Sehenswürdigkeiten in Brig

Sehenswert ist die Altstadt von Brig. Zwischen Bahnhof und Stockalperschloss ist eine große verkehrsberuhigte Zone entstanden. Hier gibt es umfassende Möglichkeiten zum Shoppen und eine große Zahl von Cafes und Restaurants.

Antoniuskapelle

Der gotische Bau der Antoniuskapelle wurde vermutlich im Zusammenhang mit dem 1304 gegründeten Spital erbaut. An den Traufseiten der Kapelle stehen unregelmäßige Strebemauern. Der eingezogene Chor ist barock überformt worden. Der Saal ist mit einem Kreuzgewölbe versehen, Die spätgotische Antoniusstatue steht in einem barocken Altarschrein. Der Turm mit einer Glocke von 1396 war beim Erdbeben 1851 eingestürzt und wurde 1856 neugotisch wieder errichtet.

Kloster St. Ursula

Das ursprüngliche Konventgebäude des Klosters St. Ursula war aus ein mehrmals umgebauter spätmittelalterlichen Wohnturm, der Metziltenturm. Der Landeshauptmann Kaspar Metzilten ließ 1526 den Auftrag das Haus erbauen. Peter Metzilten, ein Nachkomme des Hauptmannes, verkaufte den Turm 1673 an Kaspar von Stockalper. Dieser übergab ihn samt dem dazu gehörigem Baumgarten den Ursulinen. In den zwanziger Jahren des 18. Jahrhunderts wurde das Kloster durch einen dreigeschossigen Anbau erweitert.

Stockalperschloss

Das Stockalperschloss wurde zwischen 1651 und 1671 von Kaspar Jodok von Stockalper erbaut. Es besteht aus einem vierstöckigen Hauptgebäude, den drei Türmen mit Namen Kaspar, Melchior und Balthasar und einem von dreigeschossigen Bauten mit Arkadengängen umgebenen Schlossgarten. Seit 1948 gehört das Schloss der Stadt Brig. Die nutzt es seit 1961 als Rathaus. Daneben sind ein Kellertheater, eine Kunstgalerie sowie ein Museum im Schloss untergebracht. Die Ausstellungen des Museums beschäftigen sich mit der Geschichte der Stadt, der Rolle der Handelsdynastie der Stockalper und der Geschichte des Simplon. Sie sind im Rahmen von Schlossführungen zugänglich. Bei diesen Führungen sind auch der Bürgersaal mit Originaltäfelung aus dem 17. Jahrhundert, die Schlosskapelle, der Rittersaal mit der Ahnengalerie der Familie Stockalper und der Dreikönigssaal zu sehen.

Stockalperschloss (Bild: haros)

Sebastianskapelle

DSebastianskapelle in brifie Sebastianskapelle am Markt wurde 1636/37 erbaut. Sie ist ein turmartiger Zentralbau über achteckigem Grundgriss mit einem eingezogenen polygonalen Chor. Das Pyramidendach krönt eine Laterne. Das mit einem Giebel überdachte Portal wird von zwei Säulenpaaren gestützt. In Nischen stehen die spätgotischen Statuen des hl. Leodegar und des hl. Hieronymus. Im Innenraum gibt es ein von Lorenz Ritz 1837 gemaltes Altarbild mit einer Darstellung des hl. Sebastian und einer Ansicht von Brig.

Jordanturm

Blick auf den JordanturmDer Jordanturm stammt aus dem 17. Jahrhundert. Der viergeschossige Bau auf  sechseckigem Grundriss steht am Markt zwischen den Restaurants Simplon und Wenger.

Kollegiumskirche Spiritus Sanctus

Die Kollegiumskirche Spiritus Sanctus entstand 1685. Sie ist gehört zum Typus der deutschen Jesuitenkirche. Die Fassade ist durch Blendnischen mit Rundbogenfenstern gegliedert. Der Turm ist mit einem oktogonalen Glockengeschoss und einer Zwiebelhaube abgeschlossen.

Alte Post

Die alte Post ist ein um 1900 errichtetes viergeschossiges Gebäude mit Mansarddach. Das Mauerwerk des Erdgeschoss ist rustifiziert. Die beiden darüber liegenden Geschosse sind durch Eckpilaster mit ionischen Kapitellen und horizontalen Fenstergesimsen gegliedert. Die Mittelachse ist durch eine Überdachung mit Haube und Laterne betont.

Herz-Jesu-Kirche

Herz-Jesu-Kirche in BrigEin modernes Gotteshaus ist die Herz-Jesu-Kirche der katholischen Gemeinde. Entworfen haben diesen 1970 eingeweihten Bau das Architektenpaar Jean und Nadine Iten aus Genf.
Der Briger Künstler Hans Loretan schuf die Inneneinrichtung der Kirche. Die Kirchenfester entstanden in der Glaskunstwerkstätte Jacques Düblin. Die Orgel kam erst 1974 in die Kirche. Sie baute der Orgelbauer Füglister von Grimisuat. Die frühere Taufkapelle wurde zur Aufbahrungskapelle und die einstige Sakramentskapelle ist nun eine Marienkapelle. An der Rückwand ist ein Bronzerelief "Edith Stein" von Uli Wirz und ein Mosaik, das Jesus als den guten Hirten darstellt, zu sehen.

