China verdrängt den Export-Weltmeister Deutschland

Ökonomen der Bundesagentur für Außenwirtschaft gehen davon aus, dass China den langjährigen Export-Weltmeister Deutschland voraussichtlich vom Spitzenplatz verdrängen wird. Der Standort Deutschland hat aus chinesischer Sicht den Vorteil, dass die Bundesrepublik Deutschland als Wirtschaftszone in China einen guten Ruf hat, deutsche Unternehmen als führend in der Qualität der Produkte und der Zuverlässigkeit des Managements gelten. Aus deutscher Sicht wird kritisch gesehen, dass chinesische Firmen bei der Kapitalbeschaffung oft Schwierigkeiten haben. Die Unternehmenskäufe oder -beteiligungen sind teuer. Die chinesische Regierung unterstützt nicht jedes Unternehmen mit Vorzugskrediten. Da der Cash Flow des akquirierten Unternehmens, mit dem der chinesische Käufer seine Schulden tilgen kann, für westliche Institute nur schwer einzuschätzen ist, entstehen bei der Rückzahlung vielfach erhebliche Schwierigkeiten. Darum mussten schon einige chinesische Unternehmen ihre Investitionen zügeln. Die Chinesen haben erkannt, dass sich Wettbewerbsvorteile, die auf einer Produktion mit geringen Kosten, niedrigen Preisen und großen Verkaufsmengen beruhen, in einer globalen Wirtschaft nicht lange verteidigen lassen. Sie setzen deshalb zukünftig konsequent auf Innovation und Marken. Die Welt kann sich auf eine langanhaltende Wirtschaftsoffensive aus dem Reich der Mitte einstellen. Diese zielt, so Hans-Joachim Fuchs, auf Afrika und Europa mit Deutschland im Mittelpunkt. Ein ergänzender Bericht:China bei erneuerbarer energie Störenfried oder Partner der EU?

Der Inhalt des Buches:

  • Regionen und Branchen: Ziele chinesischer Investitionen
  •     Strategien chinesischer Unternehmen
  •     Wer sind die neuen Champions?
  •     50 Unternehmensporträts
  •     Chinas neue Markenoffensive

Welche europäischen Marken sind wie betroffen?

Es ist nicht immer leicht, mit anderen Ländern Wirtschaftsbeziehungen anzuknüpfen. Oft gibt es kulturelle Unterschiede, die zu viel Raum für Verständigungsschwierigkeiten geben. Auch unterschiedliche Standards, fehlende Fähigkeiten können, wie der Autor erläutert, die Ursache dafür sein, dass neue Produkte nur schleppend eingeführt und Lösungen nur schwer gefunden werden können. Hier leistet das Buch "Die China AG" wertvolle Aufklärungsarbeit. Wirtschaftsexperten atmen auf, weil sie nun endlich nachlesen können, wie der sich seit Jahren vollziehende Wiedereinstieg Chinas in die Weltwirtschaft möglich war. Wenn chinesische Unternehmer auf diesen Fakten zurückgreifen können, ist der Aufbau eigener Unternehmen risikoärmer.
Auch Nicht-Betriebswirtschafter werden gerne zum vorliegenden Buch greifen, weil der Autor im Buch Chinas größte Firmenimperien und ihre langfristigen Strategien auf dem europäischen Markt verständlich und faktenreich beschreibt. Ein ergänzenden Artikel:

Der Autor
Dr. Hans Joachim Fuchs ist Diplomingenieur, Wirtschaftswissenschaftler und Gründer der Chinabrand. Er arbeitet mit dem Schwerpunkt Wettbewerbsstrategien, Aufbau und Führung von Marken, in China und Asien.
Eric Leung, ist Partner von Chinabrand in Guangzhou und Inhaber des Marktforschungs-Unternehmens Regent International. Er hat 15 Jahre Berufserfahrung in den Bereichen Marktforschung und Competitive Intelligence.
Hans Joachim Fuchs: Die China AG. FinanzBuch Verlag 2008. Hardcover, 436 Seiten. Euro 34,90.

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