Der wild wachsende Bärlauch ist mit 30 bis 50 Zentimetern Wuchshöhe als Lauchgewächs mit dem Knoblauch und der Zwiebel verwandt. Die mehrjährigen Stauden lieben einen halb schattigen Standort in Laubwäldern, Parkanlagen und Gebüschen. Die langstieligen, jungen und zarten Blätter werden in der Zeit ab März bis Mitte Juni gepflückt. Dieses Kraut wird in der taufrischen Qualität als delikates Wildgemüse geschätzt oder findet in Suppen und als Gewürz im getrockneten Zustand Verwendung. Seine sechsblättrige Blütendolde erinnert in der Form an die der Zwiebel, ist aber weiß. Die Frucht hat die Form einer grünen Kapsel. Im reifen Zustand fällt sie ab.

Kein Mundgeruch nach dem Verzehr von Bärlauch

Etliche Mitteleuropäer reagieren auf Knoblauch allergisch. Wegen der Schwefelverbindung mit bestimmten Eiweißen ist nach dem Genuss von Knoblauch ein unangenehmer Mundgeruch oder Ausdünstungen durch die Haut festzustellen. Der heimische Bärlauch hat diese negativen Begleiterscheinungen nicht, weil seine Geschmacksrichtung auf der Basis von Senfölen entsteht. Der Geruch von Senfölen verflüchtigt sich recht schnell. Er ist meist schon nach dem Essen spurlos verschwunden.

Bärlauch ist auch darum beliebt, weil es zusätzlich ein breites therapeutisches Spektrum ab deckt. Seine Wirksubstanzen sind in höheren konzentriert als zum Beispiel in Ginkgo biloba, das die Hirndurchblutung fördert oder in Echinacea, das das Immunsystems stimuliert.

Bärlauch im Wald (Bild: LoggaWiggler / Pixabay)

Bärlauch verleiht Bärenkräfte

Die "Bärenkräfte", die der Bärlauch erzeugen soll, lassen sich glaubhaft auf seine reichhaltige Konzentration an Bärlauchöl, dessen schwefelhaltige Komponenten Cystein, Alkylsulfide, Alkylpolysulfide und Merkaptan sowie Magnesium, Mangan, Glutathion und das für den menschlichen Körper wichtige reichlich vorhandene Eisen, zurückführen. In den Blättern ist zusätzlich Vitamin C enthalten.

Bärlauch und Maiglöckchen nicht verwechseln!

Weitere gesundheitliche Vorteile von Bärlauch

Bärlauch wirkt reinigend und entgiftend, hat Schutzwirkung gegen Arterienverkalkung und normalisiert die Darmflora. Der Schwefel im Bärlauchs unterstützen die Verdauung, beugt der Arteriosklerose vor, senkt den Blutdruck und den Cholesterinspiegel. In Zusammenarbeit mit der Universität Homburg/Saar konnte nachgewiesen werden, dass Bärlauch-Frischblatt-Granulat die Blutzirkulation steigert und die Fließeigenschaften des Blutes entscheidend verbessert. Damit ist zu erklären, dass Symptome wie zum Beispiel Schwindelanfälle und Ohrgeräusche, Tinnitus aurium genannt, durch die regelmäßige Einnahme von frischem Bärlauch, oder Bärlauchpräparaten, spürbar abklingen können. Bärlauch fördert die Durchblutung und bewirkt dadurch, dass Stoffwechselprodukte schneller abtransportiert werden. Diese Eigenschaft wirkt sich besonders bei rheumatischen Krankheiten günstig aus. Weitere nachgewiesene therapeutische aber auch vorbeugende Bedeutung besitzt Bärlauch bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Das sagen Wissenschaftler über Bärlauch

