Eisbrecher Wal beim DampfDrumrum ...

Eisbrecher Wal beim DampfDrumrum 2017 in Flensburg (Bild: Harald Rossa)

Geschichte des Eisbrechers "Wal"

Der Dampfeisbrecher "Wal" wurde lief am 5. Mai 1938 bei den Oderwerken in Stettin als Baunummer 800 vom Stapel. Am 20. Juni 1938 wurde das Schiff an die Wasserstraßenverwaltung des Deutschen Reiches abgeliefert und dann beim Wasserstraßenmaschinenamt Rendsburg als Eisbrecher auf dem Kaiser-Wilhelm-Kanal, dem heutigen Nord-Ostsee-Kanal, in Betrieb genommen.

Einige technische Details: Das Schiff ist 49,96 Meter lang und 12,34 Meter breit. Der maximale Tiefgang beträgt 5,25 Meter. Angetrieben wird der Eisbrecher durch eine Dreifach-Expansionsdampfmaschine mit einer Leistung von 1.200 PS und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 10 Knoten.

Während des Zweiten Weltkrieges nutzte auch die Kriegsmarine die "Wal" mit zeitweiliger militärischer Besatzung und unter dem Kommando der 11. Hafenschutzflottille in Kiel-Holtenau. Im Februar und März 1940 war der Eisbrecher zur Offenhaltung des Kieler Hafens sowie der Kieler Förde und vor Eckernförde, Fehmarn, Warnemünde, der Flensburger Förde und der Lübecker Bucht im Einsatz. Während eines Reparaturaufenthalts in der Neptun Werft in Rostock erhielt die "Wal" am 26. April 1942 eine Bombentreffer und sank. Im Mai 1942 konnte das Schiff durch die Bugsier-, Reederei- und Bergungsgesellschaft gehoben werden. Es wurde nach Lübeck geschleppt und dort bei der Lübecker Maschinenbau Gesellschaft bis Januar 1943 instandgesetzt und dann wieder für die Kriegsmarine im Einsatz. Ende 1944 nutzte die Sperrwaffenschule der Kriegsmarine in Sonderburg das Schiff. Im März 1945 war die "Wal" am Unternehmens Hannibal beteiligt und brachte Flüchtlinge von Danzig über die Ostsee nach Westen.

Nach Kriegsende war das Schiff mit der Kennung KC 69 im Auftrag der britischen Militärregierung wieder auf dem Kaiser-Wilhelm-Kanal, der seit 1948 wieder Nord-Ostsee-Kanal genannt wird. im Einsatz. 1950 übernahm das Wasserstraßenmaschinenamt Rendsburg wieder den Eisbrecher. 1952 wurde er zu Versorgungsfahrten im Rahmen des Wiederaufbaus der Insel Helgoland herangezogen.

Nach Problemen mit der Kesselanlage wurde das Schiff von März 1963 bis Dezember 1965 auf der Staatswerft Rendsburg-Saatsee umgebaut. Die mit Kohle befeuerten Kessel wurden durch zwei ölgefeuerte Kessel ersetzt.

 

Eisbrecher Wal beim DampfDrumrum 2017 in Flensburg (Bild: Harald Rossa)

Eisbrecher "Wal" heute

Den letzten Einsatz als Eisbrecher auf dem Nord-Ostsee-Kanal hatte die "Wal" im Februar 1987. 1990 wurde das Schiff 1990 außer Dienst gestellt.

Danach erwarb die "Schiffahrts-Compagnie Bremerhaven e.V." die "Wal" für 48.000 Deutsche Mark. Anfang Juni 1990 wurde das Schiff von Rendsburg nach Bremerhaven überführt. Dort wurde es binnen eines Jahres überholt und für den Einsatz als fahrbereites Museumsschiff umgebaut. Anfang 2000 erhielt das Schiff Schlingerkiele.

Heute sorgt eine ehrenamtliche Besatzung für den Betrieb und Unterhalt des Traditionsschiffes. Angeboten werden Mitfahrten auf der Weser, nach Helgoland, zur Kieler Woche, zum DampfRundum in Flensburg, zur Hanse Sail in Rostock oder zum Hafengeburtstag in Hamburg.

 

 

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