Was geschah am Barbaratag?

Barbara war die junge und schöne Tochter eines reichen Kaufmannes aus Nikomedia, etwa 300 Jahre nach Christus. Ihr Vater wollte sie gerne gut verheiraten, aber Barbara wies jeden Verehrer ab. Sie hatte sich einer Gruppe Christen angeschlossen und wollte sich ihre Jungfräulichkeit und den christlichen Glauben bewahren, um auch selber Christin zu werden. Ihr Vater sperrte Barbara in einen Turm, in welchem sie mit Folterungen und Peinigungen von ihrem Plan abgebracht werden sollte, sich zum Christentum zu bekennen. In diesen Turm ließ Barbara ein drittes Fenster einfügen, welches die Dreifaltigkeit darstellen sollte. Sie ließ sich taufen und und wollte ihr Leben nicht einem Ehemann, sondern in Demut und Armut dem christlichen Glauben widmen.

Als ihr Vater Dioscuros davon erfuhr, wollte er sie töten. Barbara konnte zwar wie durch ein Wunder durch einen Felsspalt fliehen, aber der Vater holte sie dennoch ein. Die Hirten, die dem Vater verraten hatten, welchen Weg sie genommen hatte, verwandelte Gott der Legende nach zu Stein.

Dioscuros brachte Barbara zum Statthalter, welcher Barbara zum Tode verurteilte. Ihre Misshandlungen wurden jedoch in der Nacht in ihrem Gefängnis von Jesus Christus geheilt und so mussten die Peiniger immer schwerere Geschütze auffahren. Barbara wurde mit Keulen und Feuer gefoltert, starb unter der Folter aber nicht. Schließlich griff Barbaras Vater zum Schwert und enthauptete seine Tochter höchstpersönlich. Im selben Moment traf ihn der Legende nach ein Blitz, der ihn sofort verbrannte.

 

Barbarazweige - der Brauch zum Barbaratag

Der Legende nach verfing sich bei ihrer gewaltsamen Verbannung in ihr Turmgefängnis ein Kirschbaumzweig in ihrem Kleid. Diesen soll die heilige Barbara dann während ihrer Gefangenschaft gepflegt, d.h. mit Wasser versorgt haben. Die Legende berichtet weiter, dass genau an ihrem Todestag, dem Barbaratag, der Kirschbaumzweig anfing zu blühen.

Aus dieser Überlieferung begründet sich der noch heute übliche Brauch der Barbarazweige. Barbarazweige stammen idealerweise also von einem Kirschbaum, aber das muss nicht mehr unbedingt so sein. Mittlerweile sind alle Obstbaumzweige (z.B. vom Apfelbaum) oder auch Zweige der Forsythie als Barbarazweige akzeptiert.

Barbarazweige werden am 4. Dezember, dem Todestag der Heiligen, geschnitten und in der warmen Wohnung ins Wasser gestellt. Bis zum Heiligabend am 24. Dezember sollen die Zweige aufblühen. Blühen die Barbarazweige pünktlich zum Fest, so weist das darauf hin, dass im folgenden Jahr viel Glück zu erwarten ist.

Je nach Gegend werden die Barbarazweige auch als eine Art Liebesorakel benutzt. Junge Mädchen benennen am Barbaratag jeden einzelnen Zweig mit dem Namen ihrer Verehrer. Der Zweig, der zuerst blüht, soll über den zukünftigen Bräutigam Aufschluss geben.

Auch als Ernteorakel wurden Barbarazweige benutzt. Die Anzahl der Blüten sollte in direktem Verhältnis zur Größe der nächsten Ernte stehen. Viele Blüten deuteten auf eine reichhaltige Ernte hin, wenige Blüten auf eine magere Ausbeute.

 

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Was tun, damit die Barbarazweige blühen?

Wenn die Zweige blühen, dann soll das Glück bringen. Dem Glück kann man ein wenig nachhelfen, indem man einige Tricks beherzigt, damit die Barbarazweige auf jeden Fall blühen.

  • Barbarazweige blühen, wenn es vor dem Schneiden Frost gegeben hat. Gab es keine Temperaturen um den Gefrierpunkt, so kann man die Zweige nach dem Schneiden auch erst einmal für ein paar Stunden in die Gefriertruhe legen.
  • Täglich das Wasser wechseln, die Zweige mögen es frisch!
  • Bevor man die Barbarazweige in die Vase stellt, sollte man sie einen Tag lang in warmes Wasser legen, zum Beispiel in der Badewanne.

Die Darstellung der heiligen Barbara

Heilige werden oft mit ikonographischen Elementen versehen. Es handelt sich dabei meistens um Attribute, die in irgendeiner Weise mit dem Leben des Heiligen verbunden sind. Im Falle der heiligen Barbara sind das unter anderem der Turm, die Märtyrerpalme und die Fackel.

Der Turm nimmt Bezug auf ihre Gefangenschaft und wird in der Ikonigraphie ebenfalls mit drei Fenstern dargestellt. Da die heilige Barbara als Märtyrerin gestorben ist, wird sie selbstverständlich auch mit der Märtyrerpalme dargestellt. Dabei handelt es sich um einen Palmwedel, der auf einen Sieg über den Tod, also auf die Auferstehung hinweist. Die Fackel ist ihr als Attribut zugeschrieben, da diese ihre Folter beschreiben. Auch das Schwert findet man ihr oft als Attribut zugeordnet, schließlich starb sie ja durch das Schwert. 

Die heilige Barbara - Schutzpatronin und Nothelferin

Die heilige Barbara ist die Schutzpatronin der Geologen und der Bergleute, der Gefangenen und der Sterbenden. Sie hilft bei Blitz und Feuergefahr und ist auch Patronin des THW (Technischen Hilfswerkes). Sie ist eine der vierzehn Nothelfer. Bei diesen handelt es sich um eine Gruppe von Heiligen aus dem 2. bis 4. Jahrhundert n.Chr.

 

Sonja, am 02.11.2012
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Bildquelle:
Kerstin Schuster (Weihnachten Dresden besinnlich - Die schoenste Weihnachtsstadt Europas)
Heimo Cörlin (Frohes Fest: Texte für Weihnachtskarten)

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