Geschichte Rügens in Bild und Wort

Wer den großformatigen Fotoband über Rügen aufschlägt, wird mit Grußworten willkommen geheißen und mit Vergangenem und Gegenwärtigem auf der Insel nach und nach bekannt gemacht. Dem Leser wird plastisch und anschaulich, durch einen Erzähler, ein Weg vom Anfang bis zur Neuzeit aufgezeigt. Es wird der Eindruck vermittelt, auf einer spannenden Reise, auch mit dem rasenden Roland, zu sein.
Wer mit einem Journalisten und Fotoreporter wie Küstermann unterwegs ist, kann sich auf eine Fahrt freuen, die tief schürfend die Vergangenheit betrachtet, auch dunkle Punkte nicht aus lässt, die "Ross und Reiter" klar benennt, dem Lesenden eigene Rückschlüsse ermöglicht.

Wenn ein Journalist Zeit findet, "seine Insel" in einem Buch vorzustellen, tut er das umfassender als andere Autoren. Es ist zu vermuten, dass er Land und Leute besser kennt und gemeinsam mit ihnen Freud und Leid langjährig teilte. Andreas Küstermann hat in seinem Berufsleben als Journalist, wie der Lesende bemerkt, viele Schätze gesammelt, die er in ungeahnter Fülle preisgibt. Sie rühren den Betrachter des Bandes an und lassen ihn zum vertrauten Insider werden. Küstermann versteht es, Gäste sowie Einheimische über bisher Unbekanntes und Wissenswertes zu informieren.

Besuch beim Künstler Klaus Hanitsch

Küstermann preist auf 280 Seiten die leuchtenden Facetten "seiner" 1.000 Quadratkilometer großen Insel Rügen. Dabei gehen er und seine Mit-Autoren auf die geografischen, kulturellen, historischen und wirtschaftlichen Aspekte, die mit der Insel Rügen verbunden sind, ein. Er begründet, unter anderem mit der Beschreibung des 60 Kilometer weißen Sandstrandes und der beeindruckenden Bäderarchitektur, die Schönheit der Insel Rügen.
Der Autor weist auf verschiedene Möglichkeiten hin, eine Insel zu betreten und kommt dann dazu, wie der Reisende Rügen auf den Verkehrswegen erreichen kann. Es sind für Rügen typische Leckereien und die Vorstellung des Künstlers Klaus Hanitsch, der in einer kleinen Künstlerkolonie eine neue Wirk- und Heimstätte gefunden hat, die Küstermann dem Rügenbesucher zuerst vorstellt.

Rügen in einem Buch? – eine Herausforderung

Wer Rügen einmal besucht hat, weiß genau, dass die Insel mehr als nur Sandstrand, Kreidefelsen und Seebrückenromantik zu bieten hat. Sie ist buchstäblich umfangreich, die Insel, und was sie wirklich ausmacht, schwerlich in ein einziges Buch zu packen. Den Wissbegierigen wird ein reichhaltiges "Büfett" in Form von großformatigen und kleinen informativen Bildern mit Texten angeboten.

Reisetipps für einen Trip nach Rügen

Wer eine Reise vorbereitet, braucht einen guten Überblick. Hilfreich bei dieser imaginären Reise ist das gut strukturierte und mit einer Übersichtskarte versehene Inhaltsverzeichnis. Wer will, kann im Text mit einer Mail, einem Telefonanruf oder Brief Kontakt zu Wirten und Hoteliers aufnehmen, sich auf der Homepage von Künstlern und Gestaltern informieren, ein Wellnesswochenende mit Physiotherapie absprechen oder ganz einfach mal Rügen im Winter anschauen. Für Insider ist der ausführliche Bildquellennachweis am Ende des Buches wichtig.

Rügen, so wie sie ist

Bei Fotobänden kann es passieren, dass der Betrachter den Eindruck einer sterilen Welt bekommt, die mit der Wirklichkeit wenig zu tun hat. Im Rügenbuch von Andreas Küstermann glitzert nichts unnatürlich, das pure Leben wird vom Anfang bis zum Ende durch Fotos und den kommentierenden Text gezeigt.
Ein kritischer Mensch könnte einzig das Fehlen der Mundart und des Dialektes, der das geschriebene und gesprochene Wort zugehörig zu einem ganz besonderen Landstrich werden lässt, bemängeln. Denn hochdeutsch, wie im Buch, reden auf Rügen nur wenige Einheimische.
Andreas Küstermann: "Rügen". Deutschlands Schönste. Edition Limosa 2008. Gebunden, 280 Seiten. Euro 19,90.

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