Aussagekräftiger als Albert Einstein kann man wohl kaum beschreiben, wie sehr die Natur und damit auch der Mensch auf die Biene angewiesen ist:

"Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr."

Cornflower with visitor (Bild: dorena-wm / Flickr)

Seit einigen Jahren wird jedoch ein weltweites Bienensterben beobachtet. Je nach Standort des Bienenstockes beträgt der jährliche Bestandsverlust 30 bis 80 %. Gründe für dieses Massensterben sind nach jetzigem Wissen folgende Faktoren, welche sich begünstigen:

 

  • die Varroamilbe (Varroa destructor)
  • die moderne Landwirtschaft mit dem Anbau von Monokulturen und der Verwendung von Pestiziden, Herbiziden und Fungiziden
  • Parasiten der Gattung Nosema
  • elektromagnetische Felder

 

Größte Gefahr: Varroamilbe

In den 80er Jahren verbreitete sich die parasitäre Milbe Varroa destructor aufgrund der Globalisierung von Asien aus nach Europa, Afrika und Amerika. Nach Australien hat sie es noch nicht geschafft. Das ist jedoch nur eine Frage der Zeit.

Die Varroamilbe befällt hauptsächlich die Larven und saugt ihnen eine blutähnliche Körperflüssigkeit namens Hämolymphe aus. Dieser Verlust schwächt die Tiere. Sie werden anfälliger für Viren, welche die Milbe übertragen kann. Zusätzlich beeinträchtigt der Befall das Wachstum und die Lebenserwartung der Bienenlarve.

Wir die Verbreitung der Varroamilbe im Bienenstock nicht frühzeitig erkannt, kommt es ohne den Einsatz wirksamer Mittel zum Sterben des Volkes.

Varroa destructor on a bee nymph (Bild: Gilles San Martin / Flickr)

Gefährdungspotential: moderne Landwirtschaft

Die Aussaat von nur einer Pflanzenart auf einem Acker wird auch als Monokultur bezeichnet. Bienen, die in unmittelbarer Nähe dieser Anbaufläche leben, können sich nur einseitig ernähren. Was auch für uns Menschen schädlich ist, führt bei Tieren ebenso zu einem Nährstoffmangel und damit zu einer Schwächung ihres Immunsystems. Viren und Parasiten haben dann ein leichtes Spiel.

Auch das Ausbringen von Pestiziden, Herbiziden und Fungiziden in die Umwelt ist, wie man sich leicht vorstellen kann auch für die Biene schädlich. Sie verendet elendig wenn sie mit diesen Giften in Berührung kommt. Selbst geringste, nicht messbare Konzentrationen dieser Substanzen können körperliche Schäden hervorrufen. Einige Giftstoffe mussten aufgrund ihrer hohen toxischen Wirkung in der vergangen Zeit vom Markt genommen werden. Die betroffenen Pharmakonzerne bestreiten jedoch die gefährdenden Auswirkungen für das Ökosystem vehement.

 

Einzeller der Gattung Nosema

Der zu den Pilzen zählende Parasit verursacht bei ausgewachsenen Bienen die hochansteckende Erkrankung Nosemose. Durch die Aufnahme von Pilzssporen über die Atmungsorgane gelangen diese in den Verdauungstrakt. Hier verursachen sie schwere Schädigungen des Darms, was zu einer Schwächung des Bienenkörpers und schlussendlich zum Tod des Tieres führt.

Behandelt werden kann die Erkrankung mit Antibiotika. Um die Ausbreitung zu verhindern wird eine Desinfektion der Waben und aller benutzen Gegenstände empfohlen.

 

Elektromagnetische Felder stehen im Verdacht das massive Bienensterben zu begünstigen

Ein ansteigendes Abwehrverhalten von Bienen ist zu verzeichnen wenn sie Strahlungen, welche zum Beispiel durch den Mobilfunk verursacht werden, ausgesetzt sind. Dieses Phänomen richtet sich mit steigender Intensivität schlussendlich gegen das eigene Volk. Des Weiteren leiden sie unter Orientierungsstörungen. Sie sterben außerhalb ihres Bienenstockes, da sie dorthin nicht mehr zurückfinden können.

 

 

Fazit

Einen Ausweg zu finden aus dieser misslichen Lage ist schwierig. Dass die Agrarindustrie falsche Wege geht ist nicht abzustreiten. Jedoch stehen dahinter milliardenschwere Unternehmen, die nur auf Profit aus sind und den Umweltschutz nicht beachten.

Eine Möglichkeit der Verhinderung weiterer Verluste ist die Zucht neuer krankheitsresistenter Bienenvölker durch Kreuzung widerstandsfähiger Bienen miteinander. Auch der Einsatz von Roboterbienen ist technisch möglich aber zum Wohle des Tieres ethisch und moralisch sehr umstritten. Ein Umdenken in der Bevölkerung und in der Politik muss stattfinden um dem Massensterben der Bienen entgegenzuwirken.

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