Das Konzept für "Bares für Rares"

Man wundert sich immer, wenn die in der Sendung präsentierten Kandidaten ohne viel Federlesens an den langen Reihen der wartenden Verkäufer bis an den Expertentisch vorbei marschieren und von Horst Lichter (Foto © ZDF und Frank Hempel) und dem zuständigen Experten sofort begrüßt werden. Das ist im Konzept der Sendung begründet, denn die potentiellen Bewerber und Anbieter müssen sich ausführlich und detailliert mit ihren "Schätzen" bewerben und werden, wenn die Bewerbung erfolgreich verlaufen ist, vom Sender eingeladen.

In der Sendung stellen die eingeladenen Bewerber ihren vermeintlichen oder tatsächlichen Schatz vor, der eine Kuriosität, eine wahre Rarität oder eine echte Antiquität sein kann. Diese Objekt wird zuerst von einem Experten begutachtet. Dann fragt Lichter den Anbieter, welchen Preis er erzielen will, und entscheidet dann, ob der Anbieter die sogenannte "Händlerkarte" erhält und damit seinen Artikel bei den Händlern zum Kauf anbieten darf. Um eine Händlerkarte zu erhalten, sollte die preisliche "Schmerzgrenze" des Verkäufers, von der so oft die Rede ist, nicht wesentlich über dem Wert liegen, den die Expertise des Experten erbracht hat.

Die Experten bei "Bares für Rares"

Jeweils drei Experten schauen sich die Angebote der Verkäufer an, sagen etwas zu ihrem Alter, begutachten ihren Zustand und schätzen den erzielbaren Preis. Schon bei der ersten Staffel waren Heide Rezepa-Zabel und Albert Maier dabei. Dritter im Bunde war Oliver Kircher, der seit der zweiten Staffel von Sven Deutschmanek abgelöst wurde.

Deutschmanek wird seit der sechsten Staffel gelegentlich von John Goldsworthy, Markus Weller, George Mullen, Colmar Schulte-Goltz oder Detlev Kümmel vertreten. Die beiden letzteren vertreten auch manchmal Albert Maier. In der siebten Staffel sorgten auch Anne-Katrin Hoffmann und Wendela Horz für die Vertretung von Heide Rezepa-Zabel.

Auf dem Foto Sven Deutschmanek (links), Dr. Heide Rezepa-Zabel (2.von links), Horst Lichter (2.von rechts) und Albert Maier (rechts) (Foto © ZDF und Frank Hempel).

Der Gang zu den Händlern

Nach diesem Prozedere betreten die Verkäufer mit ihrer Händlerkarte und ihrem Angebot den "Händlerraum", wo fünf Händler auf sie warten. Nach ihrer kritischer Begutachtung des Angebotes geben die Händler ihre Gebote ab. Das Verfahren ist einer Versteigerung sehr ähnlich. Besteht ein mehrfaches Händlerinteresse, so treiben sie gegenseitig den Preis in die Höhe.

Allerdings hat im Gegensatz zu einer Versteigerung der Verkäufer das Recht, das Höchstgebot der Händler nicht anzunehmen, den Artikel nicht zu verkaufen und wieder mitzunehmen..

Bei den angebotenen Objekten handelt es sich in der Regel um Gemälde, Schmuck, Möbel, Porzellan, Bronzefiguren, Antikspielzeug, alte Technikprodukte oder Oldtimer-Fahrzeuge, vorausgesetzt, die Objekte sind keine Nachbildungen und unterliegen nicht dem Artenschutz

Die Händler bei "Bares für Rares"

Die Händler sind auf bestimmte Gebiete spezialisiert, sodass sich nur in Ausnahmefällen alle fünf Händler auf einmal für ein bestimmtes Exponat interessieren und bieten. Das Foto (© ZDF und Frank Hempel) zeigt Wolfgang Pauritsch (links), Susanne Steiger (2.von links), Fabian Kahl (Mitte), Ludwig Hofmaier (2.von rechts) und Walter Lehnertz (rechts).

Susanne Steiger ist Juwelierin und betreibt in Kerpen-Balkhausen und in Bornheim jeweils ein Schmuckgeschäft. Susanne Steigers Interessengebiet ist Schmuck.Sie richtet ihr Augenmerk hauptsächlich auf Schmuck wie Silberketten, Goldringe, Diamanten oder Broschen, Gold und Uhren, aber auch auf Tafelsilber und Goldmünzen.

