßt.

Baldriantee kann man auch als Fertigpräparat (siehe oben) erwerben. Bei Entnahme der Wurzeln aus der Natur sollten unbedingt die Belange des Natur- und Artenschutzes berücksichtigt werden.

Ashlie, am 01.02.2012
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