Bedienungsanleitung powered by google translator

Nach gewohnt schneller Lieferung des MP3-Players AGPTek A12 durch einen bekannten Onlinehändler, der verständlicherweise anonym bleiben möchte, war ich von der schlichten und dezenten Verpackung überrascht. Ein billiges Sleeve zum wäre nett gewesen, aber es wäre auch nett gewesen, hätte mich der liebe Gott ein paar Zentimeter größer gemacht.

Der erste kleine Schock folgte nach dem Auspacken: Die Bedienungsanleitung ist ein Witz. Noch dazu einer von Mario Barth, also kein guter. Die Schrift ist unlesbar winzig. Selbst ein Adler würde daran scheitern. Nun könnte man annehmen, dass es sich um eine Papier-Sparmaßnahme handelt. Bloß: Die Anleitung ist im Folderformat gehalten, wobei eine Seite unlesbar winzig bedruckt ist, während die Rückseite komplett leer ist. Vielleicht soll man sich dort Notizen machen oder Glückskekssprüche – der MP3-Player stammt aus China – aufschreiben, wer weiß.

Mein Tipp daher: Im Web nach dem Modell googlen, es gibt eine (deutsche) PDF-Anleitung auf der Firmen-Website. Viel Aufschluss darf man sich davon jedoch nicht erwarten, da Google offenbar auch für die Übersetzung zuständig war. Was ist eigentlich so schwer daran, einen native speaker für ein paar Hunderter anzuheuern? Wir reden hier von der Weltsprache Deutsch, die alleine in Mitteleuropa von ca. 100 Millionen Menschen, abzüglich natürlich Bayern und Sachsen, mal mehr, mal weniger gesprochen oder gejodelt wird.

Aber: Es ist nicht alles schlecht ...

Aber: Es ist nicht alles schlecht an Bayern! Siehe diese 3 Argumente pro Bayern ... oder deren 4? (Bild: https://pixabay.com)

Bitte MP3-Player nicht an Kinder anschließen!

Nun gut, somit heißt es learning by doing. Ein Pluspunkt des Geräts ist, dass man es wie ein externes USB-Gerät verwenden kann. Einfach anstecken und Dateien mit drag&drop verschieben. Einfach anstecken und Dateien mit drag&drop verschieben. Wer sich dank iPods mit iTunes herumquälen muss, wird sich darüber freuen. 

Vorbildliche Kompatibilität: Kleinkind am Mischpult (Bild: https://pixabay.com/)

Ich verwende übrigens Win10 und es gab keine Probleme mit der Erkennung. Angeblich ist das Gerät abwärtskompatibel. Falls man nicht gerade MSDOS verwendet, sollte es mit jedem halbwegs modernen Rechner kompatibel sein.

Apropos "kompatibel": Entweder haben sich die Designer der Verpackung einen kleinen Scherz erlaubt oder es wurde derselbe "Übersetzer" wie für die Bedienungsanleitung angeheuert. Auf der Schachtel heißt es doch tatsächlich: "not compatible with child under 3 years old". Also Vorsicht, liebe Eltern: Diesen MP3-Player bitte nicht an euren Dreijährigen anschließen!

Resume-Funktion für Hörbücher und Podcasts

Nachdem ich mich halbwegs vertraut mit der Bedienung des Geräts machen konnte, war ich doch angenehm überrascht vor allem von der Laufzeit des Akkus. Laut Hersteller sollen es bis zu 35 Stunden sein. Ob diese Angabe stimmt, vermag ich nicht zu sagen. Mit einer vollen Ladung hält der Akku jedenfalls richtig lang. Fast so lang, wie eine politische Position von Angela Merkel hält.

Am Wichtigsten war mir wie gesagt die Resume-Funktion. Leider bieten viele MP3-Player, selbst teure Modelle, diese nicht. Allerdings muss man hierzu wissen, dass die Play-Taste gut drei Sekunden lang gedrückt werden muss, um diese Funktion zu aktivieren. Drückt man die Play-Taste nur einmal, um den aktuellen Titel zu pausieren, und schaltet das Gerät ab, fängt der Titel bei Neustart wieder von vorne an. Überhaupt sind die Funktionen des MP3-Players AGPTek A12 kompliziert aufgebaut und nicht auf Anhieb intuitiv wie bei einigen Konkurrenzmodellen.

