Der Bläuling im Garten, auf der schwäbischen Alb
Der Bläuling werden vorgestellt und große Schmetterlingssammlungen und Insektenforscher genannt.Warum sind Schmetterlinge, eine aussterbende Tierart?
Schmetterlinge gibt es als Tag- und Nachtfalter. Tagfalter dienen zum Beispiel einigen Wespenarten als Nahrung. Sie haben eine Lebenserwartung von einem Tag und bis zu etwa zehn Monaten. Die wichtigsten Nahrungspflanzen von Schmetterlingsraupen in Mitteleuropa sind Eichen, Salweiden, Pappeln, Birken, Weißdorn, Schlehe, Brom- und Himbeeren, Haselnuss und Rosen. Die Hälfte der in Deutschland vorkommenden, etwa 4.000 Schmetterlingsarten, sind gefährdet. Zwei Prozent von ihnen sind bereits ausgestorben oder wurden nicht mehr gesichtet. Der Grund dafür wird von Umweltorganisationen wie den Naturschutzbund, NABU oder den Bund für Umweltschutz, BUND im Verlust der Lebensräume für Insekten und, mit wachsender Tendenz, der unangebrachten Anwendung von Schädlingsbekämpfungsmitteln gesehen.
Der Hauhechel-Bläuling ist in seiner Art bedroht
Der Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus)kommt innerhalb der Familie der Bläulinge häufig vor. Aus diesem Grund wird er auch der Gemeiner Bläuling genannt. Heutzutage ist der ausgewachsen etwa bis zu 30 Millimeter lange Schmetterling nur noch selten zu sehen. Die Männchen haben eine intensive blaue Farbe. Ihrer Flügel zeigen einen winzigen, weißen Rand. Die Weibchen besitzen eine eher unauffällig bräunliche Färbung, die einen Blauanteil von unterschiedlicher Stärke hat. Die Unterseite der Flügel ist bei beiden Geschlechtern schwarz gefleckt und die Flügelränder sind mit orangen Halbmonden verziert.
Bläulinge sind etwa von Ende April bis September in ganz Europa, Nordafrika und Asien zu sehen. In den Alpen fliegen Bläulinge bis zu einer Höhe von 2.000 Metern. In der Schweiz gehören fast ein Drittel der Tagfalter der Familie der Bläulinge an. Unter mitteleuropäischen Klimabedingungen bilden Bläulinge in einem Jahr, oft zwei, in der Oberrheinebene manchmal drei Generationen aus. Bläulinge bevorzugen Feuchtgebiete, wie Flachmoorwiesen. Sie suchen aber auch gerne Blumen und blühenden Kräutern an Eisenbahngleisen, Straßenböschungen, an Wegrändern, in Kiesgruben oder auf Blumenwiesen auf. Dort wachsende Brennnesseln, Sußlupinen und Raps, sind eine gute Nahrungsquelle für Insekten. Der Hauhechel-Bläuling kann sich rasch auf neue Umweltbedingungen einstellen.
Wandernde Urlauber erfreuen sich in den Alpen oder der Schwäbischen Alb an kleineren teppichartigen Schwärmen von Bläulingen. Diese saugen auf der Erde Mineralien auf und fliegen, wenn sie dabei gestört werden, gemeinsam auf.
In der Nähe dieser Pflanzen fühlen sich Raupen und fertig ausgebildete Bläulinge besonders wohl:
- Alle Arten Klee
- Hauhechel
- Ginster
Bläuling (Bild: Monika Hermeling)
Umstieg vom Schmetterlinge sammeln, auf fotografieren und filmen
Im 17. und 18. Jahrhundert galt das Sammeln von Schmetterlingen und Insekten als Hobby. Die Sammler hatten meist keine wissenschaftlichen Ambitionen. In späteren Jahren beschuldigten Naturkundler sie als Naturfrevler. Ihre Meinung war, dass diese am Artensterben der Insekten beteiligt seien, ihren Fang exotischer, seltener Arten kommerziell ausnutzten. Der Ankauf großer Mengen von Insekten werde dadurch unterstützt. Die Naturkundler entgegnen, dass Schmetterlingsexperten durch ihre Forschungstätigkeit die Bestandsentwicklungen der Insekten abschätzen können und Grundlagen zum Schmetterlingsschutz liefern. Viele ehemalige Sammler sind, um den Tierschutz zu unterstützen, auf die Tierfotografie umgestiegen.
Wildbienen und Schmetterlinge | Flug der Schmetterlinge [3D Blu-ray] | Zeit der Schmetterlinge (In the Time of Butterf... |
Berühmte Insekten-Sammler und Sammlungen
Früher waren Insektensammlungen auch als Dokumentations- und Vergleichsinstrument, eine wichtige Grundlage der wissenschaftlichen Arbeit von Biologen. Die größte naturkundliche Sammlung der Welt, ist, mit mehr als sieben Millionen Exemplaren, die Schmetterlingssammlung der Bayerischen Zoologischen Staatssammlung. Die Sammlung des Berliner Naturkundemuseums ist, mit etwa vier Millionen Exemplaren, kleiner. Naturkundlern bekannt ist ebenfalls die Sammlung im Naturalienkabinett Waldenburg/ in Sachsen. Es gibt besondere Schmetterlingshäuser, mit lebenden Exemplaren, in Wien und auf der Bodenseeinsel Mainau. Als Insektenspezialist war bis in das 20. Jahrhundert, der Schriftsteller Ernst Jünger, der in seinen letzten Lebensjahren in Wilflingen/Baden-Württemberg lebte, bekannt.
Ernst-Jünger-Ausstellung startet in Marbach Nach ihm wurde ein Käfer benannt.
Ernst Jünger mit Gattin, Roman Herzog, Erwin Teufel (Bild: Monika Hermeling)
Schutz- und Fördermaßnahmen für Schmetterlinge
Insekten und Schmetterlinge sind für den gesamten Ökokreislauf unentbehrlich. In den letzten Jahren wurde ihre Existenz, nicht nur in Deutschland, extrem, durch den Missbrauch von chemischen Spritzmitteln bedroht. Um den Insekten Artenschutz zu gewährleisten informierten sich Naturfreunde, wie sie den Insekten behilflich sein können. Um den Hauhechel-Bläuling zum Beispiel problemlos in Naturgärten anzusiedeln, wird in vielen Gemeinden auf übermäßiges Schneiden von Wildkräutern an Straßenrändern verzichtet. Es werden in ländlicher Gegend kleine Brachflächen und Kräutersäume angelegt. Gärtner tun gut daran in ihrem Garten Tränken für Vögel und Insekten auf zu stellen. Eine Gefahr, speziell für Nachtfalter, ist die zunehmende Lichtverschmutzung. Sie werden durch nächtliche Beleuchtungen, die ihnen eine Paarungsmöglichkeit vorgaukelt, angezogen und verharren die ganze Nacht, vergeblich, in der Nähe der Lichtquelle. Am nächsten Tag sind sie geschwächt. Sie werden oft ein leichtes Opfer für Wespen oder Vögel oder sterben an Unterernährung. Artenschützer wissen, dass es Lichtquellen gibt, die diese Gefahr ausschließen.
Bildquelle:
Mathias Hofmann/BUND
(2015 - Rotes Ordensband ist Schmetterling des Jahres)
Gefleckte Heidelibelle; Günter Loos.
(2015 - Die Gefleckte Heidelibelle ist Libelle des Jahres)
Chr. Wißler
(Wie reagieren Pflanzen auf den Schadstoff Blei?)
Mopsfledermaus,NABU/Gerhard Mäscher
(Schutzräume für Fledermäuse ausbauen?)