Maya-Pyramide in Chichen Itzá (Bild: Makalu / Pixabay)

Blut spielte bei den Maya eine große Rolle

An der Spitze der gesellschaftlichen Ordnung stand "Mah K'ina", die "Große Sonne". Er war erblicher Herrscher, wurde als Gott verehrt und war für den guten Ablauf des Weltgeschehens verantwortlich. Unmittelbar unter ihm standen die hohen, dem Herrscherhaus nahestehenden Würdenträger. Die nächste Stufe umfasste Krieger, Adelige und Priester. Danach kamen die in Gilden zusammengeschlossenen Handwerker, sowie die Händler, welche die Handwerker mit kostbaren Materialien belieferten. Auf der untersten Stufe der Gesellschaftspyramide stand das einfache Volk (Bauern, Arbeiter, Sklaven).

Um das Jahr 650 war die Bevölkerung auf weit mehr als zehn Millionen angewachsen. Mindestens sechzig Hauptzentren mit monumentalen Steinbauwerken waren im Regenwald errichtet worden, den die Maya als ihr Heimatland betrachteten, seit ihre Ahnen vor mehr als zehntausend Jahren hierher gekommen waren. Bei den Maya spielte das rote Blut eine besondere Rolle. Hochgestellte Persönlichkeiten stachen sich dornige Fäden durch Lippen oder Zunge, um es zu gewinnen. Aus Sicht der Maya war das Blut Sitz der Seele und der Lebenskraft. Daher fing man es durch Papierstreifen auf, die man später verbrannte.

Der Untergang des Maya-Reichs

Menschenopfer waren in der Religion der Maya durchaus üblich. Die Art der Hinrichtungen reichten von Ertränken, Steinigen, Hängen, Köpfen bis hin zu Verstümmeln oder dem Herausreißen des noch schlagenden Herzens. Zu den Opfern zählten sowohl Kriegsgefangene als auch Angehörige der eigenen Gruppe aus der Oberschicht. Es ist jedoch nicht geklärt, ob die Maya Krieg führten, um Gefangene für ihre Opfer-Zeremonien zu bekommen. Opfer dienten jedoch nicht allein dazu, die Götter gewogen zu machen, sondern auch, um sie am Leben zu erhalten. In der Maya-Kunst gab es Könige, die einen Gott als Säugling im Arm trugen. Aber die Götter konnten auch uralt sein.

Im Jahr 720 hatte das Maya-Reich seine höchste Blüte erreicht. Doch bald sollte sich ihre Welt ändern. Zwischen den Staaten brachen Kriege aus und besiegelten den Untergang. Um das Jahr 800 wurden die Bauten dem Dschungel überlassen. Die Maya-Kultur überlebte jedoch in Yucatán. Dort lebten die Itzá-Maya. Sie ließen sich im 9. Jahrhundert zunächst in Chichén Itza nieder und gründeten im 13. Jahrhundert die Stadt Mayapán. Im Jahr 1527 zog der spanische Konquisdator Francisco de Montejo mit 400 Männern nach Yucatán, um es zu unterwerfen. Anfangs bekam er sogar Unterstützung von der indigenen Bevölkerung, doch als sie seine Absicht erkannten, bekämpften sie ihn.

1544 errichten die Spanier drei Städte in Yucatán und verwalteten das Land von Mexiko aus. Ab 1847 rebellierten die Maya im sogenannten Kastenkrieg gegen die Autorität des mexikanischen Staates und bauten um den Tempel des sprechenden Kreuzes ihre Hauptstadt Chan Santa Cruz, die erst 1901 von der mexikanischen Armee erobert werden konnte. Heute leben etwa 6,1 Millionen Maya in Mexiko. Jede Gemeinde hat ihre eigenen religiösen und weltlichen Oberhäupter. Die heutige Religion ist eine Mischung aus Christentum und alten Maya-Bräuchen. Opfer werden in Form von Kerzen, Hühnern oder Gewürzen dargebracht.

BerndT, am 18.10.2022
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Bildquelle:
C. VanHook / Flickr.com (Der Untergang der Calusa-Indianer)
Svadifari / Flickr.com (Missionare im Wilden Westen)

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