Was ist das Spezielle an Damast-Stoff?

Es handelt sich nicht um eine spezielle Stoffart! Sondern es handelt sich um eine besondere Webtechnik. Auf einen Webstuhl werden in Längsrichtung – parallel zum Webstuhl - Kettfäden aufgespannt. Normalerweise werden quer dazu die Schussfäden so eingefädelt, dass sie immer abwechselnd über und unter den Kettfäden liegen.

 

Bei diesem Stoff dagegen gehen die Schussfäden über mehrere Kettfäden auf einmal hinüber (Atlasbindung). Dadurch können verschiedenartige Muster entstehen.

 

Das Spezielle am Damast-Stoff ist also, dass er Muster enthält, die jedoch nicht aufgedruckt oder aufgestickt sind, sondern bereits in den Stoff eingewebt.

damast 045 (Bild: dieter_suls / Flickr)

Wieso wird der Stoff Damast genannt

Weil er im 12. Jahrhundert in der Stadt Damaskus produziert wurde. Erfunden wurde er zwar ursprünglich in China, die Technik gelangte dann jedoch über Indien und Persien nach Damaskus. Damaskus soll eine der ältesten kontinuierlich bewohnten Städte der Welt sein. Es handelt sich um eine großflächige Oase in einer sonst trockenen Landschaft, die bereits in der Steinzeit und in der Bronzezeit besiedelt wurde. Auch in den letzten Jahren wurden in Damaskus neben Gold- und Lederwaren noch Textilien hergestellt.

Stoffe

Damast-Bettwäsche gilt deswegen zum einen als besonders Edel, weil die Webtechnik aufwendig ist und spezielle Webstühle notwendig sind. Außerdem müssen die Kettfäden besonders starken Zugbelastungen standhalten.

 

Zwar könnte man theoretisch die Webtechnik auch mit einfacher Baumwolle oder Synthetikfäden durchführen. Aber wegen des Aufwands werden in aller Regel zusätzlich noch besonders edle Materialien verwendet. Früher war das Seide und Leinen. Mittlerweile bestehen Damaststoffe meist aus veredelter (merzerisierter) Baumwolle. Diese wird Zugspannung und Natronlauge ausgesetzt und ist dadurch fester als normale Baumwolle und in der Regel bügelfrei! Außerdem hat sie einen seidenartigen Glanz.

Musterarten

Die Fäden können verschiedene Farben haben. Meist haben sie jedoch die gleich Farbe, sodass das eingewebte Muster nur bei einem schrägen Lichteinfall gut erkennbar ist.

 

Vielfach werden Streifen oder Quadrate angeboten. Es gibt jedoch auch einige filigrane Blumenmuster. Theoretisch kann jede Art von Muster hergestellt werden.

Pflege:

Früher dachte ich, dass der edle Stoff auch besonders aufwendig in der Pflege sein müsste. Also beispielsweise nur von Hand gewaschen werden darf und immer sorgfältig gebügelt werden muss. Aber das heute übliche Damast aus veredelter Baumwolle soll sogar besonders pflegeleicht sein. Bei 60 Grad waschbar, trocknergeeignet und aufgrund der hochwertigen Materialien und der feinen Verarbeitung häufig bügelfrei. Yuhuu!!!

 

Worauf man bei Bettwäsche allgemein achten kann, wenn es Angaben dazu gibt ist übrigens die Fadendichte. Sie gibt Auskunft über die Anzahl er Fäden auf einer bestimmten Fläche. Grundsätzlich gilt: Je hoher sie ist, desto fester ist der Stoff und desto edler der Glanz. Ab einer Dichte von 200 soll akzeptabel sein, besser sind jedoch noch Werte 300 oder 400. Eine Fadendichte von 600 wäre zwar für Bettwäsche denkbar. Aber nicht zu empfehlen, weil der Stoff dann so dicht und undurchlässig ist, dass er schwer zu waschen ist und nicht angenehm zum schlafen. Die oben abgebildete Streifen-Bettwäsche hat übrigens eine Fadendichte von 330.

 

Der wirklich einzige Nachteil von Damast-Bettwäsche ist anscheinend sein Preis: Es gibt billigere Bettwäsche. Allerdings ist es so unerschwinglich auch nicht, angeboten wird eine Garnitur ab ca. 50-100 Euro.

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