Walberlafest

Walberlafest (Bild: Foto:© Manfred Wirth)

"Kommen Sie näher.
Noch näher.
Ruhig noch ein Stückchen näher.
Ich will Ihnen doch das älteste Frühlingsfest Deutschlands, das Walberlafest, ganz exklusiv aus nächster Nähe zeigen.
Zugegeben. Um dieses Kunststück zu vollführen, muss erstmal der steile Aufstieg zum  514m hohen Hausberg der Franken bewältigt werden.
Über Schotterwege, teilweise geteerte Straßen und einem Aussichtpunkt mit Kreuz auf halber Strecke folgen wir den Massen, die am 1. Maiwochenende auf das Walberla strömen.
Wanderer und Ausflügler, die schon einmal das Walberla besucht haben, wissen, dass  der ca. 30 minütige Fußmarsch  vom Ortskern Kirchehrenbach bis auf den Gipfel mit einigen Anstrengungen verbunden ist.

Das Walberla - Hausberg der Franken

Doch keiner macht halt. Unweigerlich getrieben von dem lieblichen Duft der Bratwürste, Steckerlfische und gebrannten Mandeln zieht es Jung und Alt auf den Berg.
Die herrliche Aussicht  vom Gipfel auf die  umliegenden Ortschaften Wiesenthau; Schlaifhausen; Forchheim, Leutenbach und das Wiesenttal entschädigt am Ende  jeden "geplagten Aufsteiger".
Und mit einer süffigen Maß Bier lässt es sich schließlich auch bei strahlendem Sonnenschein in einzigartiger Biergarten Atmosphäre aushalten.  
Warum sich also dieses "schlichte, einfache, aber dennoch atemberaubende Spektakel" entgehen lassen?
Hier oben warten zwar keine sensationell wilden Fahrgeschäfte  a la Fünffach Looping Karussells und Free Fall Towers auf den Besucher.
Doch das würde dem Charakter dieses einzigartigen Frühlingsfestes auch gar nicht gerecht werden.
Immerhin  wird hier urige Gemütlichkeit groß geschrieben.
Wer keinen Platz mehr auf der Bierbank oder in den über den gesamten Berg verteilten kleinen gemütlichen Festzelte findet,  macht es sich einfach auf der Wiese bequem.Ausblick auf den Rodenstein
Oder nutzt die Gelegenheit sich auf das 18m höhere Felsplateau Rodenstein zu begeben.
Denn eigentlich besteht der im Volksmund genannte Berg "Walberla" aus zwei Anhöhen.
Einmal dem Walberla mit   514m Höhe und zum zweiten dem Rodenstein mit 532m Höhe.
Beide Felsformationen sind durch eine Senke miteinander verbunden.
 

Foto:© Manfred Wirth

Namensherkunft

Für Touristen und Auswärtige lassen sich die beiden Felsplateaus aber nicht nur anhand der Höhe unterscheiden.
Markantes Merkmal auf dem Walberla  ist eindeutig die Walburgiskapelle mitten auf dem Berg.
Ihr hat der Ehrenbürg seinen volkstümlichen Namen "Walberla" zu verdanken.
Folgerichtig ist das Walberlafest also das Patronatsfest der Walburga.
Eindrücke vom Walberlafest

Steckerlfische (Bild: Foto:© Manfred Wirth)

Der Charme des Walberlafestes

Ein Fest, das bis zum heutigen Tage nichts an seiner Beliebtheit eingebüßt hat.
Jahr für Jahr pilgern zig Tausende auf  den Ehrenbürg und genießen das charmante Flair des urigen Volksfestes.
Und die Gemeinde Kirchehrenbach als Veranstalter begrüßt nicht nur Einheimische zum Auftakt.
Für viele Auswärtige aus Nürnberg, Bamberg oder Bayreuth ist die Veranstaltung aus dem persönlichen Veranstaltungskalender nicht mehr wegzudenken.
Wenn am Freitag abend um 17 Uhr die Bürgermeisterin von Kirchehrenbach Anja Gebhardt das erste Fass ansticht, geht es wieder zünftig zu auf dem markanten Tafelberg.
Drei Tage lang darf dann  in luftiger Höhe jeweils bis 23 Uhr gefeiert, gelacht oder einfach nur relaxt werden.
Sonntag früh um 9 Uhr der Festgottesdienst zu Ehren der Walburga in der Walburgiskapelle statt.

Der Ursprung des Walberlafestes

Mit der Verehrung der Heiligen Walburga wird auf dem  Tafelberg  eine über  650- jährige Tradition weitergeführt.
Laut Überlieferung soll die Walburgiskapelle um 1350 errichtet worden sein.
Schon damals sollen die Menschen regelmäßig  heidnische Opferfeste gefeiert haben.

Anfahrt - Parkmöglichkeiten

Schon damals sind die Leute also in Scharen  auf den Gipfel gepilgert.
Und das obwohl Ihnen bei weitem nicht so moderne und komfortable Anreisemöglichkeiten zur Verfügung standen wie heute.
Denn heutzutage kann man bequem per Bus und Bahn direkt zum Walberla chauffiert werden.
Die Bahn in Forchheim fährt im Stundentakt  bis zu ihrer Endstation in Ebermannstadt und macht auf dem Weg dorthin in Kirchehrenbach halt.
Auch eine Anreise mit dem Auto ist möglich.
Allerdings stehen im Ort Kirchehrenbach selbst nur bedingt und wenn dann auch meistens nur gebührenpflichtige Parkplätze (beispielsweise gegenüber dem Restaurant Zum Walberla oder auf einer Grünfläche vor dem Bahnhof) bereit.
 
So oder so kommt man um einen gepflegten Fußmarsch nicht herum, wenn man aufs Walberla gelangen will.
Denn die Durchfahrt für Autos bis ganz nach oben ist nur den Schaustellern, Budenbetreibern und Hilfskräften von THW; Feuerwehr und Polizei gestattet.
Laden ...
Fehler!