Wenn der Stuhl sich verändert und blutig ist … - … muss nicht unbedingt eine ernsthafte Erkrankung dahinter stecken

 

Wer blickt schon freiwillig in die Toilettenschüssel, um die eigenen Darmausscheidungen zu betrachten? Sie nicht, ich nicht!  Doch manchmal muss es einfach sein. Dann, wenn auf dem Toilettenpapier - nach dem Hintern abwischen - plötzlich blutige Spuren zu entdecken sind, kann ein Blick auf die ausgeschiedenen Exkremente nicht schaden.Wie sieht das Häuflein aus? Ist der Kot breiig, schleimig, mit hellrotem Blut vermischt, oberflächlich mit Blut versehen oder handelt es sich eher um einen extrem schwarzen Stuhl? Jener nennt sich - wohl aufgrund der Farbe - Teerstuhl. Er ist glänzend schwarz und zudem von klebriger Konsistenz.

Anfassen müssen Sie den ausgeschiedenen Kot nicht. Entnehmen Sie einfach eine kleine "Probe" mittels Ohrstäbchen, falls kein Holzspatel zur Hand ist. Egal, wie ekelhaft es sich liest oder anhört, es geht um Ihre persönliche Darmgesundheit. Sofern Sie noch am gleichen Tag einen Arzt aufsuchen, können Sie diesem quasi sofort die Stuhlprobe - in einem kleinen Behältnis mit verschließbarem Deckel wohl bemerkt - überreichen.

Schwarzer Stuhl ist nicht unbedingt gleich ein Alarmzeichen für mögliche innere Blutungen oder andere Magen- und Darmerkrankungen. Es gibt durchaus einige Lebensmittel, die für die Schwarzfärbung des Kots verantwortlich sein können. Heidelbeeren oder Blaubeeren zum Beispiel. Überdies können diverse Medikamente für einen Teerstuhl sorgen und sogar Eisenpräparate als auch Kohlenpräparate.

Ein extrem übler - beißender - Geruch der schwarzen Darmausscheidung weißt definitiv auf Blutungen im Verdauungstrakt hin. Weshalb es besser ist, schnellstens einen Arzt zu konsultieren, denn die Blutung, welche möglicherweise von einem offenen Geschwür stammt, muss unbedingt gestoppt werden. Einen Teerstuhl haben gleichfalls Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre zur Folge, auch Krampfadern oder Verletzungen der Speiseröhre sind mögliche Gründe für die sehr dunkle Stuhlverfärbung. Ebenfalls kann eine Gastritis - Magenschleimhautentzündung - die Ursache für Blut im Stuhl sein und gleichwohl ein Zwerchfellbruch.    

Sie sehen also, weder der blutige noch tiefschwarze Stuhl kann eindeutig auf nur eine einzelne Erkrankung hinweisen, da es viele Ursachen dafür gibt. Es ist auf jeden Fall ratsam - egal, wie peinlich es Ihnen ist - einen Arzt zu konsultieren. Keine Angst, sie müssen nicht sofort mit einer unangenehmen Darmspiegelung rechnen.

Blut im Stuhl durch Hämorrhoiden

Aftervenenknoten, wie Hämorrhoiden auch genannt werden, sind der häufigste Auslöser für einen blutigen Stuhlgang. Lange Zeit war man der Meinung, dass nur ältere Personen - Senioren - Hämorrhoiden bekommen können. Dies ist aber nicht so. Auch jüngere Menschen können Aftervenenknoten bekommen, die nicht in jedem Fall schmerzhaft sein müssen und mitunter nicht einmal sofort bemerkt werden.

Personen, die täglich Bauch, Beine und Po trainieren, klagen nicht selten über schmerzhafte Hämorrhoiden. Die erweiterten Gefäßpolster im Analkanal sorgen manchmal für einen unangenehmen Juckreiz, Brennen und für leichte bis mittelstarke Schmerzen im Afterbereich. Blut im Stuhl ist demzufolge nicht das einzige Anzeichen für Hämorrhoiden. Überdies ist zwischen inneren und äußeren Hämorrhoiden zu unterscheiden.

