Das Volk der Anasazi
Die Anasazi gehörten zu den ältesten hochstehenden Kulturen in Amerika.Cliff Palace, Mesa Verde National Park (Bild: Ansel Adams / The U.S. National Archives)
Die Gesellschaft der Anasazi war in Clans organisiert
Breite Straßen führten durch den Canyon und verbanden die Siedlungen mit den Zentren der Hochkulturen in Mexiko. Sie kannten sogar eine Zeitrechnung und besaßen eine Sonnenuhr, die erst vor wenigen Jahren entdeckt wurde. Im Gegensatz zu den Prärie-Indianern waren die Anasazi keine Krieger, sondern Bauern. Die Männer griffen nur zu den Waffen, um sich gegen Feinde zu verteidigen. Ihr Leben wurde in erster Linie von der harten Arbeit auf den Feldern bestimmt. Dort pflanzten sie Mais, Bohnen, Kürbisse und anderes Gemüse.
Verbesserte Anbaumethoden und ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem halfen ihnen, die Versorgung der Dorfbewohner sicherzustellen. Um nicht ganz vom Ackerbau abhängig zu sein, gingen die Männer auf die Jagd nach kleinen Tieren. Die Gesellschaft der Anasazi war in Clans organisiert, die durch die Familie der Mutter bestimmt wurden. Jeder Clan besaß eigene Felder und eine eigene Kiva, die als Zeremonien- und Versammlungsraum diente.
Das plötzliche Verschwinden der Anasazi
Durch ihre Abhängigkeit von der Natur waren sie ein sehr religiöses Volk. Fast alle Kulthandlungen bezogen sich auf den Ackerbau und den dringend benötigten Regen. Die größte Macht im Canyon ging nicht von einem Häuptling oder den Clanmüttern aus, sondern von den Priestern. Sie wurden allerdings auch für Missernten und andere Katastrophen verantwortlich gemacht.
Um 1400 nach Christus verschwanden die Anasazi. Welche Ereignisse dazu führten, konnte bis heute nicht eindeutig geklärt werden. Möglicherweise brach die Handelsverbindung nach Mexiko ab oder eine Dürre zerstörte die Ernte. Vielleicht waren auch kriegerische Apachen oder Navajos für das rätselhafte Verschwinden verantwortlich. Sicher ist zumindest, dass die Überlebenden ins Rio Grande Valley nach New Mexico zogen und sich dort mit den Ahnen der Hopi und Zuni Stämme vermischten. Als "Pueblos" tauchten sie später in den Berichten der spanischen Eroberer auf, die im frühen 16. Jahrhundert den amerikanischen Südwesten eroberten.
Bildquelle:
C. VanHook / Flickr.com
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