Das Volk der Sinagua-Indianer
Die Sinagua-Indianer existierten über Jahrhunderte hinweg auf dem amerikanischen KontinentDas Montezuma Castle National Monument in Arizona (Bild: *rb-photo* / Flickr)
Die Sinagua hatten eine reiche spirituelle Tradition
Eines der auffälligsten Merkmale der Sinagua-Kultur war ihre Architektur, insbesondere die Errichtung von beeindruckenden Felsenhäusern. Diese Gebäude waren oft in die Felswände von Canyons und Schluchten eingebaut. Sie dienten als Wohnungen, Lagerräume und sogar als Verteidigungsstellungen. Die Sinagua verwendeten Steine, Holz und Mörtel aus Lehm, um diese Strukturen zu errichten, und schufen so Bauwerke, die oft über Jahrhunderte hinweg erhalten blieben. Eines der bekanntesten Beispiele sind das Montezuma Castle National Monument und das Montezuma Well in Arizona.
Diese Wohnungen sind gut erhaltene Zeugnisse der Fähigkeit und der Innovationskraft dieser Kultur. Sie wurden in die Felswände und Schluchten gebaut und boten Schutz vor den extremen klimatischen Bedingungen der Region. Die Sinagua-Indianer hatten auch eine reiche kulturelle und spirituelle Tradition. Sie schufen kunstvolle Keramikwaren, gefertigt aus Ton, und schmückten sie mit komplexen Mustern. Diese Artefakte geben Einblick in die Ästhetik und das handwerkliche Können der Sinagua.
Ende des 15. Jahrunderts verschwand die Sinagua-Kultur
Die Religion war eng mit der Natur und den Jahreszeiten verbunden. Die Sinagua verehrten verschiedene Götter und Geister, die sie um eine reiche Ernte und gutes Wetter für ihre Felder und Pflanzen baten. Ihre spirituellen Überzeugungen spiegelten die enge Verbindung zu ihrer Umwelt und die Notwendigkeit wieder, im Einklang mit der Natur zu leben. Das Verschwinden der Sinagua-Kultur gegen Ende des 15.Jahrhunderts ist ein Rätsel, das Historiker und Archäologen bis heute beschäftigt. Es gibt verschiedene Theorien darüber, warum die Sinagua ihre Siedlungen aufgaben und die Region verließen. Einige glauben, dass klimatische Veränderungen, wie lang anhaltende Dürren, zu Ernteausfällen führten. Andere vermuten, dass soziale oder politische Unruhen die Gemeinschaft destabilisierte.
Das Erbe der Sinagua-Indianer lebt jedoch in den zahlreichen Artefakten fort, die in der Region gefunden wurden. Geblieben sind auch die Bauwerke, die heute als Nationale Monumente unter staatlichem Schutz stehen. Zu ihnen gehört auch ein imposanter Bau im Hang des Beaver Creek. Die Ruine ist nur über Leitern zu erreichen und erstreckt sich über fünf Etagen. Die Sinagua-Indianer sind ein bemerkenswertes Beispiel für die Vielfalt und den Reichtum der indigenen Kulturen Nordamerikas. Ihre Lebensweise, ihre Architektur und ihre Religion zeugen von einer Gesellschaft, die eng mit ihrer Umwelt verbunden und in der Lage war, in einer herausfordernden Umgebung zu überleben.
Bernd Teuber
Bildquelle:
Edward Sheriff Curtis
(Der Stamm der Jicarilla-Apachen)
Richard Throssel
(Two Moons - Häuptling der Cheyenne-Indianer)
dvarimtovim
(Das Massaker an den Brulé-Indianern)