Anatomie und Physiologie

Unser Herz arbeitet rund um die Uhr und das ein Leben lang. In Ruhe presst der Herzmuskel 60 bis 80-mal pro Minute das Blut in den Körperkreislauf. Dabei ist in erster Linie die linke Herzkammer aktiv. Nachdem das Blut sämtliche Organe passiert hat, fließt dieses über das venöse System zurück. Um den Vorgang zu unterstützen, entspannt sich der Herzmuskel und weitet sich aus. Durch diesen Prozeß entstehen zwei unterschiedliche Blutdruckwerte. Der obere Wert, die Systole, entsteht beim Auswurf des Blutes, der untere Wert, die Diastole beim Erschlaffen des Herzmuskels. Normal sind Werte bis 140/90. Alles was darüber hinaus geht, ist grenzwertig bzw. ein manifester und behandlungsbedürftiger Bluthochdruck. Laut einer Definition der WHO (Weltgesundheitsorganisation) werden drei Stadien unterschieden. Das erste Stadium führt zu geringen gesundheitlichen Auswirkungen und ist als reparabel anzusehen. Stadium II und III hat Auswirkungen auf verschiedene Organe wie der Linksherzinsuffizienz, Netzhautschäden und Niereninsuffizienz. Hier kann oftmals nur noch konserativ geholfen werden.

Pathologie

Bei einer Hypertonie lassen sich zwei Formen unterscheiden.

Primäre Hypertonie

Bei einer primären Hypertonie ist die genaue Ursache meistens unbekannt. Vermutlich spielen die Lebensumstände und genetische Einflüsse eine Rolle. Stress, wenig Bewegung, eine ungesunde Ernährung und psychische Probleme können zu erhöhten Blutdruckwerten führen. Gibt es in der Familie oder Verwandschaft Hypertoniker, kann die Erkrankung auf die Nachkommen übertragen werden.

Sekundäre Hypertonie 

In nicht einmal 10 Prozent aller Fälle ist der Bluthochdruck eine Folge anderer Grunderkrankungen. So können hormonell bedingte Störungen wie eine Schilddrüsenüberfunktion zu erhöhten Werten führen. Verengungen der Nierengefäße lösen  in bestimmten Fällen ebenfalls eine Hypertonie aus. Glukokortikoide (Kortison) und Ovulationshemmer (Pille) sind bei einer ungünstigen Disposition blutdrucksteigernd. Hier sollte in jedem Fall ein Arzt oder Heilpraktiker konsultiert werden. 

Komplikationen

Herz

Da insbesondere die linke Herzkammer gegen den erhöhten Druck im Körperkreislauf anpumpen muß, entwickelt sich langfristig eine Linksherzhypertrophie, die Muskulatur wird schwächer, die Kammer vergrößert sich, sodass  auf Dauer die Herzklappen geschädigt werden können. Oberhalb des kritischen Herzgewichts von 500 Gramm wird der Muskel nur noch unzureichend durchblutet. So kommt es zu einer Herzschwäche.

Gefäße

Der Bluthochdruck beschleunigt die Entstehung einer Arteriosklerose. Das hat Folgen für die Durchblutung von Organen. Da die Elastizität der Gefäße nachläßt, besteht die Gefahr von Aneurysmen (Aussackungen) verbunden mit dem Risiko einer unkontrollierbaren Blutung.

Gehirn

Es besteht die Gefahr eines Schlaganfalls, der durch eine arteriosklerotisch bedingte Minderdurchblutung entsteht. Das Zerreißen einer Arterie führt zu einer Hirnblutung mit meist tötlichem Ausgang.

Nieren 

Eine fortgeschrittene Arteriosklerose kann zu einer Schrumpfniere führen, verbunden mit einer Insuffizienz bis hin zum Nierenversagen.

Augen

Ein unbehandelter Bluthochdruck kann langfristig zu Netzhautschäden (Retinopathie) führen. Hier besteht die Gefahr einer Erblindung. 

Hypertensive Krise 

Eine Hypertensive Krise ist ein medizinischer Notfall. Die Blutdruckwerte belaufen sich hierbei auf mehr als 200/120. Bis zum Eintreffen des Notarztes sollte der Patient beruhigt werden. Die Vitalzeichen müssen engmaschig kontrolliert werden. Schulmedizinische Präparate sind nach Arzanordnung einzunehmen.  

Ernährung

Optimal ist eine kalorienreduzierte, vollwertige und vegetarische Ernährungsweise. Neben Kohlenhydraten, Proteinen und notwendigen Fetten werden dem menschlichen Körper  Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe zugeführt. Diese sind in Obst und Gemüse enthalten, das  fünfmal täglich verzehrt werden sollte. Alternativ können auch Säfte getrunken werden. Proteine lassen sich über Hülsenfrüchte und Tofuprodukte realisieren. Hier ist auf die biologische Wertigkeit zu achten, das heißt bestimmte Lebensmittel ergänzen sich hier gegenseitig. Interessant ist die Kombination Kartoffeln und Quark mit einigen Getreidesorten.

