Wie Wildkaninchen sich beschäftigen

Wildkaninchen leben meist in größeren Gruppen, in so genannten Kolonien, zusammen. Ein Wildkaninchenrammler muss seinen Rang sehr oft gegen andere Rammler, zumeist jüngere Rammler, verteidigen. Aber auch bei den Häsinnen gibt es immer mal wieder Auseinandersetzungen, aber bei ihnen geht es darum, wer die besten Bauten bekommt. Die besten Bauten sind diejenigen, die im Inneren des Baues liegen. Sie bieten mehr Schutz gegen Feinden von außen. Eine ranghöhere Häsin zieht deshalb auch mehr Junge auf.

Außerdem bekommen Wildkaninchen ihr Futter auch nicht einfach vor die Nase gesetzt. Im Frühjahr gelangen sie noch recht einfach an frisches energiereicher Futter, aber im Winter müssen sie es sich oft mühsam ausbuddeln. Manchmal müssen sie dabei auch weite Wege zurücklegen oder umsiedeln.

Wildkaninchen haben sehr viele Feinde und müssen immer wachsam sein, auch wenn sie in der Sonne relaxen oder fressen. Aus diesem Grund sind Wildkaninchen auch scheuer als Hauskaninchen.

 

Kaninchen in Heimtierhaltung brauchen keine Angst vor Feinden zu haben und sind deshalb viel entspannter. Sie leben auch auf weniger Raum und ihre Umgebung bleibt immer ähnlich. Im unmittelbaren Lebensraum der Kaninchen, wie dem Gehege oder dem Zimmer, sollte man das auch so belassen und nicht ständig alles umdekorieren, dass würde zu viel Stress bedeuten.

Aber ein oder sogar mehrere Zimmer in der Wohnung sollte man nicht jeden Tag öffnen, sondern nur ab und an mal.Gleiches gilt auch für den Freilauf im Garten, wo man zum Beispiel einen Platz mit einem Sandkasten einrichten könnte, der aber nicht jeden Tag geöffnet wird.

Aber es gibt auch noch mehr Möglichkeiten seinen Kaninchen spannende Abenteuer zu ermöglichen. Man wird dabei auch die Intelligenz, die Kraft und die Geschicklichkeit seiner Tiere entdecken können!

Spiele für Kaninchen

1. Leckerlies suchen

Zunächst einmal darf man die Leckerlies nur an Orten verstecken, wo die Kaninchen oft langhoppeln. Sie müssen aber mitbekommen, dass jemand etwas hingelegt hat. Außerdem sollte man am Anfang nicht zu viele Leckerchen auf einmal verstecken. Wenn die Tiere etwas nicht gefunden haben, kann man ihnen das Versteck zeigen. Sie werden es sich ganz sicher merken. Pro Spiel können dann ein oder zwei neue Stellen dazu genommen werden. Die Intelligentesten unter den Kaninchen werden sich jedes Versteck merken und bei jedem neuen Spiel alle bekannten Stellen abhoppeln. Oft ist es dann auch so, dass sie durch Zufall Leckerchen an neuen Verstecken erschnuppern.

Eine weitere Variante dieses Spiels ist, Leckerlies unter einem Handtuch zu verstecken. Die Kaninchen müssen sich ihre Belohnung dann erbuddeln, dieses lernen sie meist sehr schnell.

Als Belohnung eignen sich Teile von getrockneten Apfelringen. Sie sollten aber in kleine Stücke geteilt werden, damit die Kaninchen sich nicht verschlucken.

 

2. Gefüllte Klopapierrolle

Man nimmt eine Klopapierrolle ohne Kleberreste und unbedruckt, in diese legt man die Belohnung. Das können Rosinen, Apfelringstücke, oder auch Sonnenblumenkerne sein, dann verschließt man die Rolle mit Heu. Am besten macht man für jedes Kaninchen eine Klopapierrolle fertig. Dann legt man die preparierten Klopapierrollen in die Käfigunterschalen oder auch auf den Balkon. Die Kaninchen werden eine zeitlang gut beschäfftigt sein. Das Spiel mit der gefüllten Klopapierrolle eignet sich auch gut für Tiere, die krankheitsbedingt vorübergehend in einem Käfig leben müssen.

 

3. Eierkarton mit leckerem Inhalt

Zu Anfang sollte man nur Rosinen nehmen und den Kaninchen zeigen, dass sie in den Eierkarton gelegt werden. Manche Tiere gehen sofort ans Werk, andere verstehen nichts und verlieren schnell das Interesse an dem Eierkarton. Dann kann man ihnen noch mal zeigen, wo die Rosinen sind und sollte den Karton mit leicht nach oben geklappten Deckel wieder hinstellen. Die Kaninchen nehmen den Geruch der Belohnung jetzt stärker wahr und müssen den Deckel nur noch mit der Schnauze aufstoßen. Das schaffen dann eigentlich auch die meisten. 

Das Spiel kann man so oft spielen, bis der Eierkarton ausgeleiert ist. Denn dann wird es irgendwann zu einfach an die Belohnung zu kommen.

Auch wenn es auf dem Foto anders erscheint, der große Rote hat sehr lange gebraucht bis er den Karton aufbekommen hat. Die kleine Schwarz-Weiße ist sehr intelligent und ist Meisterin in allen von mir hier beschriebenen Spielen!

 

4. Leckerchenball

Eigentlich sind diese Bälle für Katzen gedacht, eignen sich aber auch sehr gut für Kaninchen. Sie verstehen auch schnell warum es geht. Als Leckerchen zum Befüllen kann man Rosinen oder Sonnenblumenkerne nehmen. Allerdings sollte man darauf achten, dass der Ball nicht im Wasser landet, sonst muss er vor dem nächsten Spiel erstmal vollständig austrocknen.

 

 

Artgerechte Beschäfftigung für Kaninchen

Alle diese Spiele sind artgerechte Beschäfftigungsmöglichkeiten für Kaninchen, da die natürlichen Fähigkeiten genutzt werden. Die Tiere müssen sich nun ihr Futter erarbeiten, wie in der Natur auch.

Das bringt nicht nur den Kaninchen Spaß, sondern auch den Haltern. Es zeigt sich die Intelligenz der Kaninchen und ihr räumliches Denken.

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