Warten auf den Feierabend – wenn sich die Minuten ins Unendliche ziehen

Jeder hat mal einen Durchhänger, soviel ist klar. Nicht jede Arbeit beinhaltet Tätigkeiten, die gleich viel Spaß machen, auch das ist klar. Und das ist auch ganz normal. 

Problematisch wird es, wenn sich ein Gefühl von genereller Arbeitsunzufriedenheit breitmacht, das sich über einen längeren Zeitraum hinzieht. Ein ewiges "hoffentlich ist bald Feierabend", ein "dafür hab ich doch nicht studiert", ein "was mach ich hier eigentlich", ein "ist doch alles sinnlos". Oft kann man das zunächst gar nicht so klar spezifizieren. Man merkt nur, dass etwas nicht stimmt, dass man nicht mehr mit Freude an der Arbeit ist, dass man sich vielleicht gar noch noch hinquält, weil man ja auch Rechnungen zu bezahlen hat.

Wie bin ich da nur hineingeraten?

Bore-out kommt nicht von heute auf morgen. Zu Beginn hat uns der Job noch wirklich Spaß gemacht – heute können wir uns überhaupt nicht mehr vorstellen, wie wir uns jemals darauf einlassen konnten.

  • Man war von Anfang an überqualifiziert: Aus der Not heraus, um überhaupt einen Job zu haben und die Rechnungen bezahlen zu können, verkaufen sich viele Arbeitnehmer unter Wert. Frei nach dem Motto "keine Arbeit ist peinlich", "Hauptsache erst einmal einen Job, umsatteln kann man immer noch", "Zufriedenheit ist zweitrangig" nehmen sie eine Stelle an, bei der sie sich unendlich langweilen. Diese Langeweile entsteht beim Bore-out in den meisten Fällen aufgrund von Überqualifizierung, die wiederum eine Unterforderung nach sich zieht, die wiederum einen Bore-out begünstigt. Die als Sekretärin arbeitende Akademikerin oder der berühmte taxifahrende Ingenieur sind wohl die Beispiele, die am häufigsten als Vergleich herangezogen werden. Selbstverständlich ist an diesen Berufen nichts Ehrenrühriges, aber wer mit höheren Qualifikationen kommt, bleibt damit dennoch unter seinen Möglichkeiten und vielleicht auch unter seinen Träumen.
  • Die Überqualifikation hat sich erst mit der Zeit herausgebildet. Man hat Weiterbildungen gemacht und Kurse absolviert. Irgendwann stellt man fest, dass man für den Job, der früher auf einen gut gepasst hat, mittlerweile überqualifiziert ist. Sind im Unternehmen dann die weiterführenden Karrieremöglichkeiten und Aufstiegschancen nicht vorhanden, so droht Frustration.

Erkenne das Problem!

Das schwierige an der Situation ist, dass die Unzufriedenheit meistens so schleichend vonstatten geht, dass man zwar irgendwann merkt, dass etwas im Argen liegt, dass man sich aber beim besten Willen nicht erinnern kann, wann das nun genau begonnen hat und ob es einen bestimmten Auslöser dafür gegeben hat. Dadurch ist es sehr schwer, das Problem zu lokalisieren und zu benennen. Aber nur wer weiß, warum er unzufrieden ist, kann etwas verändern.

Mögliche Anzeichen für einen (drohenden) Bore-out können sein:

  • Man hat das Gefühl,dei Zeit "abzusitzen"
  • Man erledigt private Dinge auf der Arbeit, schreibt Mails, zockt Spiele, ist ständig auf Facebook unterwegs, bucht seinen Urlaub und bestellt bei Versandhäusern
  • Man fragt sich ernsthaft nach dem Sinn und Zweck seiner Arbeit
  • Man fühlt sich unterfordert und gelangweilt
  • Man könnte seine Aufgaben viel schneller erledigen, trödelt aber lieber rum und gibt nach außen hin den Anschein, vielbeschäftigt zu sein

Abhilfe kann schaffen:

  • Versetzung in eine andere Abteilung
  • Gespräch mit dem Vorgesetzten
  • Erweiterung des Aufgabenbereiches
  • neuer Job in einem anderen Unternehmen
  • Wechsel in die Selbständigkeit
Sonja, am 02.01.2017
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Bildquelle:
Amazon, Produktbild (4 Tipps gegen Langeweile auf dem Klo)

Autor seit 13 Jahren
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