Das erste Autoradio der Welt
Vom unhandlichen schwarzen Kasten zum kompakten Infotainment-Center - eine Reise zum Anfang des AutoradiosEine Erfindung nimmt ihren Lauf - Auto und Autoradio kommen "ins Rollen"
Nur wenige Jahre hat es gedauert, bis zwei der bahnbrechendsten Errungenschaften des 20. Jahrhunderts zueinandergefunden hatten. Während der Rundfunk noch in den Kinderschuhen stecke, lief die Produktion von Automobilen bereits auf Hochtouren, seitdem Henry Ford mit der Einführung der Fließbandarbeit den Weg in die Massenproduktion geebnet hatte.
Schon damals wurde dem Hörer ein bunt gemischtes Programm über Mittel- und Langwelle geboten: von informativen, wissenschaftlichen Vorträgen über aktuelle Nachrichtensendungen und Musik bis hin zu Liveübertragungen, Hörspielen oder zielgruppenorientierten Berichten und Reportagen.
Zunächst bedurfte es jedoch vieler Jahre Tüftelei, bis die erste praxistaugliche Idee aufkam, wie man den Rundfunk ins Automobil holte. Wer heute nach einem Autoradio Ausschau hält, muss lediglich einen Blick auf die Topseller Listen bei Amazon werfen oder andere Bewertungsseiten wie autoradiotest.net zu Rate ziehen, um das passende Modell zu finden. Was heute so einfach funktioniert, ist das Ergebnis harter Arbeit und vieler Jahre technischer Feilerei.
Das Autosuper 5 - Eine Sensation betritt den Markt
Auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin am 19. August 1932 war es schließlich soweit – das erste serienreife Autoradio von Ideal (später Blaupunkt) findet als neue Sensation seine ersten Käufer. Das Novum mit dem Namen "Autosuper 5" hatte allerdings nur wenig gemein mit den heutigen Modellen: ein schwarzer Kasten von der Größe eines riesigen Schuhkartons, in dessen Genuss man ausschließlich bei abgeschaltetem Motor kam, da die Fahrzeugelektronik sonst das Funksignal störte. Statt mit Knöpfen, Schaltern und Rädchen bediente man den 15 Kilo schweren Koloss mit einer faustgroßen Fernbedienung, die am Steuer angebracht wurde.
Das eigentliche Gerät musste im Fußraum der Beifahrerseite Platz finden und war für den stolzen Preis von 465 Reichsmark zu erstehen – ein reiner Luxusartikel, für dessen dreifachen Preis man bereits einen Neuwagen bekam. Lediglich 400 Exemplare des Autosuper 5 waren in den 30er Jahren produziert und an den Mann gebracht worden. Bis das Autoradio zum Massenprodukt wurde, das auch für den Ottonormalbürger erschwinglich war, sollte es noch fast zwei Jahrzehnte dauern: erst in den 50er Jahren war die Musikbox fürs Auto armaturenbretttauglich und halbwegs preisgünstig. Liebhaber nostalgischer Rundfunktechnik können den Autosuper 5 jedoch noch heute bei Blaupunk in Hildesheim in einer Glasvitrine bestaunen. Und wer sich doch lieber für ein modernes, bluetoothfähiges Gerät mit iPod-Schnittstelle interessiert, wird bei autoradiotest.net sicherlich fündig.
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