Der Dackel - eigenwilliger und mutiger Jäger
Der zu den kleinen Hunderassen zählende Dackel war lange ein beliebter Hund in Deutschland. Nach einer längeren Flaute, steigen nun die Welpenzahlen in letzter Zeit wieder an.Die Dackelfamilie mit Jäger und Magd (Bild: Wikimedia Commons)
Rassegeschichte:
Der Dackel hat seinen Ursprung in Deutschland. Der Urvater des heutigen Dackels war vermutlich die Bracke, die schon bei den Kelten für Ihre besondere Jagdfähigkeiten bekannt war. Im Mittelalter wurden dann gezielt kleine Hunde mit krummen Beinen gezüchtet, um in die Dachs- und Fuchsbauten geschickt zu werden. Durch diese Beinform und -länge ist es den Tieren möglich, gut zu graben und sich schnell fortzubewegen. Die Aufgabe des Dackels war es dabei, den Dachs wenn möglich aus dem Bau zu treiben. Daher stammt auch die Bezeichnung Dachshund. Dazu braucht es einen mutigen und selbsttändig denkenden Hund, der seine Entscheidungen allein treffen muss. Dies macht auch noch heute das Wesen dieser kleinen Kämpfer aus und sollte bei der Haltung und Erziehung unbedingt berücksichtigt werden. Auch heute noch ist der Dackel ein beliebter Jagdhund zur Fuchs- und Kaninchenjagd und um nach Totwild zu suchen.
Aussehen und Pflege:
Die kurzen, krummen Beine sind das Hauptkennzeichen des Dackels, die sog. Niederläufigkeit, in der Fachsprache Chondrodystrophie genannt. Die Niederläufigkeit des Dackels ist gekoppelt mit einem langgestreckten, schlanken Körper.
Bei den Dackeln gibt es drei Größen:
- Dackel: über 30 Zentimeter Brustumfang, ca. 9 Kilogramm Gewicht
- Zwergdackel: 30 bis 35 Zentimeter Brustumfang, 4 bis 5 Kilogramm Gewicht
- Kaninchendackel: bis 30 Zentimeter Brustumfang und nur 3,5 Kilogramm Gewicht
und 3 Fellarten:
- Kurzhaar: kurzes, glattes Fell, sehr pflegeleicht
- Rauhaar: drahtiges Fell, robuster und werden bevorzugt zur Jagd eingesetzt, Fell wird getrimmt
- Langhaar: langes seidiges Haar, vor allem als Begleithund beliebt
Es gibt die Farben: schwarz, schwarz-loh, chocolate & tan, blau-loh, creme, loh, braun, rot
Rauhaardackel (Bild: 9883074 / Pixabay)
Kurzhaardackel (Bild: Sabrinakoeln / Pixabay)
Langhaardackel (Bild: caltatum / Pixabay)
Charakter des Dackels:
Egal ob Rauh,- Kurz,- oder Langhaar, die Charaktere unterscheiden sich bei den unterschiedlichen Züchtungen kaum. Um früher in den Erdlöchern den Dachsen nicht zum Opfer zu fallen, mussten Dackel ein mutiges, selbstbewusstes, entscheidungsfreudiges und kämpferisches Wesen an den Tag legen, welches sich bis heute nicht geändert hat. Blinder Gehorsam ist beim Dackel komplett fehl am Platz. Er ist ein Vierbeiner, der sich seiner inneren Größe mehr als nur bewusst ist. Zudem ist er stur, selbständig, klug, tapfer und verspielt. Er geht keine so starke und schnelle Bindung zu seinem Besitzer ein wie andere Rassen, was aber nicht heißt, dass er kein treuer Begleiter ist. Durch seine Selbstständigkeit ist er einfach unabhängiger. Natürlich hat er eine gehörige Portion Jagdinstinkt und er buddelt für sein Leben gerne. (Vorsicht - Garten!)
Aufgrund seiner Rassegeschichte sollte nun klar sein, dass ein Dackel einem Schoßhund genauso wenig entspricht, wie eine Dogge. Im Gegenteil, trotz der kurzen Beine ist der Dackel gerne draußen unterwegs und spielt gerne. Spiel, Spaß und Abenteuer könnte sein Motto heißen.
Mit Kindern kommt er gut zurecht, ist behutsam und lieb, kuschelt auch gerne, jedoch lässt er sich nichts gefallen. Er ist ein großer Beschützer seiner Familie und legt sich dabei auch mal mit großen Hunden an.
Erziehung:
Seine Selbstständigkeit kann es etwas schwierig machen, den Hund zu erziehen. Hier muss sehr konsequent aber auch behutsam vorgegangen werden. Neben einer guten körperlichen Auslastung kann für die Auslastung des Kopfes Fährtenarbeit, Mantrailing oder Dummyarbeit sinnvoll sein, um den Dachshund in die richtige Bahn zu lenken.
Hier noch ein Zitat von George Mikes, welches laut Dackelliebhaber den Charakter perfekt beschreibt:
"Die genaueste Vorstellung von der Machtlosigkeit des Menschen haben sicherlich Gott und der Dackel.'"
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Lebenserwartung:
Die Lebenserwartung beträgt 13 - 16 Jahre.
Kleine Hunde haben generell eine etwas höhere Lebenserwartung als große Hunde. Warum das so ist und wie man Hundejahre in Menschenhaare umrechnet, könnt Ihr hier nachlesen: Wie alt werden Hunde?
Rassespezifische Krankheiten:
Der robusteste der drei Dackelarten ist der Rauhhardackel, welcher auch am meisten noch heute von Jägern eingesetzt wird. Man sagt, dass er weniger anfällig auf die sog. Dackellähme ist. Dabei handelt es sich um eine Form eines Bandscheibenvorfalls. Durch den langen Rücken sind Dackel leider für Dackellähme recht anfällig. Vorbeugen kann man dieser mit einer guten Rückenmuskulatur durch viel Bewegung und einem schlanken Körper. Übergewicht stellt ein hohes Risiko für die Dackellähme dar. Desweiteren ist er anfällig für rheumatische Erkrankungen, Herzerkrankungen und auch Epilepsie.
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Bildquelle:
Canva Design Susanne Edele
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