Das Schenken und der Aberglaube
Ob Weihnachten oder Geburtstag: Es gibt viele Anlässe, mit Geschenken Freude zu bereiten. Aber nicht jedes Geschenk passt zu eventuell bestehendem Aberglauben.Vorsicht bei Scheren und Messern
Geschenkte Scheren für und Messer sollen dem Aberglauben nach das Band der Liebe und Freundschaft dauerhaft durchschneiden. Mag sich ein Küchenchef oder Hobbykoch noch so sehr ein neues Küchenmesserset oder eine gute Schneiderin endlich die neue, große scharfe Schere wünschen, sind Scheren oder ein oder mehrere Messer als Geschenk völlig ungeeignet, denn sie können Liebe und Freundschaft für alle Zeiten zerstören und sogar Feindschaften entstehen lassen.
Der Beschenkte sollte gleich nach dem Auspacken einige Male über die neuen Klingen oder Scheren springen, um den Aberglauben abzuwehren.
Auch Feuerzeuge sollte man möglichst nicht verschenken. Dem Aberglauben nach können auch sie das Band der Liebe sowie der Freundschaft auf ewig zerstören.
Das neue Portemonnaie
Einmal leer, ist immer leer, lautet die Devise der Abergläubigen.
Der Aberglaube besagt: Ganz egal, wie schick, edel oder teuer der neue Geldbeutel war; leer verschenkt wird, wird er dem Beschenkten sicherlich finanzielle Sorgen bereiten. Der Schenkende sollte immer darauf achten, dass die Geldbörse beim Schenken nicht leer ist, sondern mindestens einen Cent enthält. So sorgt das Geschenk für eine finanziell gute Basis.
Die neue Uhr und die neuen Schuhe
Eine Uhr ist ein edles und wertvolles Schmuckstück und erfüllt die wichtige Funktion der genauen Anzeige der Uhrzeit. Bleibt sie aber einmal stehen, kommt postwendend das Unglück, glauben Abergläubige. Viele Menschen meinen, dass geschenkte Uhren – egal,ob Armbanduhr, Wanduhr oder auch in Form des modernsten Smartphones -, sobald sie stehenbleiben, Unheil bringen. In vielen Ländern gelten stehengebliebene geschenkte Uhren für Trennung oder Tod, denn mit der geschenkten Uhr läuft die Zeit des Beschenkten ab.
Mit Schuhen als Geschenk kann man ordentlich ins Fettnäpfchen treten. Viele Frauen lieben Schuhe geradezu. Deshalb kommen viele Partner auf die Idee, mit einem Paar neuer Schuhe das ideale Geschenk gefunden zu haben. Sie wissen offenbar nicht, dass Schuhe als Geschenk dem Aberglauben nach bedeuten, dass der Beschenkte davonlaufen wird.
Im Chinesischen ist das Wort für Schuhe identisch mit dem Wort für Pech oder Böses.
Jede Perle steht für eine Träne
Auch eine hübsche Perlenkette, Perlenohrringe oder ein Armband mit edlen Perlenschmuck scheinen auf den ersten Blick schöne Geschenke zu sein. Glaubt man allerdings dem Mythos, so bringen Perlengeschenke Traurigkeit, ganz egal, ob sich um echte Perlen oder falsche handelt. Es werden so viele Tränen fließen, wie Perlen verschenkt wurden.
Ein mit Perlen besticktes Hochzeitskleid sollte aber niemals verschenkt werden, denn es bedeutet eine tränenreiche und unglückliche Ehe. Gegen das Unglück hilft es Immer, wenn der Beschenkte dem Schenkenden mindestens 1 Cent als Gegenleistung zahlt, denn mit Gegenleistung sind die Perlen, das Brautkleid, die Schuhe und die Uhr kein Geschenk mehr.
Schals, Bettwäsche und Spiegel
Im osteuropäischen Brauchtum bringen ein geschenkter Schal oder ein geschenktes Tuch Trauer ins Haus. Inzwischen ist dieser Glaube durch die Migrationsbewegungen auch in Westeuropa immer verbreiteter und geschenkte Schals und Tücher werden mit Tränen und Unglück in Verbindung gebracht.
Bettzeug oder Bettdecken werden zwar nicht so häufig verschenkt wie Perlenschmuck oder Uhren. Aber auch hier gibt es Warnungen, denn für abergläubische Menschen bedeuten geschenkte Federn den Einzug von Alpträumen ins heimische Schlafzimmer.
Vor allem an Asiaten sollten keinen Spiegel verschenkt werden. Während in unserem Aberglauben gilt, dass zerbrochene Spiegel Unglück bringen, glauben viele Asiaten, dass geschenkte Spiegel böse Geister anziehen können.
Blumen
Blumen werden zu sehr vielen Anlässen oft und gerne verschenkt. Selbst vor den geliebten Blumen macht der Aberglaube keinen Halt, denn Blumen stehen unter besonderen Farb-, Anzahl- und Sortenvorschriften.
Dornige Rosen verschenkt man nicht, denn dem Aberglauben nach stehen Dornen für das Leid, das der Beschenkten mit den Dornen "erhält". Und auch 13 Blumen in einem Strauß bringen Unglück. Nur Rosen ohne Dornen sollte man verschenken.Gelbe Blumen stehen für Neid, Missgunst, Eifersucht und Untreue, schwarze Blumen für Trauer, Unheil, Dunkelheit, Narzissen für Eitelkeit und Egoismus und gelbe Nelken für tiefe Abneigung.
Die Blumensorten Sonnenblume, Iris, Tulpe, Orchidee, Freesie, Ranunkel, Calla und Strelitzie hingegen übertragen Komplimente, positive Wünsche und Wertschätzung.