Studien des Instituts für Arterioskleroseforschung an der Universität Münster haben gezeigt, dass Bärlauch-Frischblatt-Granulat die Fähigkeit besitzt, das Cholesterin vor der Oxidation zu schützen und somit einem Herzinfarkt vorzubeugen. Obwohl der Resorptionsmechanismus des Bärlauch-Adenosin noch nicht vollständig geklärt ist, konnten nach der Einnahme von Bärlauch Besserungen von Herzrhythmusstörungen, Hemmung der Verklumpung von Blutplättchen, sowie eine Verbesserung der Herzfunktion festgestellt werden. Bärlauch beugt durch die Stärkung des Immunsystems allen Erkältungskrankheiten vor. Diese Beobachtung ist bei Studien an isolierten Fresszellen unter der Forschung von Professor Robenek in Münster gemacht worden. Bärlauch wirkt Hautentzündungen und Pickeln entgegen und fördert das gesunde Wachstum der Haare und der Finger und Fußnägel. Nach Erfahrungen des Heilpraktikers H. D. Bach kam bei einem hormonell bedingten Haarausfall die Lockenpracht nach einem Teelöffel Bärlauch pro Tag langsam wieder zum Vorschein. In Milch eingelegte und zerquetschte Bärlauchzwiebeln können als Wurmmittel eingenommen werden.

Bärlauch hilft bei der Vernichtung von Candida Darmpilzkeimen

Wer Bärlauch-Frischblatt-Granulat gegessen hat bekommt, so Erfahrungsberichte, eine normale Verdauung. Zusätzlich wird der Darms von pathogenen Bakterien und Pilzen befreit. Das erklärt sich, so Dr. Nowak (Bad Iburg) und Dr. Winterhoff (Münster), durch eine verstärkte Bildung von Gallensäuren und Verdauungsenzymen. Ein ergänzender Artikel: Symptome und Ursachen von Darmpilz

Bärlauch ist nichts für Frauen die ein Kind erwarten

Bei den vielen Vorzügen die Bärlauch hat, darf nicht unberücksichtigt bleiben, dass die Pflanze die Menstruation fördert und aus diesem Grund von schwangeren Frauen nicht gegessen werden darf. Es ist auch ratsam, ihn während der monatlichen Blutung zu meiden, weil diese dann stärker ausfallen kann. Bärlauch sollte, damit eine bessere Verwertung erreicht wird, nicht gleichzeitig mit Selenprodukten eingenommen werden. Es sollte ein Zeitabstand von mindestens vier Stunden eingehalten werden.

Bärlauchkuren ganzjährig möglich

Wer vernünftigerweise "mit der Jahreszeit isst" plant Bärlauch und Brennnessel als erste frische Grünkost im Jahr ein. Bärlauch wächst bevorzugt an kalkreichen Orten. Es empfiehlt sich Bärlauch nur dann zu sammeln, wenn man ihn wirklich kennt. Seine Blätter sind leicht mit denen von Maiglöckchen (sie sind für den Menschen giftig) zu verwechseln. Um Bärlauch unabhängig von der Jahreszeit nutzen zu können, gibt es Bärlauch als Frischblatt-Granulat oder Frischblatt-Kapseln zu kaufen.

Bärlauchblätter (Bild: LoggaWiggler / Pixabay)

Bärlauch neutralisiert Umweltgifte

Eine große Anzahl von Kranken, die an den Folgen von Umweltgiften sowie Gelenk- oder Kopfschmerzen, Leberbeschwerden, Schwindel oder Allergien leiden, schätzen Bärlauch, weil er Umweltgifte neutralisiert. Er ist eine hilfreiche Alternative zu Pharmaprodukten. In der Klinik Schloss Warnsdorf werden an Patienten mit nachgewiesener Schadstoffbelastung erfolgreich Entgiftungskuren mit Bärlauch-Frischblatt-Granulat durchgeführt. Der Schwefel im Bärlauch bindet die Schadstoffe im Körper und überführt sie in eine nierengängige Form. Der Einfluss auf weitere Umweltgifte, Holzschutzmittel, Teppichkleber, und Pestizide wird zurzeit untersucht. Der Pflanzensaft kann ebenfalls zur allgemeinen Desinfektion im Haushalt genutzt werden.

MonikaHermeling, am 23.01.2015
5 Kommentare Melde Dich an, um einen Kommentar zu schreiben.


Bildquelle:
Monika Hermeling, Journalistin (Symptome und Ursachen von Darmpilz)

Autor seit 11 Jahren
317 Seiten
Laden ...
Fehler!