Sehenswürdigkeiten

Das Schloss Cesky Krumlov gehört zu den bedeutendsten Baudenkmälern Mitteleuropas. Es ist nach der Prager Burg die zweitgrößte Burg- und Schlossanlage in Tschechien. Im 13. Jahrhundert entstand die ursprünglich gotische Burg. Sie wurde im 14. Jh. erweitert und im 16. Jh. im Stil der Renaissance überformt. Im 17. und 18. Jh. folgten weitere Umgestaltungen im Stil des Barock und Rokoko.

Die zur Burganlage gehörende Mantelbrücke ist eine mehrgeschossige Brücke. Sie überspannt den Burggraben des Schlosses. Ein offener Übergang verbindet zwei Höfe des Schlosses miteinander. Darüber gibt es zwei geschlossene Geschosse. Diese verbinden die Gebäude auf beiden Seiten des Grabens. Erstmals erwähnt wurde die Brücke im 15. Jahrhundert. Ihre heutige Gestalt erhielt sie 1777.

Das Barocktheater im Schloss ist eines der besterhaltenen Barocktheater der Welt. Das Theater wurde von 1680 bis 1682 im Auftrag des Fürsten Johann Christian von Eggenberg im fünften Schlosshof errichtet. Es nutzt bis heute das ursprüngliche Gebäude mit Zuschauerraum, Orchesterraum, Bühne und Bühnentechnik. Die Bühnenmaschinerie aus dem Barock ist weiter voll funktionsfähig. Für seine Bedienung sind insgesamt 35 Personen erforderlich. Ohne Spielunterbrechung können durch Einschieben von Kulissen neue Bühnenbilder entstehen.

Seit dem 16. Jahrhundert werden auf dem Schloss Bären gehalten. Seit 1707 gibt es den Bärengraben. Der ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Das Rathaus aus der Zeit der Renaissance entstand nach 1550 durch die Verbindung von zwei oder drei selbstständigen gotischen Häusern. Die Fassade zum Stadtplatz wurde durch die Attika optisch vereint. Es entstanden auch der Hofflügel des Gebäudes und das Gewölbe mit Kämmchen in der Eingangshalle. 1796 erhielt die Attika ihre heutige klassizistische Form.

Die Kirche St. Veit entstand 1309. Von 1407 bis 1439 wurde sie umgebaut. Den Chor errichtete vor 1500 von der Bauhütte des Hans Gezinger. Der Hauptaltar stammt aus der Zeit um 1680. 1725/26 wurde die Kirche im Stil des Barock überformt. Aus dieser Kirche stammt die "Krumauer Madonna" von 1390. Die wird heute im Kunsthistorischen Museum in Wien gezeigt.

Der Bau des gotischen Klosters der Minoriten begann nach seiner Gründung in der Mitte des 14. Jahrhunderts. Die zum Kloster gehörende Fronleichnamskirche entstand wahrscheinlich schon früher. Der Kreuzgang wurde erst am Ende des 15. Jahrhunderts vollendet. 1491 wurde die Kapelle des Hl. Wolfgang geweiht.

Die achteckige Kapelle der schmerzensreichen Jungfrau Maria und des Heiligen Kreuzes auf dem Kreuzberg entstand 1710. Sie ist mit einem achtteiligen Gewölbe eingewölbt und mit Zeltdach, das mit einer Laterne, einem Knauf und einem Patriarchenkreuz gekrönt ist, bedeckt. Sie ist nur zur Wallfahrt anlässlich des Festes der Kreuzerhebung am 14. September offen.

 

Schloss (Bild: haros)

Museen

Das Burgmuseum befindet sich im ältesten Teil der Burg im zweiten Schlosshof. Im Lapidarium der so genannten Kleinen Burg, dem ältesten Teil der Burg, ist eine Sammlung alter Statuen zu sehen. Der Saal der Herren von Rosenberg erinnert an die ruhmreiche Geschichte des mächtigen Geschlechts der Witigonen. Der Saal der Krumauer Herzöge erinnert an die Habsburger Verwaltung der Burg unter dem Geschlecht derer von Eggenberg aus der Steiermark. Weiter gibt es die Schatzkammer für Sakralkunst, die Münzkammer, die Waffenkammer und weitere interessante Räume zu entdecken.

Im Herzen der Stadt bietet die Galerie Egon Schiele einen Einblick in das Leben und Wirken des österreichischen Malers. Egon Schiele zog zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Wien nach Cesky Krumlov. Hier begann für Ihn ein neuer Lebensabschnitt. Als einer der bedeutendsten europäischen Expressionisten schuf er hier viele seiner provokativen Akte, Stadtansichten und Selbstportraits. Seine Werke waren seinerzeit heftig umstritten- Heute hängen in der Egon-Schiele-Galerie seine großen Werke Seite an Seiten mit Bildern von malerischen Winkeln der Stadt Cesky Krumlov. Seine Galerie ist im Renaissancegebäude einer ehemaligen Brauerei zu finden und gehört zu den bedeutenden kulturellem Institution der Stadt.

In der ehemaligen Kirche St. Jobst ist das Marionettenmuseum untergebracht. Das präsentiert historische tschechischer Marionetten und komplette Puppentheater aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dazu werden Prachtstücke moderner Puppenspielerkunst aus der Sammlung des Nationaltheaters für Marionetten gezeigt.

Das Molavitmuseum zeigt die Geschichte der weltweit einzigartigen Halbedelsteine Moldavit. Die entstanden vor 15 Millionen Jahren beim Einschlag eines Meteoriten auf dem Gebiet des heutigen Bayern. Von dort wurden bis in eine Entfernung von 400 Kilometer geschleudert.

Im Stadtzentrum unter dem Hauptplatz befindet sich in einem Haus aus der Zeit der Renaissance das Museum der Wachsfiguren. Auf mehr als 600 Quadratmetern wird Geschichte vermittelt. Handwerker, Alchemisten und böhmischen Könige und Kaiser wie z.B. Karl IV., Rudolf II. und Franz Josef sind hier zu sehen.

Geschichte der Stadt

Die Geschichte der Stadt ist eng mit der der Burg verknüpft. Sie wird in dem Beitrag "Schloss Cesky Krumlov (Krumau) in Südböhmen" in Kurzform dargestellt.

Literatur

  • Michael Bussmann und Gabriele Tröger: Südböhmen - Böhmerwald: Reisehandbuch mit vielen praktischen Tipps. Müller Erlangen 2011, ISBN 978-3-8995-3638-6
  • Harald Salfellner (Hrsg.): LeseReise Krummau. Vitalis Prag 2005, ISBN 978-3-89919-035-6
  • Joachim Bahlcke, Winfried Eberhard und Miloslav Polívka (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten - Böhmen und Mähren. Kröner-Verlag Stuttgart 1998, ISBN 3-520-32901-8

Mehr über die Stadt

  1. Stadt Cesky Krumlov
  2. Czechtourism: Cesky Krumlov
  3. Schloss Cesky Krumlov

 

Autor seit 10 Jahren
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