Schaukäserei Rhone

Die Schaukäserei Rhone AG verarbeitet die von Bauern auf dem Brigerberg erzeugte Milch. Hier kann den Käsern über die Schulter geschaut werden und es ist zu sehen, wie Käsespezialitäten und Milchprodukte entstehen. Die werden nebenan im Verkaufsraum feilgeboten.

Umgebung von Brig

Mit über tausend Gästebetten und einer vielfältigen Gastronomie bietet sich die Stadtgemeinde Brig-Glis als Ausgangspunkt zu Ausflügen in die Umgebung an. Viele bekannte Urlaubsziele im Wallis sind von hier leicht erreichbar. Dazu gehört die weiße Welt des Aletschgletschers, der Rhonegletscher und Orte wie Zermatt und Saas-Fee. Es gibt unendliche Möglichkeiten für Ski- oder Wandertouren, Langlauf, Golf, Biken, Trecken oder Walken. Eisenbahnfreunde genießen Reisen mit der Matterhorn-Gotthard-Bahn und der Dampfbahn Furka-Bergstrecke. Radler und motorisierte Touristen genießen Touren über die Pässe Simplon, Furka und Grimsel. Nur kurz ist der Weg nach Brigerbad mit seinem berühmten Thermalwasser.

Eisenbahnknoten Brig

Wichtig für die Entwicklung der Stadt war die Lage an der Straße über den Simplonpass nach Domodossola. Über diesen Weg wurde früher ein beachtlicher Teil des Handels zwischen Nordeuropa und Italien abgewickelt. Und immer noch ist Brig ein wichtiger Knotenpunkt der Eisenbahn.

Der Bahnhof Brig liegt an zwei internationalen Transitstrecken durch die Schweiz. Das sind die Rhônetalstrecke von Genf und die Strecke der Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn (BLS) von Bern. Beide Strecken führen von Brig durch den Simplontunnel nach Mailand. Durch den Simplontunnel verkehren zwischen Brig und Iselle di Trasquera in Italien in kurzen Abständen Autozüge. Die ersparenden den Reisenden die Kurverei über den Simplon.

Vor dem Bahnhof der SBB und BLS in Brig halten die Züge der schmalspurigen Matterhorn-Gotthard-Bahn. Hier hält auch der Glacier-Express, bekannt als der langsamste Schnellzug der Welt, nach Zermatt oder nach St. Moritz.

Bahnhof Brig (Bild: haros)

Geschichte der Stadt Brig

Der durch den Bischof von Sitten (Sion) gegründete Marktflecken  Brig wurde 1215 erstmals urkundlich erwähnt. Das 17. Jahrhundert wurde von Kaspar Jodok von Stockalper (1609–1691) geprägt. Der kontrollierte den Warentransport über den Simplon und betrieb bei Brig Erzbergwerke. Der Stockalperweg über den Simplon war zu dieser Zeit der wichtigste Weg über die Alpen. Der auch als Briger Fugger bekannte Stockalper erlangte großen Reichtum. Das ermöglichte ihm eine rege Bautätigkeit. Er ließ das Stockalperschlosses, die Sebastianskapelle und des Jesuitenkollegium mit dazugehöriger Kirche errichten. Diese Bauwerke prägen bis heute noch das Stadtbild.

In den Jahren 1801 bis 1806 wurde auf eine Anweisung von Napoleon eine Straße über den Simplonpass angelegt. Diese Straße  wurde im 20. Jahrhundert durch die Nationalstrasse A9 ersetzt und dabei weitgehend zerstört. Ab 1878 verkehrte die Eisenbahn in Richtung Unterwallis und Genf. 1906 wurde der Simplontunnel in Betrieb genommen. 1913 folgte die Eröffnung der Lötschbergsüdrampe der Lötschbergbahn. 1914 nahm die Schmalspurbahn in das Goms ihren Betrieb bis Gletsch auf. 1926 ging es dann auch im Sommer über Furka- und Oberalppass nach Disentis mit dem Anschluss an die Rhätische Bahn. Seit 1982 besteht diese Verbindung durch den Furka-Basistunnel das ganze Jahr. 1930 wurden die Lücke zwischen der Visp-Zermatt-Bahn und der Furka-Oberalp-Bahn geschlossen. Mit der Eröffnung des Löschberg-Basistunnels hat der Bahnknoten Brig Funktionen an den Nachbarort Visp abgeben. Dort ist heute der Verknüpfungspunkt der Fernzüge.

1972 schlossen sich die Gemeinden Brig, Glis und Brigerbad zur heutigen Stadtgemeinde Brig-Glis zusammen.

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