Ein Wigwam der Chippewa-Indinaner (Bild: NeenahHistory / Flickr)

Die Schamanen der Chippewa waren berühmt für ihre Heilkünste

Die Indianer trieben Keile aus Zedernholz in die Stämme der Bäume und warteten, bis sich der Saft in den Eimern aus Birkenrinde gesammelt hatte. Über einem Feuer wurde der Zucker in großen Behältern kristallisiert. Die erste Ernte wurde Manitu in einer Zeremonie dargereicht. Der Sommer gehörte der Jagd. Die Krieger der Chippewa waren geschickt im Umgang mit Pfeil und Bogen. Sie jagten Fische, Hirsche, Elche und anderes Wild. Biber und Füchse wurden in Fallen gefangen. Die Frauen sammelten Wildbeeren, Nüsse und Zwiebeln. Die Schamanen waren für ihre Heilkünste berühmt.

Im Spätsommer ernteten die Chippewa wilden Reis. Mit langen Stangen wurden die leichten Kanus aus Birkenrinde von den Männern auf stille Gewässer gesteuert. Im hinteren Teil jedes Bootes saßen zwei Frauen. Die eine bog die Halme über den Rand des Kanus, während die andere den wilden Reis mit einem Paddel oder Ast ins Boot schlug. Es wuchs so viel Reis auf den Seen, dass die Männer und Frauen sogar nachts im Schein von großen Fackeln arbeiteten. Die Chippewa mussten im Winter selten Hunger leiden. Ihr Land war von der Natur gesegnet. Indem sie Gebete sprachen, bedankten sie sich beim Schöpfer aller Dinge.

Die Chippewa starben an Pocken und sogar an gewöhnlichen Erkältungen

In der religiösen Gemeinschaft Midewiwin, die auch heute noch existiert, strebten die Krieger nach Vollkommenheit. In einem strengen Aufnahmeritual wurden die Männer angehalten, nach bestimmten ethischen Grundsätzen zu leben, deren Einhaltung ein langes und glückliches Leben garantieren sollte. Lügen.Stehlen und Alkohol sind verboten, der Respekt vor den Frauen besonders groß. Ihre Fähigkeit, neues Leben zu schenken, setzt sie mit dem Schöpfer gleich. Die Mitglieder der Midewiwin, meist ältere und erfahrene Krieger, waren immer bestrebt, den anderen ein Vorbild zu sein. Im späten 17. Jahrhundert kämpften Engländer und Franzosen um die Vorherschaft in den Jagdgründen der Indianer, in deren Folge es zu zahlreichen Massakern kam. Der größe Feind waren jedoch die Krankheiten des Weißen Mannes. Die Chippewa besaßen keine Abwehrkräfte. Sie starben an Pocken, Diphterie, Masern und sogar an gewöhnlichen Erkältungen.

Wie viele andere indigene Völker, so haben auch die Chippewa im Laufe Ihrer Geschichte erhebliche Herausforderungen erlebt. Die Kolonisierung und die damit einhergehende Landnahme führten zu kultureller Entfremdung. Krankheiten, die von den Weißen eingeschleppt worden waren, dezimierten die Bevölkerung. In den letzten Jahren haben die Chippewa große Fortschritte bei der Wiedererlangung ihrer Souverinität und ihrer kulturellen Identität gemacht. Durch Verhandlungen mit der US-Regierung konnten sie Landrechte und Selbstverwaltungsrechte sichern. Bildungseinrichtungen, die ihre Sprache fördern, wurden gegründet, um die Tradition der Chippewa an zukünftige Generationen weiterzugeben.

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