Der Name "Altes Land"

Den Hollerner Besiedlern hatte das "Alte Land" seinen Namen zu verdanken. Sie waren es auch, die durch ihre unermüdliche Handarbeit dafür sorgten, dass dieser Landstrich überhaupt urbar wurde. Den dieses Gebiet war durch die ständigen Überflutungen äußerst feucht und nicht bewohnbar.

Erst nach dem Ziehen von Entwässerungsgräben konnte das Land nach und nach besiedelt werden. Während der Arbeiten wurde das Land, das bereits bearbeitet war, das "Alte Land" genannt.

 

Wie alles entstand

Vor ca. zehntausend Jahren, nach der letzten Eiszeit, grub abschmelzendes Wasser das
Urstromtal der Elbe. Nach und nach verlangsamten sich die Schmelzwasserflüsse und das Flussbett wurde schmaler. Das hatte eine Verlagerung an den nördlichen Elbhang bei Blankenese zur Folge.

Noch heute kann man die geologische Struktur gut erkennen. Über Jahrtausende lagerten sich die größten und schwersten Sedimente entlang des Ufers ab. Dabei bildete sich das bis zu zwei Meter, über dem Meeresspiegel liegende Marschenhochland. Im Hinterland bildeten die feineren Ablagerungen das bis zu ein Meter unter NormalNull liegende Niedrigland, auch Sietland genannt.

Dieser äußerst fruchtbare Boden und das milde Nordseeklima sind die heutige Grundlage für den Obstbau im Alten Land.

Die Altländer Tracht - traditionell und schick

Etwa 200 Jahre lang bis zum Ende des 19.Jahrhunderts hat man im Alten Land Trachten getragen. Die Altländer Tracht gehört zu den traditionsreichsten und wertvollsten Trachten Deutschlands.

Die Tracht für die tägliche Arbeit war jedoch vorwiegend aus einfachen Stoffen gefertigt, die es auch vertrugen, oft gewaschen zu werden. Ging es um die Festtracht, verwendete man jedoch kostbarere Stoffe. Samt, Seide, Brokat, sowie Leinen, Bordüren, Spitzen und Stickereien verarbeitete man zu dieser Zeit. Alles, was in der Region nicht zu bekommen war, wurde von Händlern und Schiffern von deren Reisen mitgebracht.

Jungen Mädchen und verheiratete Frauen hatten für gewöhnlich die gleiche Festtracht. Der einzige Unterschied war, dass die jungen Mädchen die schwarze Mädchentracht trugen. Die verheirateten Frauen trugen jedoch die bunte Tracht mit dem schweren roten Tuch Rock. Darüber wurde eine weiße Schürze mit  Spitzeneinsätzen getragen. Eine dunkelfarbige Seidenjacke war über einem bestickten Brusttuch geschnürt. Zur Vervollständigung der Tracht diente eine Mütze mit bunt verzierten Bändern und eine Halswulst. Die Tracht war gleichermaßen für Winter und Sommer zu tragen

Obstbau - So wird im Alten Land gearbeitet...

Äpfel haben das Alte Land berühmt gemacht und werden dementsprechend sorgsam behandelt. Das ist auch der Grund, warum die Bauern jeden Apfel, aber auch Birnen oder Kirschen mit der Hand pflücken. Danach kommen sie allerdings in sehr moderne Hallen, um sie dort zu lagern. Diese Sorgfalt ist Tradition und besteht bereits seit dem 14. Jahrhundert. Aber wären nicht die Bienen, die während der Blütezeit für die Befruchtung sorgen, gäbe es all diese Früchte natürlich nicht.

Die ersten Nachweise für den Obstanbau im Alten Land stammen aus der Zeit um 1320. Genau belegt sind 202 Hektar, auf denen im Jahre 1657 im Alten Land Äpfel, Birnen, Kirschen und sogar Nüsse in großen Mengen vorhanden waren.

An der Niederelbe mit dem Kerngebiet Altes Land, werden heute um die 10.500 Hektar mit Obst bebaut und sogar rund 300.000 Tonnen Äpfel im Jahr von Hand gepflückt. Der Anteil der einzelnen Fruchtsorten verteilt sich ungefähr auf 90% Äpfel, 6% Süßkirschen und 4% Birnen, Pflaumen, Zwetschen und Beerenfrüchte.

Wer Lust hat, es gibt zahlreiche Busreisen, die in das alte Land angeboten werden und nicht viel kosten.

Autor seit 13 Jahren
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