Verbreitungsgebiet des Petermännchen

Der Fisch ist in ganz Europa von Norwegen bis Afrika, im Mittelmeer und sogar im Schwarzen Meer beheimatet und bevorzugt sandigen Untergrund. Nicht zu Unrecht wird dieser Fisch auch als "Kreuzotter des Meeres" bezeichnet.

Das Petermännchen lauert im sandigen Meeresgrund vergraben und schießt plötzlich vor, um Beutetiere zu schnappen. Seine Nahrung sind im Sommer vor allem Garnelen, im Herbst Jungfische. Im Winter frisst das Petermännchen auch monatelang gar nichts. Zur Paarung und Eiablage begibt sich das Petermännchen in die flachen Küstengewässer, auch an Nord- und Ostsee.

Die Giftstacheln des Petermännchen

Das starke Gift macht den Fisch zu einem der gefährlichsten Gifttiere in Europa.

Das Petermännchen ist wie eine Keule geformt: ein Ende verdickt und das andere Ende dünner zulaufend. Die 15 bis 40 – ein so großes Petermännchen habe ich in hiesigen Gefilden noch nicht gesehen - Zentimeter langen Fische besitzen bis zu 71 Weichstrahlen und zehn Stacheln, um sich vor Angreifern zu schützen. Giftig sind die Flossenstachel der ersten Rückenflosse und ein Dorn auf dem Kiemendeckel. Sie enthalten eine klare Flüssigkeit, deren Geruch an Ammoniak erinnert. Das Gift enthält Serotonin, das extreme Schmerzen verursacht, und ein Eiweiß, das zu einer Histaminausschüttung mit Schwellungen und Rötungen führt. Freigesetzt wird das Gift, sobald sich der Stachel durch die Haut bohrt.

Symptome im menschlichen Körper nach einem Stich

Das Gift des Petermännchens verteilt sich im ganzen Körper. Besonders gefährlich wird es, wenn Betroffene beim Schwimmen gestochen werden und sich durch die extremen Schmerzen kaum noch über Wasser halten können. Das Gewebe um die Wunde schwillt meist an, zeigt eine starke Rötung und erhitzt sich. In der Einstichstelle selbst stirbt das Gewebe ab. Der Wundbereich verschorft. Daneben kommt es zu Allgemeinsymptomen wie Kopfschmerz, Fieber, Brechreiz, Atemproblemen, Kreislaufkollaps oder Herzrhythmusstörungen.

Am häufigsten verletzten sich die Menschen an den oberen Stacheln, meist beim Waten ohne Badeschuhe in niedrigem Wasser, zum Beispiel bei einer Wattwanderung. Im flachen Wasser sind Petermännchen wirklich nicht zu entdecken, denn sie graben sich im Schlamm oder im Sand ein, sodass nur die Augen sichtbar sind, und stechen dann gemein zu.

Was hilft gegen einen Stich?

Nach einem Stich muss der Stachel sofort entfernt und die Wunde gereinigt werden. Als Erste-Hilfe-Maßnahme wird die Einstichstelle rund zwei Minuten auf mehr als 50 Grad erhitzt, etwa mit einem Fön oder einem elektrischen Anti-Mücken-Stick. Dieses als merkwürdig empfundene Verfahren ist wichtig, denn die hitzeemfindlichen Eiweisse in den Giftmolekülen können so zerstört werden.

Anschließend sollten Betroffene unbedingt einen Arzt aufsuchen, der die Wunde untersucht und eine mögliche allergische Reaktion aufhalten kann.

Der Name "Petermännchen"

Petrus ist der biblische Schutzheilige der Fischer. Ihm opferten die die Fischer diesen Fisch, denn befand er sich einmal als Beifang im Netz, wurde er unter großen Vorsichtsmaßnahmen wieder in Meer geworfen. Der niederländische Name des Fisches ist "Pieterman"; auch dieser Name deutet hin auf den selben Ursprung, nämlich die Beziehung zu Petrus.

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