Besseggen-Grat in Norwegen

Besseggen-Grat in Norwegen (Bild: Almut Barden)

Besseggen: ein Grat so scharf wie eine Sense

Vielmehr verdankt der Besseggen dem norwegischen Schriftsteller Hendrik Ibsen einen Großteil seiner Bekanntheit. Peer Gynt will in jungen Jahren auf dem Rücken eines Renbockes über den Grat geritten sein. In diesem Zusammenhang beschreibt Ibsen den Besseggen als einen Grat so "scharf wie eine Sense". Aufgrund dieser Beschreibung hat der Grat auch heute noch den Ruf, sehr gefährlich zu sein, was aber nicht der Realität entspricht. Denn der messerscharfe Grat ist vielmehr ein breiter Bergrücken, der nur an wenigen Stellen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert. Zudem ist bis heute nicht bekannt, dass ein Wanderer abgestürzt wäre.

Farbenspiel auf dem Besseggengrat: Wie unterschiedlich Wasser wirkt

Ein weiterer Grund für die Beliebtheit der Besseggen-Runde ist sicherlich auch das Farbenspiel der beiden Seen Gjende und Bessvatnet auf die der Blick vom höchsten Punkt der Runde fällt. So trennt nur ein scheinbar dünner Grat die beiden Seen. Doch in Wirklichkeit liegt der Gjende See 400 Meter tiefer als der Bessvatnet See. Zudem ergibt sich noch ein einzigartiges Farbenspiel. Der tiefer gelegene Gjende wird mit Schmelzwasser der umliegenden Jotunheimen Gletscher versorgt. Seine Farbe ist ein milchiges Türkis. Der höher gelegene Bessvatnet dagegen besteht nur aus Süßwasser, das dem See seine dunkel grüne, aber klare Farbe gibt. Wer nun auf dem höchsten Punkt der Wanderung angekommen ist, meint beide Seen müssten miteinander verschmelzen. Doch stattdessen bietet die Natur ein Farbenspiel der besonderen Art.

Der Besseggen-Grat vom Gjende See ...

Der Besseggen-Grat vom Gjende See aus gesehen (Bild: Almut Barden)

Wanderung über den Bessegggen: in zwei Richtungen möglich

Die Wanderung über den Grat ist grundsätzlich in beiden Richtungen möglich. Denn jeweils wird eine Richtung gewandert und für die andere Richtung das Boot auf dem Gjende genutzt. In den meisten Reiseführern wird die Richtung von Memurubu nach Gjendesheim empfohlen, da in dieser Richtung der steile Abschnitt im Aufstieg zu bewältigen ist. Für nicht ganz schwindelfreie Wanderer ist dies sicherlich die einfachere Variante. Allerdings fehlt in dieser Richtung das Panorama auf die Jotunheim Berge, die sich dann immer im Rücken befinden.

Bei der Wanderung über den Besseggen sollten auch die Fahrzeit der Bootslinie über den Gjende berücksichtigt werden. Wird der Grat von Memurubu nach Gjendesheim gegangen, beginnt die Wanderung mit der Bootsfahrt über den Gjende. Dabei kann schon ein erster Blick auf den Grat geworfen werden. In entgegengesetzter Richtung muss Abends rechtzeitig der Bootableger in Memurubu erreicht werden, um mit dem letzten Schiff zurück nach Gjendesheim zufahren. Denn für den Rückweg über den Uferweg müssen rund drei Stunden eingerechnet werden.

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Besseggen: gut markierter Grat-Wanderweg

In welcher Richtung der Weg auch begangen wird, er ist grundsätzlich sehr gut mit Wegweisern ausgeschildert und markiert. Ausgangspunkt ist entweder Gjendesheim oder Memurubu. Bei beiden Varianten beginnt die Wanderung mit dem Aufstieg von rund 400 Höhenmetern auf die Grathöhe. Bis auf den Ab- beziehungsweise Aufstieg am Besvatnet ist der Weg nicht ausgesetzt oder steil. Ist einmal die Grathöhe erreicht, bleibt der Weg meist auf gleicher Höhe. Dennoch sollte die Route nicht unterschätzt werden. Denn insgesamt ist mit rund sechs bis sieben Stunden reiner Gehzeit zu rechnen.

Der Gjende See am Besseggen-Grat

Der Gjende See am Besseggen-Grat (Bild: Almut Barden)

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