Ihre hohe fachliche Qualität bewies Susanne Steiger, als sie zusammen mit ihrem Mann ein verschollen geglaubtes Gemälde aus dem 17. Jahrhundert wiederentdeckte. Es brachte ihr bei einer Auktion stolze 785.000 Euro.

Walter Lehnertz ist Händler für Trödel & Antiquitäten

Wenn es um Trödel und antike Möbel geht, lohnt sich der weite Weg nach Kall in der Eifel zu "Waldi". Waldi geht überall auf die Suche nach Kostbarem und führt neben seinem Geschäft Haushaltsauflösungen und Entrümpelungen bis hin zu Abrissarbeiten durch.

Der heute 27jährige Fabian Kahl begann als Antiquitätenhändler auf dem Berliner Kurfürstendamm und betrieb später eine Galerie für Moderne Kunst in Leipzig. Zusammen mit seinem Vater kauft und verkauft Kahl in dessen zwei Antiquitäten-Geschäften Münzen, Schmuck, Altgold, Silber sowie Gemälde und Möbel. Kahl treibt sich auf Antikmessen und –märkten in ganz Deutschland umher und ist fast jeden Sonntag im Schloss Brandenstein bei Ranis in Thüringen beim Schätz- und Abkauftag zu finden. Allein Kahls Äußeres erweckt rege Aufmerksamkeit, denn er sorgt mit seinem halbrasierten Kopf, schwarzem Eyeliner, Tattoos und Piercings für ein ziemlich schrilles Aussehen.

Der Antiquitätenhändler Wolfgang Pauritsch blickt auf eine ungewöhnliche Karriere zurück. Der Innsbrucker war als Detektiv und Wachmann tätig, unter anderem auch in einem Auktionshaus. Als sich der Auktionator kurzfristig krank meldete, übernahm Pauritsch kurzerhand die Auktion. Das Auktionshaus engagierte ihn sofort für viele weitere Auktionen. Nach einem Fernstudium in Kunstgeschichte und einer Ausbildung zum Edelstein-Sachverständigen hat Pauritsch inzwischen selbst ein eigenes Auktionshaus. Er ist Experte für Kunstgegenstände und versteigert mittlerweile sogar Autos.

Ludwig Hofmaier ist ein wahrer Selfmademan. Er war Deutscher Meister im Bodenturnen und bayrischer Meister im Kunstturnen. Berühmt wurde Hofmeier, als er 1967 die 1.070 Kilometer von Regensburg nach Rom auf den Händen lief und in Rom von Papst Paul IV. empfangen wurde. Seitdem hat sich viel verändert: Der Ex-Profisportler war Sportlehrer, diente bei der Bundeswehr und trat als Schauspieler in verschiedenen Filmen und TV-Sendungen auf. Jahrzehnte später erst eröffnete Hofmaier ein Antiquitäten-Geschäft in Offenburg. Dort ist er noch immer als "Handstand-Lucki" bekannt. Berühmt-bekannt ist seine "Wo ham's das denn her-Frage" an fast jeden Verkäufer.

 

Wollen Sie auch etwas verkaufen?

"Bares für Rares" wird von Warner Bros. International Television Production und dem ZDF produziert. Dreh- und Veranstaltungsorte waren die Balloni-Hallen in Köln, das Historische Kaufhaus in Freiburg im Breisgau, der Kölner Harbour.Club und zur Zeit in der 7. Staffel das Walzwerk in Pulheim.

Wer bei "Bares für Rares" als Verkäufer etwas anbieten möchte, muss sich online bewerben, seine persönlichen Daten angeben, seinen Verkaufswunsch mit einer dazugehörigen Geschichte beschreiben, Maß-, Gewichts-, Alters- und Herstellerangaben zur Rarität mitteilen und den mindestens erwünschten Kaufpreis ("Schmerzgrenze") nennen.

Zusätzlich werden maximal fünf scharfe und gut ausgeleuchtete Fotos von der Rarität und eine persönliches Foto vom Anbieter benötigt.

Wenn eine Einladung erfolgt, erhält der potentielle Verkäufer die Reisekosten per Auto oder Bahn ersetzt sowie eine Übernachtung gestellt.

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