Optimal für Sport - und Fans von "50 Shades Of Grey"

Dafür gibt es für wenig Euro zusätzlich ein eingebautes Radio. Als Antenne fungieren hierbei die mitgelieferten In-Ear-Kopfhörer. Wie meist üblich sind diese höchstens für nostalgische Zwecke nutzbar, also wenn man Musik oder Hörbücher wie auf einem durchgenudelten Grammophon abgespielt genießen möchte. Natürlich stellt sich die Frage, wer heutzutage noch Radio hört, aber es handelt sich um ein nettes Feature, das ich nicht in Abrede stellen möchte.

Dezente Kritik möchte ich am Schnellvorlauf üben: Dieser funktioniert zwar technisch gesehen, ein Vorspulen im Sinne von "ich möchte schnell zur Minute 5 gelangen" war zumindest mir nicht möglich. Es ähnelt einem Glücksspiel, wie weit das Gerät vorspult.

Praktisch hingegen ist der Clip, um das Gerät beispielsweise an der Kleidung oder an den Ohrläppchen, falls man Fan von "50 Shades Of Grey" ist, festclippen zu können. Gerade für sportliche Aktivitäten ist der MP3-Player optimal geeignet. Sollte man ihn dabei verlieren, ist auch nicht allzu viel an Wert verloren, im Gegensatz zu einem iPod.

Archivaufnahme: Erste Sniff-Session ...

Archivaufnahme: Erste Sniff-Session von Cat Stevens und Snoop Doggy Dogg (Bild: https://pixabay.com)

Gute Qualität zum derzeit unschlagbaren Preis

Die Qualität der Wiedergabe ist, so man gute Kopfhörer trägt, in Ordnung. Mit einem teuren Spitzengerät kann der AGPTek A12 natürlich nicht mithalten. Gerade für begeisterte Hörer von Hörbüchern oder Podcasts genügt die Wiedergabequalität völlig. Die Sprache ist klar und verständlich, mehr braucht es nicht. Apropos Hörbuch: Wie bei den meisten anderen MP3-Playern auch, kann dieser die Hörbücher des Amazon-Dienstes Audible nicht abspielen. Das heißt, gegebenenfalls muss man die Dateien in kompatible Formate umwandeln. Neben MP3 erkennt dieses Gerät auch wav, ape, wma und flac, also die gängigsten Formate.

Fazit: Für derzeit rund 20 Euro kann man hier nichts verkehrt machen. Die Wiedergabequalität geht in Ordnung, der Player ist handlich und federleicht, die Akkulaufzeit üppig und mit 8 GB Speicher passen etliche Titel auf das Gerät. Angeblich lassen sich zusätzliche 64 GB Speicher mit einer entsprechenden Micro-SD-Karte gewinnen. Ich habe diese Möglichkeit nicht ausprobiert, da mir 8 GB reichen.

Wer wie ich nur ein möglichst günstiges Gerät fürs Anhören von Hörbüchern oder Podcasts sucht, macht mit dem MP3 Player AGPTek A12 einen guten Griff, soweit man sich von der umständlichen Bedienung nicht abschrecken lässt. Schon gar nicht gibt es einen Grund, ihn das Klo runterzuspülen, wie es mir bei meinem SanDisk versehentlich passierte. Und falls Sie sich fragen, ob etwas dran ist an den Krokodilen in der Kanalisation, darf ich Ihnen meinen Artikel über Krokodile in der Kanalisation und andere urbane Legenden empfehlen. Leider ist dieser noch als Hörbuch verfügbar.

"Argh! Ich kann's nicht mehr hören! ...

"Argh! Ich kann's nicht mehr hören! Jeder Tourist sagt zu mir: 'See you later Alligator', und kommt sich superlustig damit vor!" (Bild: https://pixabay.com)

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