Coco Sumner-eigenwillige Sting-Tochter

Es sind schon sehr große Fußstapfen, in die die 20jährige Sängerin Coco Sumner treten muss: Als Tochter von Sting wird sie immer und überall mit ihm verglichen und - noch schlimmer für sie- nach ihm gefragt. Doch anscheinend hat sie genügend eigenes Potential, um den Sprung ins Musikgeschäft trotz des übererfolgreichen Vaters zu wagen. Gemeinsam auftreten wollen die beiden nicht und nach seiner Meinung fragt die eigenwillige Tochter ebenfalls nicht, trotzalledem hat sie zu ihren Eltern ein gutes Verhältnis.. Rätselhaft und gleichzeitig die ideale Voraussetzung für eine eigenständige Karriere. Dabei kann die herbe Schönheit Coco die berühmten Gene ihres Über-Vaters gar nicht leugnen: Sowohl im markanten Gesichtsschnitt als auch in ihrer Stimme ist der Megastar eindeutig wiederzuerkennen. 

Und wen störts eigentlich, wenn es noch mehr Musiker mit solch einem Talent im Pop-Rock-Himmel gibt? Cocos Gesang ist wohltuend anders in Zeiten des musikalischen und stimmlichen Einheitsbreis und ihre Songs erinnern nicht nur an Daddys gute alte Hits, sondern modulieren neue Klangwelten und Melodienfolgen, die man sonst in der aktuellen Musikszene nicht allzu häufig zu hören bekommt. Sicherlich ist auf dem Debüt-Album ihrer Band "I Blame Coco" (ein Blick auf die Websites lohnt sich wegen der aktuellen Videos), noch nicht alles ausgereift und perfekt aufeinander abgestimmt, aber die Hitsingle "Self Catcher" ist schon ein richtiger Ohrwurm.

Optisch und charakterlich ist Coco Sumner ein sehr ungewöhnlicher linkischer Typus Frau. Sie gehört zu den Töchtern, an denen eigentlich ein kleiner Junge verloren gegangen ist: Bei Foto-Shootings wird gerne mal ein mürrisches Gesicht aufgesetzt, in Interviews antwortet sie längst nicht auf alle Fragen und im wahren Leben zieht sie sich meist von jedem Rummel zurück. Ihre Kindheit kann nur sehr 'anders' verlaufen sein, so saß sie öfters abends mit Madonna am Tisch und konnte der Berühmtheit ihrer Familie wohl kaum entfliehen. Vielleicht wird man dann ein wenig sonderlich.. Gleichzeitig erwartet man von berühmten Töchtern reicher musikalischer Superstars eigentlich mehr Show-Gebaren, Glamour, Eitelkeit oder exaltiertes Auftreten. Doch davon keine Spur. Coco Sumner wirkt eher wie das vernachlässigte eingeschüchterte Kind aus ärmlichen Verhältnissen, das sich nur in seiner ureigenen Musikwelt ausdrücken kann.

Alles in allem umgibt die junge Sängerin eine äußerst geheimnisvolle melancholische Aura, die so gar nicht zum Glanz und Glorienschein des allseits beliebten Pop-Rock-Titans Sting passen will. Auf jeden Fall kann man gespannt sein, was dieser seltsame Sting-Sprössling uns in den nächsten Jahren noch für Klangwerke vorsetzen wird. Der Anfang verspricht auf jeden Fall viel Gutes.

janee, am 27.03.2011
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Bildquelle:
Donnaya (Gothic, Mittelalter, Dark Metal - Musik außerhalb des Mainstreams)
Sony Music (Michael Jacksons Archiv-Album "Xscape" - Material von 1983-1999)

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