Degu

Degu (Bild: sprisi/ pixelio.de)

Wie die Degus zu uns kamen

Der Degu lebt in der freien Natur in den Mittelgebirgszonen Mittelchiles, bis zu einer Höhe von 1200 m. Dort herrscht halbtrockenes bis mediteranes Klima.

Es gibt auch noch ein paar andere Deguarten in Chile, diese leben im Flachland und im Gebirge. Allerdings werden diese Degus nicht als Heimtiere gehalten.

In Chile leben Degus gesellig in einer Gruppe von 10 bis 12 Tieren. Ausgewachsene Männchen gibt es meist nur eines, allerhöchstens zwei, in einer Gruppe. Alle anderen heranwachsenden Jungtiere werden, wenn sie ihre Geschlechtsreife erreichen verjagt. Die Gruppe lebt zusammen in selbst gegrabenen Bauten, teilweise ziehen die Weibchen ihren Nachwuchs auch gemeinsam auf.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts gelangten die ersten Degus in die USA, wo sie als Labortiere gehalten und auch gezüchtet wurden. Von dort aus kamen sie dann auch in die Zoos nach Europa.  Ende der 80 er Jahre des letzten Jahrhunderts begannen immer mehr Privatleute Degus als Haustiere zu halten. Zum einen gaben die Zoos Nachzucht ab, aber es gab auch sehr viele Wildfänge, die aufgrund der großen Nachfrage nach Europa gebracht wurden. Wildfänge sind wenig unterstützenswert, da nur ein Bruchteil der Tiere lebend Europa erreicht. Mittlerweile gibt es aber viele Nachzuchten von Privatleuten, so das auf Wildfänge weitesgehend verzichtet wird.

Wie Degus als Haustiere leben wollen

Da Degus in der Natur in Gruppen leben, darf man sie auch als Haustiere niemals alleine halten. Falls man nur ein Pärchen hält und eines der beiden Tiere verstirbt, muss das andere Tier wieder vergesellschaftet werden. Bei Degus keine leichte Aufgabe, bei der man sich Hilfe holen sollte, von erfahrenen Deguhaltern.

Am besten ist es aber gleich eine kleine Gruppe von Degus zu halten. Eine Gruppe mit bis zu fünf Tieren, die das gleiche Geschlecht haben sollten, ist ideal. Es gibt zwar auch die Möglichkeit ein Männchen mit mehreren Weibchen zu halten. Allerdings müsste das Männchen dafür kastriert sein, was bei Degus nicht ganz einfach ist, da das Narkoserisiko bei einem so kleinen Tier doch sehr hoch ist. Von einer gemischtgeschlechtlichen Haltung rate ich dringend ab, denn es wird zu massenhaftem Nachwuchs kommen, dem man als Halter nicht herr werden kann. 

Da Degus sehr bewegungsfreudige Tiere sind, brauchen sie eine große Voliere als Lebensraum. Geeingnet sind große und stabile Vogelvolieren, aus denen man die Sitzstangen entfernt und durch Bretter ersetzt. Solche Bretter sollten auf mehreren Etagen vorhanden sein. Außerdem mögen Degus auch frische Äste, die zum Klettern und als Nahrung dienen. Degus mögen Verstecke in Form von Holzhäusern, Keramikhäusern und Tonröhren. Einrichtungsgegenstände aus Kunststoff dürfen nicht verwendet werden, da Degus diese leicht kaputt beißen können und sich dann sogar lebensgefährlich daran verletzen können. Da sie gerne Sandbäder nehmen, gehört in die Voliere umbedingt auch eine Keramikschüssel mit Chinchillasand.

Außerdem mögen Degus Laufräder aus Holz, die geschlossen sein müssen, da der Deguschwanz sonst leicht zwischen die Stufen geraten kann.

Das Deguheim sollte für eine Gruppe mindestens 180 cm lang x 80 cm breit und 180 cm hoch sein.

Von einigen Haltern wird probiert Degus den Sommer über im Freien zu halten, was auch gut gelingt. Allerdings stellt das Deguheim dabei hohe Ansprüche an die Ausstattung. 

Degu Bild 2

Degu Bild 2 (Bild: sprisi/ pixelio.de)

Degu Ernährung

Degus gehören zu den Blattfressern, aber sie essen auch die Rinde von frischen und getrockneten Zweigen. Deshalb besteht eine gute Trockenfuttermischung für Degus immer aus vielen verschiedenen Blättern. Eventuell auch aus einigen getrockneten Kräutern, wenn kein gutes Kräuterheu zur Verfügung steht. Nach Gewöhnung vertragen sie auch Wiese sehr gut und sie kann in größeren Mengen verfüttert werden. Steht keine frische Wiese zur Verfügung sollte ein gutes Heu gegeben werden, am besten Kräuterheu. Ansonsten mögen Degus Küchenkräuter, Biosalat, Paprika, Tomate und ab und an etwas Wurzelgemüse. Obst sollte nicht verfüttert werden, da die Tiere zu Diabetes neigen.

Ab und an darf auch zur Ergänzung des Speiseplans eine Saatenmischung aus Mehl- und Ölsaaten verfüttert werden. Aber nur in kleinen Mengen, wie einem Teelöffel pro Tier.

Degus und Menschen

Auch wenn Degus noch nicht lange domestiziert werden, werden einige von ihnen sehr zahm. Man braucht allerdings etwas Zeit und Geduld, um einen Degu handzahm zu bekommen. Aber dann genießen manche es von ihrem Menschen gekrault zu werden. Wenn ein Tier aber nicht handzahm wird, dann sollte ein Halter das respektieren können!

Ansonsten kann man bei den Degus ein sehr interessantes Sozialverhalten erleben. Sie können auch viele verschiedene Laute von sich geben und damit ihre Stimmung ausdrücken. Außerdem ist es schön, sie beim Gruppenkuscheln und bei der Körperpflege zu beobachten. Sie liegen teilweise auch wild übereinander, wenn sie miteinander kuscheln oder schlafen.

Deshalb sind Degus auch eher etwas für Erwachsene oder ältere Kinder. Wenn man richtig mit ihnen umgeht, werden sie einem viel Freude bereiten und das Leben enorm bereichern. Und das sogar sehr lange, denn Degus können bis zu neun Jahren alt werden.

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