Buchrezension - Autobiografie einer Pflaume - Gilles Paris
Mit ihm bekommen die literarischen Waisenkinder „Oliver Twist“ und „Mogli“ einen Gefährten.Die Handlung des Buches Autobiografie einer Pflaume
"Pflaume" hat eine unsentimentale klare Weltsicht, einen geradlinigen Mut und die vorbehaltlose Bereitschaft zu lieben.
Er nimmt die Unwägbarkeiten des Lebens so, wie sie kommen, staunt, lacht und genießt. Als Leser wünscht man dem sympathischen Jungen, dass er ein gutes zu Hause finden möge. "Pflaume" findet in der Schicksalsgemeinschaft im Waisenhaus zum ersten Mal in seinem Leben in der Erzieherin Rosi eine mütterliche Freundin, Freunde und auch eine gleichaltrige Freundin Camille, die ihm schließlich eine Schwester wird. Obwohl das Ende gut verläuft, ist der Roman nicht sentimental rührselig. Es fügt sich ein Ereignis logisch mit dem anderen zusammen, wie es für "Pflaumes" Leben natürlich ist. Er hat Glück im Unglück, findet in seiner unbekümmerten Art Helfer, die ihm zur Seite stehen. Die Geschichte ist poetisch geschrieben und fein ausgewogen zwischen lebensklugem Humor, Nachdenklichkeit und Situationskomik.
Ein Buch mit französischem Charme
Melanie Walz gelang es, in der Übersetzung den französischen Charme der Menschen mit einfließen zu lassen. Natürlich ist es die Liebe, die die Akzente setzt, das Leben des Jungen wieder lebenswert macht. Der Polizist Raymond schließt den Jungen, wie es zart anklingt, als Sohn ins Herz, Rosi bemuttert ihn und Camille liebt ihn, wie man nur als Kind lieben kann.
"Nicht jeder hat das Glück, ein Waisenkind zu sein!", dieses Resümee lässt der Autor seinen Hauptakteur Icare, genannt Pflaume, ziehen.
Gilles Paris einfühlsamer, aus der Sicht eines Neunjährigen erzählter Roman, ist nicht unbedingt ein Buch für Kinder, sondern eine wunderbare Liebeserklärung an Kinder und schlussendlich auch – an das Kind in uns.
So bekannt ist der Autors Gilles Paris
Der Autor Gilles Paris ist Pressechef eines großen Pariser Verlagshauses Sein Romandebüt "Paps et Mama sont mort" wurde verfilmt.
Melanie Waltz übersetzte auch Arbeiten von Charles Dickens, Laurence Norfolk, E.Annie Proulx und Jean-Jacques-Rousseau. Sie wurde mit dem Heinrich-Maria-Ledig-Rowohlt-Preis und dem Zuger Übersetzungsstipendium ausgezeichnet.
Autobiografie einer Pflaume, von Gilles Paris, 2004, Knaus-Verlag, 240 Seiten, Übersetzung aus dem Französischen von Melanie Walz, 19.90€.
Bildquelle:
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Karin Scherbart
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