Das Japaner Kaninchen
Das Japaner Kaninchen gehört zu den buntesten Kaninchenrassen. Seine Zucht ist aber auch leider nicht ganz einfach. Hier erfahren Sie mehr über diese wunderschöne Kaninchenrasse!Ein Japaner Kaninchen in schwarz-gelb (Bild: EQUINOXE79 / commons.wikimedia.org)
Die Geschichte des Japaner Kaninchen
Das Japaner Kaninchen ist vermutlich im 19. Jahrhundert in Frankreich per Zufall entstanden und wurde dann bewusst weiter gezüchtet. Sehr wahrscheinlich gab es aber auch wo anders immer wieder Kaninchen, die zufällig eine japanerähnliche Zeichnung hatten. Nur wurde mit diesen Tieren nicht weiter gezüchtet. Die Rassekaninchenzucht entwickelte sich auch erst langsam, so wie wir sie heute kennen, wurde sie erst im 19. Jahrhundert betrieben. Dann gab es auch die ersten Kaninchenausstellungen.
Das Japaner Kaninchen entstand vermutlich aus wildfarbenden Gehegekaninchen und Kaninchen mit Holländerscheckung. 1887 wurde die Rasse das erste Mal auf einer Kaninchenausstellung in Paris gezeigt. Damals hatten die Tiere aber noch weiße Farbfelder, die dann später rausgezüchtet wurden. Auch hatten sie noch keine klare Farbfeldverteilung, wie sie heute fast überall angestrebt wird. Mit einer klaren Farbfeldverteilung ist eine Streifenverteilung in gelb und schwarz auf beiden Seiten gemeint.
Irgendwann kam das Japaner Kaninchen dann auch nach Deutschland, wo es heute aber nur noch von wenigen Züchtern gezüchtet wird. Deshalb hat auch der Verein "GEH", der sich für den Erhalt alter Haustierrassen einsetzt, dass Japaner Kaninchen seit 2012 auf die Liste der vom Aussterben bedrohten Haustierrassen gesetzt. Sie sind nun in einem Erhaltungsprogramm drin und werden auch auf Archehöfen gezüchtet. Die "GEH" koordiniert den Austausch der Zuchttiere, um Inzest zu vermeiden. Außerdem versuchen sie Kaninchenzüchter für den Erhalt der Rasse zu gewinnen.
In Deutschland gibt es das Japaner Kaninchen nur in schwarz- gelb. Allerdings werden Holländer Kaninchen japanerfarbig in schwarz- gelb und blau- gelb gezüchtet.
In anderen Ländern, besonders in den USA und Groß Britannien, erfreut sich das Japaner Kaninchen größerer Beliebtheit. Es wird auch in sehr viel mehr Farben gezüchtet und zwar in schwarz- gelb, blau-gelb, braun-gelb, lilac- gelb, schwarz- weiß, blau- weiß, braun- weiß und lilac- weiß.
Die schwarz- weißen Japaner Kaninchen haben ein wenig Ähnlichkeit mit den deutschen Rhönkaninchen. Die Rhönkaninchen gehören zu den kleinen Kaninchenrassen und sind weiß- grau. Sie sind aus dem Japanerfaktor in Kombination mit dem Chinchillafaktor entstanden. Die Farbfelder sind aber im Gegensatz zum Japaner Kaninchen unregelmäßig verteilt. Das Rhönkaninchen soll eher einem Birkenstamm ähnlich sehen.
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Japaner Kaninchen in schwarz-gelb und schwarz-weiß (Bild: lynn.gardner/ en.wikimedia.org)
Das Aussehen des Japaner Kaninchen
In Deutschland gehören die Japaner Kaninchen zu den mittelgroßen Kaninchenrassen und wiegen zwischen 2,75 kg und 4,5 kg. In anderen Ländern haben sie meist ein Durchschnittsgewicht von 3,2 kg und sind damit etwas leichter.
Sie haben einen muskulösen, gedrungenen Körperbau und eine zum Kopf passende Ohrenlänge. Die Ohren sollten gut behaart sein. Die Augen sind braun, es ist keine andere Augenfarbe erlaubt. Die Krallen sollten dunkel sein. Helle Krallen sind nur erlaubt, wenn das Fell am Fuß gelb ist oder geblümt.
Das Fell sollte ungefähr 3 cm lang sein.
Satte und kräftige Farben werden bevorzugt. Besonders gerne wird eine kreuzweise geteilte Kopf- und Ohrenzeichnung gesehen, dass bedeutet die eine Seite des Kopfes ist gelb und die andere Seite schwarz. Die Farbfelder sollten voneinander abgegrenzt sein. Wie auch am ganzen Körper wird auf eine Streifenzeichnung hin gezüchtet. Jedenfalls sind das die Vorgaben des größten deutschen Rassekaninchenzüchtervereins, des ZDRK.
Der Charakter des Japaner Kaninchen
In Deutschland züchtet man Japaner Kaninchen meist nicht auf einen angenehmen Charakter hin. Rassekaninchen sollen in erster Linie gut aussehen und über gute Leistungseigenschaften verfügen, wie gute Wolle, Fleisch oder Fell liefern.
In Ländern in denen Kaninchen als Nutztiere eine untergeordnete Rolle spielen, werden Japaner Kaninchen in erster Linie als Showkaninchen gezüchtet.
In den USA und Groß Britannien werden Rassekaninchen aber auch gerne als Heimtiere gehalten. Es wird deshalb auch darauf geachtet verträgliche und freundliche Kaninchen zu züchten.
Das Japaner Kaninchen ist auch ein sehr freundliches und ruhiges Kaninchen. Es ist jedoch auch sehr temperamentvoll und lernt sehr schnell. Japaner Kaninchen können deshalb auch gut von älteren Kindern, ab etwa 10 Jahre als Heimtiere gehalten werden. Die Kindern sollten Spaß daran haben sich mit den Kaninchen zu beschäftigen. Allerdings müssen sie beim Freilauf gut beobachtet werden, denn aufgrund ihres Temperamentes springen sie auch gerne.
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(Kleine Vogelkunde - heimische Wintervögel erkennen)