Inhalt des Buches: Der Igel in der Weihnachtskrippe

Das Verhältnis der Menschen untereinander, und das der Menschen zu den Tieren, war, so wird aus den Geschichten klar, ursprünglicher. In Ermangelung anderer Ablenkungen standen, besonders am Feierabend, vorrangig Kinder und Tiere im Mittelpunkt der Beobachtungen. Speziell im Advent und zu Weihnachten erinnern sich auch heute Erwachsene an diese Zeit und ihre damaligen Lieblinge, die Tiere. Vor allen Dingen sie, wollen ihre Erfahrungen, Freud und Leid, mit anderen Tierliebhabern teilen.

Es sind 30 Geschichten, die teilweise in den Notzeiten im und nach dem zweiten Weltkrieg spielen. In einigen der Geschichten wird von der Schwierigkeit berichtet, in den damaligen Kriegszeiten, die Familie mit Lebensmitteln zu versorgen und welche Rolle Katzen und Hunde einnahmen. In Ermangelung von Puppen wurden Katzen zum Beispiel, von den jungen Puppenmüttern gebadet, frisiert und im Puppenwagen, gut versorgt, in der Gegend herum geschoben.

Es ist auffällig, dass damals das Verhältnis der Erwachsenen zu den Kindern, aber auch zu den Tieren anders war als heute. Kinder und Tiere wurden oft, wenn sie meist gemeinsam, genascht, Streiche verübt oder irgendeinen Schabernack verzapft hatten, streng, körperlich, gezüchtigt. Angst vor Strafe war ein Grund, der Tierfreundschaften festigte.

Positives Beispiel wie ein Streit unter Gartennachbarn verhindert wird

Eine Geschichte soll besonders hervor gehoben werden: Hans Döpping erzählt, wie zwei Ehepaare eine gute Nachbarschaft pflegen. Eines Tages ist im Zaun, zwischen ihren Gärten, ein Loch, das die Hühner fleißig nutzen, um im Nachbargarten die Pflanzen auszuscharren. Mit einiger Phantasie kann der Leser sich vorstellen, wie sich aus dieser eigentlichen Belanglosigkeit ein handfester Streit hätte entwickeln können. In diesem Fall wirkte eine Handlung besänftigend.

Metha, die Nachbarin in deren Garten die Hühner den Ausflug unternommen hatten, besorgte einige ungestempelte Eier der Hühnerrasse der Nachbarn und legte sie in die Mütze ihres Mannes. Der ging zu den Gartenfreunden. Er berichtete ihnen, dass ihre Hühner diese Eier wahrscheinlich im Garten gelegt hätten. Man nahm erstaunt, aber dankend die Eier an, verstand und reparierte den Zaun. Mit den Eiern wurden leckere Waffeln gebacken,, die gemeinschaftlich, verzehrt wurden.

Für wen wurde dieses Buch vorrangig geschrieben?

Das Buch ist eine Zusammenstellung unterschiedlicher Tiergeschichten. Einige Erheitern andere machen nachdenklich oder erinnern die Lesenden an eigene Tiere und ihre Erlebnisse mit ihnen. Die Geschichten erinnern oder berichten von einer Zeit, die viele heutige Menschen, aus der eigenen Ansicht, nicht mehr kennen.

Es wird von Freundschaften zwischen Menschen und Tieren berichtet und von Tieren die sich als Lebensretter erwiesen. Der Reiz des Buches geht von den unterschiedlichen Autoren, ihren Erfahrungen mit dem Leben und mit ihrem Verständnis von und mit Tieren aus. Das Buch eignet sich als Erinnerungsbuch an die Zeit, als es noch keine modernen Kommunikationsmittel gab und ein Ausflug in die nahe Umgebung, mit oder ohne Tiere, ein sonntägliches Ereignis war. Es eignet sich gut zum Vorlesen für Erwachsene und Kinder, besonders in der Vorweihnachtszeit, und regt zu Gesprächen oder dem Berichten eigener Begebenheiten an.

Im Anhang werden alle Autoren vorgestellt. Gisela Küfner (Seite 32 ), wurde 1959 geboren und ist die jüngste und Elsbeth Reinboth (Seite 56), 1910 in Berlin geboren und dort 2007 verstorben, die älteste Autorin.

Der Igel in der Weihnachtskrippe Zeitgut Verlag, 187 Seiten, viele Fotos, gebunden, 9,95 Euro

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