Hämorrhoiden müssen nicht zwangsläufig mit starken Medikamenten behandelt werden. Es gibt zudem Salben, die für schnelle Linderung der Beschwerden sorgen. Eine ausgewogene Ernährung kann wesentlich dazu beitragen, dass Aftervenenknoten gar nicht erst auftreten oder wieder schnell verschwinden.

Vergessen Sie aber nicht, dass einige Lebensmittel, die als gesunde Nahrungsmittel angepriesen werden, gar nicht so gesund sind und somit auch Auslöser für Magen- und Darmprobleme sein können. 

Haben Sie einen sehr festen Stuhlgang, sollten Sie starkes Pressen während "der Sitzung" vermeiden und nach Möglichkeit ein stuhlregulierendes Mittel einnehmen, was den Stuhlgang erleichtert. Harte Sitzunterlagen sind besser als weiche Polster. Linderung verschaffen ebenfalls warme Sitzbäder ohne seifenhaltige Zusätze.

Nicht immer wollen die nervenden Aftervenenknoten einfach wie durch Zauberhand verschwinden und manchmal kommen sie sogar wieder. Dann ist es besser, ärztlichen Rat einzuholen. Dies sollten Sie vor allem tun, wenn sie unter starken Schmerzen leiden und wenn sehr viel Blut im Stuhl ist.

Sehr oft empfehlen Ärzte eine ballaststoffreiche Kost, verschreiben Salben oder Zäpfchen. Wenn es jedoch gar nicht anders geht, weil die Erweiterungen der Gefäßpolster im Analkanal stark ausgeprägt sind, lässt sich ein kleinerer oder größerer operativer Eingriff nicht vermeiden.   

Weitere Ursachen für blutigen Stuhl - Ulcus ventriculi

 

Tritt blutiger Stuhlgang auf oder ein übel riechender Teerstuhl, liegt zudem eine plötzliche Unverträglichkeit verschiedener Speisen vor, gesellt sich Erbrechen hinzu und ein daraus resultierender Gewichtsverlust, deutet alles auf ein Magengeschwür - Ulcus ventriculi - hin. Verdächtig sind überdies Druck und Schmerzen im Oberbauch. Die Schmerzen strahlen mitunter bis in den Unterleib, ins Brustbein oder in den Rücken aus. Doch nicht jeder Mensch, der ein Magengeschwür hat, bemerkt dieses sofort. Einige Personen haben keinerlei Symptome, die auf ein Ulcus ventriculi hindeuten.

Wodurch entsteht ein Magengeschwür?

Es gibt sowohl endogene als auch äußere Ursachen, die zur Entstehung von Magengeschwüren beitragen. Zu den äußeren Einflüssen zählen - wie fast bei allen Erkrankungen - der übermäßige "Genuss" von Alkohol und Nikotin. Aber auch Medikamente - die einerseits heilen sollen, Hilfe versprechen und Leiden lindern - können für Geschwüre im Magen verantwortlich gemacht werden. Cortison zum Beispiel. Möchten Sie sich genauer informieren, welche äußeren und endogenen Ursachen Ulcus ventriculi verursachen und welche Behandlungsmöglichkeiten es in diesen Fällen gibt, empfehle ich Ihnen die Seite Magendarmgrippe.net/magengeschwür. Dort finden Sie viele Informationen.

Anmerkung der Autorin

 

Bitte bedenken Sie, dass kein noch so informativer Artikel zum Thema "Blut im Stuhl" einen Arztbesuch ersetzen kann. Nur der Halbgott in Weiß kann eine genaue Diagnose stellen. Noch besser ist es allerdings - um auf Nummer sicher zu gehen - eine weitere fachkundige Meinung einzuholen, denn auch ein Arzt ist nur ein Mensch, der sich ebenfalls irren kann.  

KreativeSchreibfee, am 23.12.2012
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Bildquelle:
Kerstin Schuster (Gesund werden, gesund bleiben - Krankheiten frühzeitig erkennen und...)

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