Das heilige Kalumet der Indianer (Bild: Regina Kaute)

Das Kalumet wurde von Häuptling zu Häuptling vererbt

Die Hopis und andere Pueblo-Indianer behaupten damit wahrscheinlich noch nicht einmal die Unwahrheit. Dies lässt ihre Nachbarschaft zum mittelamerikanischen Raum vermuten. Schon recht bald entwickelte sich die Friedenspfeife vom Aussehen her zu einer normalen Pfeife, wie man sie in Europa kannte. Der Unterschied bestand lediglich im Material. Indianer besaßen zwar auch Pfeifen aus Ton oder Keramik, aber die Kalumets, wie sie die Häuptlinge trugen, waren entweder aus Stein geschnitten oder aus Holz geschnitzt. Auch an buntem Federschmuck oder an Dekoration mit Muscheln und Farbe fehlte es nicht.

Das Kunsthandwerk der Prärieindianer war zwar von Stamm zu Stamm im Muster verschieden, aber immer von fantasievollem Formenreichtum und was die Fertigung betraf, von hervorragender Qualität. Kalumets vererbten sich von Häuptling zu Häuptling und von Vater zu Sohn. Der Häuptling als Repräsentant und oberste Gewalt seines Stammes trug die Friedenspfeife ständig bei sich.

Der Pfeifenbeutel speichert die positiven und negativen Energien

Bei den Prärieindianern besiegelte der Rauch des Kalumets Friedensverträge und beendete in feierlicher Zeremonie Kriege. Auch andere, für den Stamm wichtige Abmachungen wurden durch das Rauchen der Friedenspfeife gültig. Sogar Ehebündnisse gewannen nach Meinung der Indianer durch das Zeremoniell die richtige Weihe. Selbst bei der Wahl eines neuen Häuptlings oder bei den großen Jahresfesten durften Kalumet und Kinnikinnik (indianischer Tabak) nicht fehlen.

Die Pfeife wurde von Norden nach Süden und von Osten nach Westen gereicht und im Uhrzeigersinn in alle sechs Himmelsrichtungen (Westen, Norden, Osten, Süden, Himmel und Erde) gehalten. Dann entzündete der Häuptling den Tabak und rauchte vier Züge für die vier Großväter der vier Himmelsrichtungen. Anschließend wurde sie wieder im Uhrzeigersinn durch den Kreis der Versammelten gereicht. Außer der Pfeife gab es noch einen weiteren wichtigen Ritualgegenstand: Den Pfeifenbeutel. Die Lakota-Indianer glauben, dass dieser Beutel die positiven und negativen Energien speichert und die Pfeife so in einem ständigen Energiefeld hält. Durch die Fransen, die bis zur Erde reichen, werden Erdkräfte aufgenommen und im Beutel gespeichert.

BerndT, am 19.11.2012
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Bildquelle:
Fellwalker / Flickr (Die Feuer-Zeremonien der Indianer)

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