Ist das Zebra ein Pferd?

Das Zebra ist tatsächlich ein Pferd. Allerdings ist es ein sehr wildes und störrisches Pferd, das sich noch niemals zähmen hat lassen. Deswegen ist es als Nutztier ungeeignet. Unterschiede zum Nutztier Pferd gibt es auch im Äußeren: Das Zebra hat keinen langen Pferdeschweif und kürzere Ohren und es besitzt auch keine Kastanien, das sind die hornigen Verdickungen, die Pferde an den Hinter- und Vorderfußknochen haben. Ein ausgewachsenes Zebra hat eine Schulterhöhe von etwa 120 bis 140 Zentimetern und wiegt etwa 250 Kilogramm. Die Beine sind recht kurz. Und ganz klar: Das Zebra hat Streifen. Ob es nun schwarze Streifen auf weißem Hintergrund, oder weiße Streifen auf schwarzen Hintergrund sind, das wird ein ewiges Mysterium sein, aber Streifen hat es immer und zwar nicht nur auf dem Fell, sondern auch auf der Haut. 

Steppenzebra (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)

Die Streifen des Zebras

Die Streifen haben für das Zebra mehrere Funktionen. Sie dienen als Tarnung, denn, wenn sich eine ganze Zebragruppe dicht zusammenstellt, dann verschwimmen die Streifen mit der Umgebung und machen es für einen Angreifer schwierig, seine Opfer zu erkennen. Die heiße, flimmernde Luft Afrikas begünstigst dieses übrigens, so sind Zebras im Schatten unter Bäumen oder in trockenem Schilf wirklich schwierig zu erkennen. Das gilt auch für Insekten, die durch die flimmernden Streifen verwirrt werden. Auch die gefährliche Tse-Tse-Fliege mag das nicht, denn sie bevorzugt einfärbige Tiere. Die Streifen sind aber auch der Fingerabdruck der Zebras, denn man wird nie zwei Zebras finden, die die gleiche Streifenanordnung haben. So erkennen Mutterzebras ihre Jungen, die Hengste ihre Stuten und die Familienmitglieder können sich untereinander unterscheiden. 

Steppenzebras sind Herdentiere

Zebra leben in Gruppen von bis zu 20 Tieren, die von einem Leithengst geleitet werden. Das heißt, sie bleiben innerhalb der Familie ein Leben lang zusammen, nur die Junghengste machen sich mit der Geschlechtsreife auf, um eine neue Herde zu gründen. Oft bilden Junghengste eine eigene Herde zusammen, bevor sie junge Stuten finden, die dann aufgeteilt werden. Schließlich sind sie in der Herde besser geschützt. Junge Stuten sind mit etwa 2 Jahren erwachsen. Manchmal bleiben sie bei der Familie und manchmal suchen auch sie sich lieber einen eigenen Junghengst, um eine Herde zu gründen. Zebras leben in der Regel sehr friedlich zusammen und zwar auch mit anderen Tieren wie Gnus, Giraffen und Antilopen, ganz ohne Futterneid, denn Zebras fressen gerne harte Pflanzen, während Antilopen und Gnus weiche Gräser bevorzugen. Die verschiedenen Tiere warnen sich auch gegenseitig vor Gefahr und teilen sich große Gebiete, oft 250 Quadratmeter große Areale. Diese Gebiete müssen sie nicht verteidigen, denn sie sind sehr friedlich. Auch mit Vögeln gehen Zebras eine Symbiose ein. Die Madenhacker sind wichtig für ihre Fellpflege. Ganz ruhig verhalten sich Zebras, wenn diese lustigen Vögel auf ihren Rücken sitzen und das Ungeziefer wegpicken. Nur in der Paarungszeit kann es zu Kämpfen zwischen Hengsten kommen, die mit bösen Bissen und Tritten enden können.

Zusammen mit Gnus (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)

Madenhacker auf einer Giraffe (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)

Weitere Verhaltensmuster der Zebras

Nicht nur das Herdenverhalten zeigt, dass Zebras sehr soziale Tiere sind. Beobachtet man Zebras länger, so sieht man, dass sie sich mit Gesten und Geräuschen in gewisser Weise verständigen. Körperkontakte kommen sehr häufig vor, wie gegenseitiges Abschnuppern oder gegenseitige Fellpflege gegen Insekten, die sie mit dem Schwanz nicht verscheuchen können. Zebras spielen gerne und toben herum. Zebras lernen schnell und haben ein gutes Gedächtnis. Sie finden lange Wege immer wieder, weil sie sich die leicht merken können.

Spielen (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)

Feinde und Fortpflanzung der Zebras

Neben dem Menschen, der den Zebras den Lebensraum zerstört, sind Raubkatzen die natürlichen Feinde der Zebras. Zebras sind in der Herde geschützter und bewachen sich gegenseitig. Nie trinkt die ganze Herde gleichzeitig am Wasserloch, sondern einige Wachen werden rund herum positioniert, denn gerade beim Wasser trinken sind sie eine leichte Beute. Wenn sich Zebras ausruhen möchten, dann liegen sie in Bauchseitenlage, sodass sie schnell aufspringen können, wenn Gefahr besteht. Junge Tiere werden normaler Weise in der Nacht geboren. Sie sind besonders leichte Beute für Hyänen, deswegen lässt die Mutter sie niemals alleine und zwingt das Baby dazu, möglichst sofort nach der Geburt aufzustehen. Sind Raubkatzen in der Nähe, so bleibt Zebras nur eines über: Die Flucht. Laufen können sie in Geschwindigkeiten von mehr als 60 Kilometern pro Stunde. Kommt es doch zu einem Kampf, so sind Zebras sehr wehrhaft und geben nicht schnell auf.

Übrigens gebärt eine Zebrastute im Laufe ihres Lebens etwa 20 Jungen. Sie tragen für etwa ein Jahr und sind das ganze Jahr über fortpflanzungsfähig, allerdings nur etwa alle acht Wochen für kurze Zeit läufig. Bereits ein bis zwei Wochen nach einer Geburt kann eine Stute wieder trächtig werden. Bei der Geburt wiegt eine Zebra etwa 30 Kilogramm.

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