Die drei Hauptverantwortlichen: ...

Die drei Hauptverantwortlichen: Josef Hasler (N-Ergie); Angelika Nollert (Museumsleiterin) und Jepp Hein (Künstler) (Bild: Foto:© Michael Matejka)

Sie sind getrennt.
Abgeschnitten von der Außenwelt. Riesige Wassermassen türmen sich vor Ihnen auf.
Es scheint keinen Ausweg mehr zu geben.Vor Ihnen Wasser. Hinter Ihnen Wasser.
Eine wahre Flut an  gigantischen Wassermassen prasselt auf Sie ein.
Doch das Verrückte dabei: Sie werden nicht nass.
Das Wasser steht Ihnen bis zum Hals, geschweige denn noch weit darüber.
Doch von Panik; Überlebenskampf und Todesangst keine Spur.

Der Hexagon Wasserpavillon - Moses würde staunen…

Stattdessen ein freudiges Lächeln auf Ihren Lippen. Pure Begeisterung und kindliche Freude kommen unweigerlich zum Vorschein. Ein bisschen fühlt man sich wie die Israeliten, die trockenen Fußes  das Rote Meer durchquert haben, nachdem Moses das Meer  auf der Flucht vor den Ägyptern gespaltet hatte!Doch der begehbare Brunnen des deutsch- dänischen Künstlers Jepp Hein, ist keine Omage an die Bibel.
Vielmehr  soll es wenn es nach  Angelika Nollert- Leiterin des Neuen Museums in Nürnberg geht- das neue Wahrzeichen der Stadt Nürnberg werden.
 
 In Kooperation mit ihr und dem Energiekonzern N-Ergie AG hat der 38 jährige Künstler das Werk erschaffen.
Nach 1-wöchigem Aufbau sprudelt seine Inspiration nun tagtäglich seit der feierlichen Eröffnung am 15 Mai 2012 um 19 Uhr  von 10-23 Uhr auf dem Klarissenplatz vor sich hin.
         
Foto © Lisa Hahn

Die Wasserspiele sind eröffnet… - Das Prinzip des Hexagon Wasserpavillons

Und es ist nicht die erste Station, die er mit den erfrischenden Wasserspielen beglückt.
Schon Städte wie Rom; Turin; London oder Berlin durften sich über  die genial- spritzigen Einfälle von Künstler Jepp Hein freuen.
Das Prinzip des Wasserpavillons ist dabei stets dasselbe. Der Hexagon Wasserpavillon hat  von oben betrachtet die Grundform eines isometrisch gezeichneten Würfels. Will man sich trockenen Fußes seinen Weg durch das Wasserlabyrinth schlängeln, stoppt ein Sensor  das System bestehend aus insgesamt 16 Wasserwänden.
Immer abwechselnd versiegt auf diese Weise eine Wasserquelle, so dass man die einzelnen "Räume" des Labyrinths betreten kann ohne einen Spritzer Wasser abzubekommen.
In Nürnberg funktioniert dieses Prinzip allerdings ein klein wenig anders.
Dort  ist eine Computersteuerung dafür verantwortlich.
Jepp Hein steht Journalisten bei ...

Jepp Hein steht Journalisten bei der Presskonferenz Rede und Antwort zu seinem Kunstwerk (Bild: Foto:© Lisa Hahn)

„Kunst als Werkzeug zur Kommunikation“

Aber das kann dem  schwitzenden Besucher auch herzlich egal sein.
Wenn in den kommenden Wochen und Monaten erstmal die Sommersonne ihr wahres Gesicht zeigt, werden nicht nur Einheimische  froh sein, diese feucht- fröhliche Installation aus nächster Nähe miterleben zu dürfen. Das Plätschern der 2,50m hohen Wasserfontänen dürfte den von Hitze geplagten Stadtbummlern die nötige Abkühlung verschaffen.
 
Die Philosophie des Künstlers
 
Darüber sprechen werden sowieso alle, die das Kunstwerk aus nächster Nähe mal gesehen haben.
Das ist aber auch vom Künstler so gewollt. "Meine Kunst ist  Werkzeug zur Kommunikation" betont Jepp Hein auf der offiziellen Pressekonferenz bei der Eröffnung des Brunnens.Für ihn ist seine Kunst nicht eine fremde Welt, in die man die Gäste entführen müsse. Für Hein sind Kunstobjekte etwas ganz hautnahes zum Anfassen. Jeder kann, jeder soll einen Bezug dazu herstellen können.
Dieser Philosophie blieb Jepp Hein bisher immer  in all seinen Ausstellungen treu.
Ganz gleich, ob kleine leuchtende Neonkugeln, Kartonwürfel, die die Besucher zum Bauen und Staplen verwenden können oder ein großes Mobile mit Spiegeln.
 
Die bewegliche Wand
 
Auch Wände sind ein beliebter Bestandteil seiner Kunstobjekte.
Eine seiner ersten künstlerischen Arbeiten aus dem Jahre 1999 überhaupt beschäftigte sich damit:
Der Besucher befand sich nichts ahnend in einem Ausstellungsraum, während eine versteckte Wand aktiviert wurde. Diese setzte sich in Bewegung und beförderte den Besucher  plötzlich in einen eigenen, kleinen, privaten Raum, abgetrennt vom Rest der Ausstellung.

„Sprung in den Brunnen macht Freude“

Auf verblüffende Überraschungsmomente und lebensnahe Kunst darf sich jeder Wasserspielplatzliebehaber ab jetzt also auch in Nürnberg freuen.
Die Nürnberger kennen dabei schon jetzt kein Halten mehr.
Wer sich also keinen eigenen Springbrunnen leisten kann nichts wie hin zu dem einzigartigen Hexagon Wasserpavillon auf dem Klarissenplatz.
Hexagon Wasserpavillon von Hein in Linz
Was haltet Ihr von einem begehbaren Brunnen???
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