Ein paar Tipps zum Umgang mit gesunder Ernährung.

>Meiden Sie tierisches Fett, es enthält viele Kalorien, fördert Fettstoffwechselstörungen, hohe Cholesterinwerte und Arteriossklerose.

>Das trifft ebenso auf Transfettsäuren zu, wie sie nach wie vor in zahlreichen Fertigprodukten vorhanden sind.

>Notwendig für den Organismus sind einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, diese sind unter anderem für die Aufnahme fettlöslicher Vitamine A D K erforderlich, man findet diese Fettsäuren in verschiedenen Ölen (Raps/Distel/Sonnenblumen) und Walnüssen.

>Ernähren Sie sich salzarm, stattdessen können Sie auf Gewürze und heimische Kräuter zurückgreifen.

>Ein leckerer Gemüsesaft oder eine fettarme Suppe vor einer Hauptmahlzeit oder für zwischendurch schützt vor Heißhungerattacken.

>Genügend Flüssigkeit sättigt und regt den Stoffwechsel an. Empfehlenswert sind kohlendioxidarme Mineralwässer und ungesüßter Tee.

>Kauen Sie jeden bissen Bissen ordentlich durch und lassen Sie sich Zeit beim Essen. Das Sättigungsgefühl stellt sich erst nach 20 Minuten ein.   

Bewegung und Stressprophylaxe

Moderate Bewegung hilft den Blutdruck auf Vordermann zu bringen. Dabei müssen keine Höchstleistungen erbracht werden. Interessant sind Sportarten wie Nordic Walking, Joggen, Radfahren und Schwimmen. Diese lassen sich auch im höheren Alter umsetzen. Wichtig! Wurde längere Zeit kein Sport betrieben oder liegen gewisse Erkrankungen vor, ist unbedingt ein Arzt oder Heilpraktiker um Rat zu fragen.

auch hierzu einige interessante Tipps:

>Gehen Sie kurze Strecken, z.B. zum Bäcker, zu Fuß oder benutzen Sie das Fahrrad

>Benutzen Sie - wenn möglich - eine Treppe, um in ein höheres Stockwerk zu gelangen

>Machen Sie zwischendurch ein klein wenig Gymnastik, z.B. während einer Werbepause vor dem Fernseher

>Es ist wichtig, Bewegung täglich in den Alltag zu integrieren.

Regelmäßige Entspannung schützt Herz und Kreislauf, besagt eine alte Weisheit!

>Nutzen Sie ihre Freizeit, um sich in der frischen Luft zu bewegen. Wie wäre es mit einem Spaziergang in der Mittagspause?

>Entspannen Sie auf der Couch oder legen Sie sich gemütlich in den Fernsehsessel zurück. Schließen Sie dabei die Augen oder hören Sie Musik.

>Bewußtes ein- und ausatmen wirkt beruhigend auf den ganzen Körper

>Nehmen Sie ein Bad mit Badezusätzen wie Lavendel und Melisse

>Sportarten wie Autogenes Training, Yoga oder Tai Chi bewirken oftmals Wunder. Kurse an Volkshochschulen und Familienbildungsstätten werden in der Regel von den Krankenkassen bezuschußt.

Korrekte Blutdruckmessung

Beim Kauf eines Blutdruckmessgerätes sollten Sie nicht an Qualität sparen. Preiswerte Geräte arbeiten oftmals ungenau und führen zu falschen Messergebnissen. Achten Sie beim Kauf auf das CE-Zeichen, so ist Sicherheit nach den EG-Richtlinien gewährleistet. Gute Geräte finden Sie in der Apotheke und im Sanitätshaus.

Ein paar Tipps, damit Sie zu verwertbaren Ergebnissen kommen.

>messen Sie wenn möglich, immer zur gleichen Tageszeit

>bei einer Messung muß der Arm auf Herzhöhe gelagert werden

> der Blutdruck darf nur in Ruhe gemessen werden, notfalls ein paar Minuten warten

> die Manschette muß richtig sitzen, ein kräftiger oder schlanker Oberarm sollte berücksichtigt werden, hier gibt es Sondergrößen

> während der Messung nicht sprechen und ruhig verhalten

> in bestimmten Zeitabständen sollten Sie an beiden Armen messen, das dient zur Feststellung von Differenzen

> dokumentieren Sie die Ergebnisse, regelmäßige Kontrollen beim Arzt oder Apotheker dürfen nicht fehlen, dieser kann  auch  die Handhabung eines Meßgerätes erklären 

Mein Artikel ersetzt nicht den Rat eines Arztes, Heilpraktikers und Apothekers! 

Ashlie, am 27.08.2012
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