Der Floh
Gerade in der Winterzeit werden unsere Haustiere wieder vermehrt von Flöhen befallen. Leider sterben diese nämlich bei kalten Temperaturen nicht, sondern kommen zu uns rein!Wissenswertes über den Floh...
Die Insekten mit ihren kräftigen Hinterbeinen sind Parasiten, die sich durch Sprünge von bis zu einem Meter von Tier zu Tier oder Mensch fortbewegen. Erreicht wird dies durch die Resilinpolster an den Sprungbeinen - Resilin ist ein elastisches Protein, welches vor dem Sprung wie ein Bogen gespannt wird und dem Floh so eine hohe und weite Fortbewegung durch Sprünge ermöglicht. Typisch für den Floh ist außerdem sein seitlich abgeplatteter Körper in der Farbe Braun-Rot-Schwarz. Dieser Körper ist aus sehr hartem Chitin und ist nur sehr schwer von Hand zu zerdrücken.
Tipp: Flöhe werden durch Zerdrücken mit den Fingernägeln oder dem Eintauchen in Spüli-Wasser bestens am Weghüpfen gehindert!
Es gibt nach heutigem Wissensstand ca. 2400 Arten der Flöhe - wobei nur etwa 70 Arten in Mitteleuropa nachgewiesen wurden. Mit einer Länge von nur 1,5 - 4,5 Millimetern sind sie sehr klein und können sich bestens im Fell ihres Wirts verstecken. Flöhe sind saugende Parasiten, die quasi per Kopfstand ihren kombinierten Stech- und Saugrüssel in die Haut des Wirts einführen, um eine geringe Menge Blut zu entnehmen.
Das Leben des Flohs
Der Floh wird maximal 1,5 Jahre alt - die Larvenentwicklung ist temperaturabhängig und dauert zwischen 8 Tage und einem Jahr. Dem Floh ist es also möglich, seine Entwicklung bei unpassenden Vorraussetzungen zu stoppen, um sie später einfach fortzusetzen. Bis zum erwachsenen Floh gibt es drei Larvenstadien und ein Puppenstadium.
Die Larven ernähren sich von zerfallenen organischen Stoffen; so auch vom "Flohkot" - unverdautem Blut des Wirtes, das sie in Fell des Tieres und Nest der Flöhe finden. Flohkot ist auch oft das erste Anzeichen für den Flohbefall, da er in Verbindung mit Wasser eine starke Rotfärbung aufweist: dies unterscheidet ihn von gewöhnlichem Schmutz.
Der weibliche Floh legt im Laufe seines Lebens etwa 400 Eier ab. Diese werden als relativ großes Eipaket zu etwa 10 Eiern in der Umgebung des Tieres (Teppiche, Körbchen) abgelegt. Larven und Flöhe lieben die geschützte Dunkelheit von Polstern, Teppichen und Tierhöhlen, weshalb hierauf besonderes Augenmerk bei der Reinigung gelegt werden sollte. Flöhe sind sehr heimatverbunden und werden nur durch das Kohlenstoffdioxid der Atemluft, Wärme und die Bewegung von Warmblütigen aus ihrem Versteck gelockt. Nach einer kurzen Blutmahlzeit ziehen sie sich meist wieder in ihr Versteck zurück. War die Mahlzeit groß genug, kommen Flöhe sogar bis zu zwei Monate ohne weitere Nahrung aus, was die Bekämpfung innerhalb der Wohnung umso wichtiger werden lässt!
Zudem ist der Floh nicht besonders wirtsspezifisch - ist also gerade kein Hund in der Nähe, kann der Hundefloh ebenso den Menschen befallen. Zwar ist dieser nicht seine erste Wahl, dennoch sind Flöhe in der Nahrungssuche sehr flexibel.
Gefahren, ausgehend vom Floh
Der Floh kann nicht nur stark juckende Flohstiche mit dem Ergebnis: offene Stellen mit dem Hang zur Entzündung verursachen, sondern durch die Stiche auch Bakterien übertragen.
Der Rattenfloh: Überträger der Pest - Bakterium: Yersinia pestis
Flöhe übertragen außerdem Hautpilzsporen, Milben, Katzenschnupfenerreger und Leukoseviren, sowie in den meisten Fällen: Bandwürmer.
Flohlarven können mit ihrer Nahrung Eipakete von Würmern aufnehmen und diese in sich beherbergen, bis sie sie als erwachsener Floh an ein weiteres Tier abgeben. Flöhe werden von sich kratzenden und beißenden Tieren oft abgeschluckt - das Bandwurmei gelangt so in den Darm des Wirts und kann sich unbehelligt entwickeln.
Einer Flohbehandlung ist nach Eliminierung aller Flöhe also auch immer eine Wurmbehandlung anzuschließen.
Des weiteren sei die Flohdermatitis zu erwähnen: die Flohspeichelallergie löst beim kleinsten Stich einen sehr starken Juckreiz aus, der leider oft nur mit Cortison und dauernder prophylaktischer Flohbehandlung zu verhindern/beseitigen ist.
Bei starkem Befall und je nach Tierart ist eine Anämie die mögliche Folge und muss schnellstens tiermedizinisch behandelt werden!
Diagnose
Starker Juckreiz und besonders abrupter Juckreiz deuten auf einen Flohbefall hin. Die Diagnose erfolgt mit dem Flohkamm - dessen Zinken sind so eng, dass der Floh und sogar der Flohkot dazwischen stecken bleiben. Der Flohkot lässt sich auf einem weißen Stück Zellstoff mit Wasser durch seine Rotfärbung identifizieren.
Flohkamm mit rotierenden Zähnen (Bild: http://www.praxisdienst-vet...)
Therapie
Mindestens genausowichtig wie die Behandlung des Tieres (und aller anderen Tiere des Haushalts), ist die Umgebungsbehandlung zur Eliminierung der Eier und Larven. Befallene Tiere sollten je nach Präparat behandelt werden - mindestens über einen Zeitraum von 2 Monaten, da die frisch gelegten Eier nach ca. 4 Wochen zum erwachsenen Floh werden und bei mangelndem Schutz, das Tier erneut befallen. Die Umgebung möglichst häufig gründlich mit dem Staubsauger und Seifenwasser behandelt werden - alle Polster sollten gewaschen werden. Bei starkem Befall oder als Hilfe für schwer zugängliche Stellen, wie Ritzen in Echtholzfußböden können Umgebungssprays hinzugezogen werden.
Nicht zu vergessen ist die Behandlung des Tieres gegen Bandwürmer, nachdem der Flohbefall eliminiert ist!
Bildquelle:
Fotolia.com Datei: #14658901 | Urheber:
(Kleine Vogelkunde - heimische Wintervögel erkennen)