Bedrückte Stimmung bei den Mitarbeitern

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Die Mitarbeiter einzelner Standorte hoffen, unter einem neuen Besitzer Anschlussbeschäftigungen zu finden. Interessenten an den Flächen reichten vom Lampenladen bis zur Fast-Food-Kette. Die Pleite könnte auch Folgen für den Handelsriesen Metro haben. Er ist Vermieter von 40 Praktikermärkten. Es gibt Investoren, die einzelne Märkte übernehmen wollen. Diese haben aber kein Interesse an den Warenbeständen. Das bedeutet, diese Märkte müssen komplett geräumt werden. Die Mitbewerber suchen sich also nur die Rosinen raus. Gute Lagen, profitable Filialen. Das Tochterunternehmen Max Bahr wird wohl komplett übernommen.

Ausverkauf zur kompletten Räumung

Praktiker

"Wir kommen uns vor, als würden wir unsere eigenen Grabsteine aufstellen", sagte ein Mitarbeiter beim Aufhängen der Rabattschilder. Die Kleinen zahlen mal wieder die Zeche für eine verfehlte Politik. Lohnkürzungen, Leiharbeiter und Werkverträge mit Hungerlöhnen, um am Markt bestehen zu können, führen langfristig nicht zum Geschäftserfolg. Der Wegfall der Eigenheimzulage 2004 hat auch die Zahl der Häuslebauer schrumpfen lassen. Das sind die "do it yourself –Kunden", die halt fehlen. Und immer höhere Neben- und Energiekosten lassen die Kaufkraft für freiwillige Ausgaben sinken.  

Räumungsverkauf

Räumungsverkauf (Bild: eigen)

Düstere Wolken über einer Baumarkt-Kette

Nach dem Ausverkauf, der bis zu zehn Wochen dauern kann, sollen die Standorte von Konkurrenten oder anderen Handelsunternehmen übernommen werden. Also, Räumungsverkauf! Für Schnäppchenjäger ist das natürlich ein gefundenes Fressen. Allerdings könnte der sogenannte "Schleckereffekt" eintreten. Der Markt wird mit Billigware dermaßen überschwemmt, dass eine ganze Zeit lang kein realer Bedarf mehr besteht. Das könnte die Mitbewerber auch ins Trudeln bringen. Letztendlich kauft der Kunde, weil er etwas benötigt, nicht weil es billig ist. Trifft beides zusammen, um so besser für ihn. Der Gesamtbetriebsrat und auch die Politik wollen eine Beschäftigungsgesellschaft für die Mitarbeiter. Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich das Beste für die ist. Ein Sozialplan mit Abfindungen, dann arbeitslos und nach Möglichkeit einen neuen Job in einem gesunden Unternehmen wäre auch eine Alternative. Ich war lange zeit Kunde bei Praktiker, die Mitarbeiter sind qualifizierte, gute Leute. Die haben eine Chance verdient. Auf jeden Fall drück ich denen alle verfügbaren Daumen.   

 

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