Rhythmen der 50er Jahre, die ins Blut gehen

Valente showDie Musik von Caterina Valente und ihrem Bruder Silvio Francesco begeistert auch heute noch die Massen. Ein Abend voller Esprit mit einem hinreißenden musikalischen Angebot brachte Ende Juni 2012  den nahezu voll besetzten Saal in der Braunwarthsmühle im unterfränkischen Sulzbach am Main zum Toben. In dem Bühnen-Programm "Bonjour Kathrin", veranstaltet von Birgitte Funk aus Aschaffenburg, servierten Claudia Schill, Helmut Sanftenschneider und Ekki Meister am Piano eine Zeitreise in die 50er Jahre in einer Hommage an Caterina Valente und Silvio Francesco.

"Bonjour Kathrin" ist eine Musik, die ins Blut geht, vorgetragen von Künstlern, die ihr Metier beherrschen und mit ihrer eigenen Begeisterung für die Rhythmen der 50er Jahre das Publikum mitreißen. Wie Helmut Sanftenschneider bei seiner Anmoderation andeutete, sollte es keine Kopie von Caterina Valente und Silvio Francesco sein, sondern eine Verneigung vor ihrer Musikalität und ihrem Können. So war es auch, denn die beiden Protagonisten setzten der Musik, die durch das Geschwisterpaar berühmt geworden war, ihren eigenen Stempel auf.

Bonjour Kathrin mit Ekki Meister, Claudia Schill und Helmut Sanftenschneider (Bild: Ruth Weitz)

50er Jahre Esprit in Musik und Mode - Humorige Moderation und hohe Musikalität

Claudia Schill, bekannt als Musical-Darstellerin, gelang es am Sonntagabend ihre stimmlichen Qualitäten in den Vordergrund zu rücken und mit dem Timbre ihres Idols Caterina Valente fast gleichzuziehen. Das "fast" erklärt sich durch die Tatsache, dass Claudia Schill bei der Interpretation der Valenkikerikite-Titel ihren einen eigenen Stil entwickelt. Jazzig swingende Lieder wie "Istanbul not Konstantinopel", dahin schmelzende Melodien wie "Ganz Paris träumt von der Liebe" und "Steig‘ in das Traumboot der Liebe" oder mitreißende, südamerikanische Rhythmen wie "El Cumbanchero" zeichneten sich durch individuelle, pfiffige Arrangements aus. Dazu gab es auch die entsprechende Mode der 50er Jahre, in die Claudia Schill geschlüpft war. In der Pause wurde das Kultgetränk der Wirtschaftswunderzeit serviert: "Kikeriki" - mit Bluna aufgegossener Eierlikör.

Mit Helmut Sanftenschneider hat sich Claudia Schill einen hervorragenden Partner geangelt, eine Mischung aus Silvio Francesco und Peter Alexander – wie sie selbst sagt. Er spielt nicht nur virtuos Gitarre, sondern verfügt neben einer glänzenden Gesangsstimme über Witz und Charme, den er in den lyrischen Überleitungen zwischen den Musikstücken anbringt. Ergänzt wurde das Duo am Sonntagabend durch Ekki Meister, der die beiden nicht nur souverän am Klavier begleitete, sondern hin und wieder seine Fähigkeiten als Jazz-Pianist hervorblitzen ließ und nebenbei als humoriger Bühnenpartner zur Verfügung stand.

Die Valente-Show sprüht vor Witz und Charme - festgehalten in Video-Ausschnitten

Eine klasse Performance mit super Musik - Der Genuss der Valente Show schwingt nach und fordert eine Wiederholung

Bonjour Kathrin

Alle drei Künstler hielten mit ihrer eigenen Begeisterung für die 50er-Jahre-Musik nicht hinterm Berg und rissen das Publikum vom ersten Beitrag an mit. Nebenbei gab es noch ein ganzes Paket an Informationen über das Geschwisterpaar Caterina Valente und Silvio Francesco und über die Geschichten, die sich um manche Tonaufnahme rankten. So war zu erfahren, dass bei der Produktion von "Malaguena" mit dem Orchester Werner Müller der Gesang in der Damentoilette des Studios aufgenommen wurde, weil dort die beste Akustik war.

Neben anhaltendem Applaus nach jedem Vortrag gab es zusätzlich Beifallspfiffe. Nach dem offiziell letzten Musiktitel, "Ciao, ciao, Bambina", wurden Papiertaschentücher verteilt, allerdings nicht zum Wegwischen der Tränen, sondern zum Winken. Von der Bühne gelassen wurden die drei Musiker noch nicht. Es gab tosenden Applaus mit stehenden Ovationen. Die Künstler bedankten sich mit zwei Zugaben: "Spiel noch einmal für mich, Habanero" und "Wo meine Sonne scheint". Ein klasse Abend, der noch lange nachschwingen wird und unbedingt wiederholt gehört!

Krimifreundin, am 27.06.2012
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Bildquelle:
Donnaya (Gothic, Mittelalter, Dark Metal - Musik außerhalb des Mainstreams)
Sony Music (Michael Jacksons Archiv-Album "Xscape" - Material von 1983-1999)

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